Nur 10 % aller im Umlauf befindlichen Smartphones mit Android seien verschlüsselt, heißt es in einem aktuellen Bericht des WSJ. Oder mit anderen Worten könnte man auch sagen, dass die Daten auf nahezu allen weltweit vertretenen Android-Smartphones lesbar sind. Natürlich kann ich jetzt nicht einfach auf die Daten eines Freundes zugreifen, doch unverschlüsselte Smartphones bieten grundsätzlich die Möglichkeit den Zugriff von außen „ungeschützt“ zuzulassen. Anders unter iOS: 95 % der weltweit aktiven iPhones sollen ein verschlüsseltes Dateisystem besitzen.
Wir hatten erst zu Beginn des Jahres berichtet, dass sogar über 30 % aller Android-Nutzer nicht mal einen gesicherten Sperrbildschirm benutzen. Wer an ein solches Gerät kommt, kann sich sämtliche Daten ohne Hürden holen. Zum Vergleich: mein persönliches Android-Smartphone fährt ohne PIN nicht mal komplett hoch. Wer den PIN nicht hat, kann meine Daten auch über USB nicht leserlich vom Datenspeicher ziehen.
Eine Verschlüsselung ab Werk ist für Google aber nur schwer umzusetzen. Ab Android 6 Marshmallow gibt es für die Hersteller zwar eine Pflicht bei Neugeräten, doch auch diese ist bislang nur eingeschränkt. Denn gilt es ein verschlüsseltes Dateisystem nur auszuliefern, wenn vorgegebene Systemleistungen erreicht werden. Da ist nämlich das nächste Problem, ein verschlüsseltes Dateisystem beschränkt die Performance des Speichers.
Gerade bei Geräten mit wenig Leistung und billigen Speicherbausteinen kann eine solche Verschlüsselung dem Nutzer den Spaß verderben. Würde Google grundsätzlich für Android mit Google-Diensten die Verschlüsselung voraussetzen, hätten wir wohl viele günstige aber extrem langsame Smartphones im Handel.
(via Reddit)
Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.