Android: War Samsung für den Verkauf von Motorola und Andy Rubins-Rücktritt entscheidend?

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Nach dem recht überraschenden Verkauf tun sich interessante Spekulationen auf, warum Google eigentlich Motorola abgestoßen hat und wer unterm Strich dafür verantwortlich war. Aktuell gibt es recht einleuchtende Hinweise darauf, dass Samsung als erfolgreichster Smartphone-Hersteller der Welt eine entscheidende Rolle mitspielte.

Google war schon immer an den Patenten interessiert, nicht an der Hardware von Motorola, doch spätestens mit dem Moto G und schon dem Moto X könnten sich diese Pläne geändert haben. Google sah, dass die Nutzer vor allem auch an echten Android-Geräten interessiert sind, die mit einem Stock-Android ausgestattet und zu einem bezahlbaren Preis erhältlich sind. Spätestens im letzten Jahr wurde wohl klar, dass Motorola doch viel Potenzial für Google hatte.

Das Interesse  Motorola tiefer zu integrieren und letztlich als den einzigen Hersteller für Android-Smartphones zu etablieren war also möglicherweise bei einigen wichtigen Personen bei Google vorhanden. Samsung drohte zudem mit einem Ausstieg. Auch darüber wurde vor allem in 2012 und 2013 immer wieder geredet, ob der Absprung von Samsung zu Tizen kurz bevorsteht. Vielleicht hat sich auch deshalb der Marktstart von Tizen ständig verschoben, weil Samsung mit Google in Verhandlungen war.

Wie also das ganze Schiff noch retten? Samsung fordert den Verkauf von Motorola bzw. deren Hardware-Abteilung und liefert im Gegenzug wieder Geräte mit mehr Android und weniger TouchWiz aus.

Andy Rubin vs. Samsung

Interessant ist, beim Blick in die Vergangenheit, dass mit Andy Rubin die Dominanz von Samsung noch eher vorsichtig betrachtet wurde. Seit aber Sundar Pichai bei Android an der Spitze steht, feiert man die Dominanz von Samsung regelrecht. Der interne Interessenkonflikt hatte also offenbar zur Folge, dass der Gründervater von Android vor einem Jahr gehen musste, allerdings drohte der Marktführer nach wie vor ebenfalls zu gehen.

Einerseits wollten einige Leute bei Google andere Hersteller in Zukunft außen vor lassen, wiederum konnte man sich eigentlich nicht leisten Samsung als Weltmarktführer einfach so gehen zu lassen. Eine Entscheidung war also fällig.

Nebenbei erwähnt: Bei Samsung war man damals nicht gerade unglücklich darüber, dass Andy Rubin bei Android nichts mehr zu sagen hatte.

Deal

Am längeren Hebel saßen bei Google dann wohl die, die sich für eine Zukunft mit Samsung entschieden haben. Da Samsung den Markt beherrscht, forderte Google vom südkoreansichen Hersteller wieder Android mehr in den Vordergrund zu rücken, dafür verkauft man Motorola und ein Patentabkommen über 10 Jahre bindet beide Konzerne für eine engere Zusammenarbeit auf lange Zeit.

Ein entscheidender Moment in den letzten Jahren dürfte beispielsweise auch die Präsentation des Galaxy S4 gewesen sein. Android fand in der damaligen Präsentation keinen Platz, das Betriebssystem wurde komplett in den Hintergrund gedrückt.

Unter dem Strich

Google kann mit Samsung den mächtigsten Player für die entsprechenden Märkte als Partner behalten, der zudem in Zukunft vielleicht wieder öfter das Wort Android erwähnt und die eigenen grafischen Anpassungen wieder etwas zurückfährt. Samsung hingegen hat die Gewissheit, dass Google keinen anderen Hersteller bevorzugt und zudem kein Preisdumping mehr betreiben kann. Lenovo wird sicher auch günstige Geräte bieten, nur nicht so extrem wie Google, da Lenovo vom Verkauf der Geräte letztlich leben muss.

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