In den letzten Tagen ist die Aufregung um eine vermeintlich neue Funktion im Android-Betriebssystem groß. Immerhin betrifft die Neuerung, die dem sogenannten Tracing dient, im Grunde genommen alle Smartphone-Nutzer. Apple hat nämlich ebenso eine Neuerung per Update auf iPhones ausgeliefert. Es geht um die Covid-19-Benachrichtigungen. Apple und Google haben Schnittstellen gebaut, die von den Corona-Apps der Länder abgegriffen werden können. Nur ist daran nicht alles neu.
Ganz im Gegenteil. Gerade den Android-Nutzern könnte „Nearby“ ein Begriff sein. Die hierfür eingesetzte Technik ist kaum anders, hatte nur eben einen anderen Hintergrund. Der Grundvater war ein anderer Gedanke. Nearby diente zur Kommunikation über Bluetooth, damit das eigene Smartphone mit anderen in der Nähe agieren konnte. Oder auch mit entsprechender Hardware in Geschäften. Nicht wirklich anders ist das Tracing, das zur Corona-Nachverfolgung eingesetzt wird.
Nearby: Automatische Bluetooth-Kommunikation ist alles andere als neu
Für die sogenannten Nearby-Benachrichtigungen auf Android-Smartphones brauchte man ebenfalls die aktivierte Standorterkennung und aktiviertes Bluetooth – wie auch bei den jetzt neuen Covid-19-Benachrichtigungen. Google dazu: „Entwickler haben diese Technologie genutzt, um Benutzer über kostenloses WLAN in der Nähe zu informieren, Führer in einem Museum bereitzustellen und Transitpläne an Bushaltestellen aufzulisten.“
Nearby wurde allerdings für Spam missbraucht und kam im Alltag der Leute wohl grundsätzlich kaum an. Google stellte im Oktober 2018 die Nearby-Benachrichtigungen nach drei Jahren wieder ein. Eine vergleichbare Nachverfolgung bzw. Kontaktmessung, wie sie für Covid-19-Benachrichtigungen zum Einsatz kommt, ist daher keine neue Idee der Länder und für Android-Nutzer grundsätzlich keine neue Funktion.
Jetzt auf Android-Handys: Covid-19-Benachrichtigungen von Google zur Kontaktmessung