Audi wird seine ursprüngliche Agenda nicht einmal ansatzweise einhalten können. Bis 2025 um die 20 vollelektrische Modelle auf die Straße zu bringen, wirkt utopischer denn je. Noch immer fahren nicht einmal Q6 oder A6 auf den Straßen, die beiden neuen Modelle mussten mehrmals verschoben werden. Nun hat sogar der elektrische Porsche Macan den Vortritt bekommen.
Apropos Porsche, die schneiden trotz anderer Kunden teilweise sogar besser ab, notiert der Spiegel. Hat man bei Audi im vergangenen Jahr den e-tron GT nur auf 2.000 Neuzulassungen bringen können, konnte beim baugleichen Porsche Taycan eine Zulassungszahl von 5.000 Einheiten registriert werden. Nicht nur den technologischen Führungsanspruch kann Audi also nicht mehr behaupten.
Aber auch mit anderen Marken, die nicht zur VW-Gruppe gehören, kann Audi nicht mithalten. Das dünne Portfolio kann gegen BMW, Mercedes und Tesla nichts ausrichten, die Premium-Marke verkauft teilweise deutlich weniger Elektroautos. Audi findet gerade innerhalb der VW-Gruppe keine eigene Rolle, es fehlt an Identität, Führung und ein klares Ziel ist auch nicht zu erkennen.
Entwicklung bei Audi seit Jahren ein großes Problem
„Die Entwickler bei Audi scheinen ihr Selbstbewusstsein verloren zu haben. Das waren Götter im VW-Konzern. Dann kam der Dieselskandal. Seitdem haben sie bei Audi große Probleme, wieder auf die Räder zu kommen“, ordnet Stefan Bratzel für uns ein, der Direktor des Center of Automotive Management (CAM).
Wenn der neue Q6 e-tron endlich kommt, ist es die Technik von gestern. Der Marktstart sollte schon vor über zwei Jahren erfolgen, damals hätte man mit dem 800V Bordnetz noch auftrumpfen können, doch in Fahrzeugen dieser Klasse wird der Umstieg von 400V auf 800V langsam zur Normalität. Kein „Vorsprung durch Technik“.
Weitere Punkte wie das autonome Fahren sind bei Audi noch nicht auf dem Level der Konkurrenz. Audi hinkt in allen Bereichen stark hinterher. Wenn die neuen Elektro-Flaggschiffe 2024 an den Start gehen, hat man in einigen Bereichen höchstens gleichgestellt, aber geht keineswegs voran. Das ist etwas, was der Premium-Marke nicht gut tun wird.
Zuletzt verliefen die Verkäufe (von Verbrennern) bei Audi gut, aber die Gewinnmarge ist gesunken. Das sei ebenso ein Ergebnis der letzten Jahre. „Wenn man nicht mehr innovativer als die anderen ist, kann man auch nicht mehr teurer sein“, meint Stefan Bratzel gegenüber dem Spiegel und liegt damit vermutlich richtig.
Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.
Ich sehe es beim aktuellen Markt ehrlich gesagt nicht als Nachteil, nur wenige Elektroautos am Start zu haben. Dann lieber richtig, wenn der Markt anzieht.
Trotzdem ist es für mich die Marke,die besonders gutes Design mit hoher Nutzvariabilität verbindet,immer moderneres u.ausgefeilteres Design,als die unmittelbaren Konkurrenten