Audi schließt Werk für sein Elektro-Flaggschiff

Audi Q8 e-tron

Schon seit Monaten geht es um das Werk in Brüssel, wo Audi aktuell noch seinen Elektro-SUV Q8 baut. Nur leider nicht mehr in den erhofften Stückzahlen, das Werk ist nicht mehr rentabel. Weil es auch sonst keine Vorteile bietet, sondern eher Nachteile, hat sich nicht mal ein Verkauf angeboten. Nun wird es Audi schließen und das schon sehr bald.

Die Premiummarke aus dem VW-Konzern vollzieht damit einen historischen Schritt: Zum ersten Mal seit Jahrzehnten wird der Automobilriese einen Produktionsstandort in Europa schließen. Das Audi-Werk in Brüssel, in dem derzeit rund 3000 Mitarbeiter beschäftigt sind, stellt Ende Februar 2025 die Produktion ein.

Die Entscheidung wurde am Dienstag dem Betriebsrat und den Gewerkschaften mitgeteilt. Bis zur Schließung sollen keine Entlassungen erfolgen. Vorausgegangen war eine intensive, aber erfolglose Suche nach einem Investor für den Standort. Obwohl es sogar satte 26 potenzielle Interessenten gegeben hatte, konnte keiner ein überzeugendes und nachhaltiges Konzept vorlegen.

Audi hofft auf seine neuen Modelle

Das Werk, das aktuell nur das Modell Q8 e-tron produziert, kämpfte bereits länger mit Auslastungsproblemen. Die Situation verschärfte sich durch die Entscheidung, den Nachfolger des Q8 e-tron in Mexiko zu fertigen. Die Werkschließung ist symptomatisch für die aktuellen Herausforderungen der Premiummarke und für die deutsche Automobilindustrie allgemein. Audi ist deutlich abgeschlagen hinter BMW und Mercedes.

Der neue Vorstandschef Gernot Döllner arbeitet unter Hochdruck an der Neuausrichtung des Unternehmens. Hoffnungsträger sind der neue A5 als Verbrenner-Nachfolger des A4 sowie der Q6 e-tron. Allerdings trifft der neue Q6 schon auf Probleme zum Marktstart. Generell heißt es, dass die starke Verspätung dafür gesorgt hat, dass die verbaute Technologie kein Vorsprung mehr ist, sondern höchstens zeitgemäß.

Bei der Schwestermarke VW, die für Volkswagen den Massenmarkt bespielt, sind derzeit sogar bis zu drei Werksschließungen im Gespräch.

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