Samsung, Xiaomi, Qualcomm: Von den Problemen der Corona-Krise haben die meisten wohl mitbekommen, in einigen Branchen waren entscheidende Bauteile knapp geworden. Nur das Smartphone-Geschäft schien ohne große Probleme in geregelten Bahnen zu verlaufen. Der Start in das neue Jahr mit der zweiten und dritten Welle der Pandemie sorgt für erste ernsthafte Ausfälle bei Samsung, Qualcomm und Co. Allerdings nicht aus Gründen, die man zunächst vermuten mag.
Der größte Smartphone-Hersteller der Erdkugel leidet derzeit an einem Mangel, laut einem Reuters-Bericht gehen Samsung die Qualcomm-Prozessoren aus. Während die Nachfrage nach Qualcomm-Prozessoren stark anstieg, auch weil Hersteller wie Xiaomi und Oppo ihre Smartphones extrem erfolgreich verkaufen, fehlen bereits bei Qualcomm wichtige Bauteile für die zu produzierenden Smartphone-Plattformchips.
Qualcomm kann nicht genügend Chips liefern
„Eine Person bei einem Samsung-Lieferanten sagte, dass ein Mangel an Qualcomm-Chips die Produktion von Samsung-Modellen der mittleren und unteren Preisklasse beeinträchtige. Die zweite Person bei einem anderen Anbieter gab an, dass es an Qualcomms neuem Flaggschiff-Chip, dem Snapdragon 888, mangele, sagte jedoch nicht, ob dies die Herstellung der High-End-Telefone von Samsung beeinträchtige.“
Bereits mehrere Smartphone-Marken bestätigten teilweise anonym den Kollegen den Mangel an Qualcomm-Chips. Öffentlich bezeichnete der Xiaomi-Chef die ausstehenden Lieferungen sogar als „extremen Mangel“. Und so ist es durchaus möglich, dass einige Smartphone-Modelle in den kommenden Monaten schwerer zu bekommen sein werden. Betroffen sei besonders die Android-Mittelklasse.
Chip-Bestellungen laufen aus dem Ruder: Nachfrage höher als Angebot
Produktionen sind allerdings nicht wegen Corona-Ausfällen ins Stocken geraten, sondern weil die Nachfrage extrem gestiegen ist. Doch die sehr effizienten Lieferketten lassen sich nicht mal eben entsprechend skalieren, was zum angesprochenen Mangel führt.
Hinzugekommen sind Panikkäufe, wodurch auch Preise nach oben schießen. Inzwischen fordern die Chiphersteller sogar größere finanzielle Einlagen von ihren Kunden. „Jeder bestellt wie verrückt“, sagt einer der Mitbegründer von Roborock, „obwohl sie nicht einmal alle Chips verbrauchen können“.
„Zum Beispiel wird ein häufig verwendeter Mikrocontroller-Chip von STMicroelectronics, der ursprünglich einen Preis von 2 US-Dollar hatte, jetzt für 14 US-Dollar verkauft, so Case Engelen, CEO von Titoma, einem Vertragsdesigner und Hersteller.“