Aufgrund der derzeitigen Update-Politik ist bei uns Tech-Bloggern ein wenig die Diskussion ausgebrauchen, warum Android vielleicht noch ein großes und entscheidendes Problem hat. Dazu haben Frank von m4gic.net und Caschy von Stadt-Bremerhaven.de schon ihre Meinung abgegeben. Als Android Liebhaber fast seit der ersten Stunde, begeistert mich Google mit seinem System immer wieder aufs neue. Android brilliert mit wirklichen Veränderungen und neuen, geilen Features. Genau das was die Konkurrenz nicht hinbekommt. Es gibt allerdings zwei große Nachteile des “freien” Betriebssystems von Google. Jeder kann es verwenden, Google entwickelt zu schnell.
Dass das System quasi jeder Smartphone Hersteller verwenden kann, ist gut aber auch schlecht. Denn hat der Kunde zwar eine große Auswahl an aktuellen Smartphones, mit Tastatur, ohne Tastatur, mit starker Kamera, mit großen Display oder doch klein und kompakt, so ist die Auswahl aber schon wieder fast zu groß. In Europa gibt es Geräte von 11 Herstellern (korrigiert mich, wenn es nicht so ist), davon gibt es Hersteller wie HTC welche derzeit in Europa ganze sieben Geräte auf dem Markt haben. Insgesamt kommen wir auf über 30 Android Smartphones in Europa bzw. Deutschland.
Jetzt hat der Nutzer bei der Auswahl des für sich richtigen Gerätes, nicht nur die Hardware die er beachten muss, sondern zum Leid aller, auch die Software und ob die Software überhaupt vom gewünschten Hersteller aktuell gehalten wird. Damit ist das nächste Problem schon vorhanden. In dem Zeitraum April 2009 bis Ende diesen Jahres, gibt es sechs verschiedene Android Versionen.
Da wären wir bei meinem oben genannten Punkt, Google entwickelt zu schnell. Es gibt Hersteller wie Samsung die zum Beispiel bei ihrem ersten Android Smartphone, dem Samsung Galaxy I7500, die Weiterentwicklung völlig außen vorgelassen haben. Dann gibt es Hersteller wie HTC welche schon recht früh nach der Präsentation einer neuen Android Version, bekanntgeben welche Geräte diese erhalten werden. Und da ist HTC schon fast die Ausnahme. Wenn überhaupt schaffen es die Hersteller irgendwann bekanntzugeben, das ihre Geräte die neuste Version erhalten werden, bestes Beispiel ist Motorola welche genau 3 Monate gebraucht haben um überhaupt Froyo für das Motorola Milestone anzukündigen (wir berichteten Gestern)! Das ganze ist aber auch verständlich, denn Motorola hat zum Beispiel vorerst die Geräte wie das neue Droid 2 oder Droid X auf den neusten Stand gebracht. Genau da ist das Problem, sechs neue Versionen in 20 Monaten, Google überfordert die Hersteller schlicht und ergreifend.
Doch nicht nur die Hersteller sind überfordert, sondern auch die Provider. Denn die Provider passen die neuen Software-Versionen die von Google bzw. den Herstellern kommen, an die Geräte und an das eigene Netz an. So gibt es meistens kleine Extra-Apps oder einfach nur das sogenannte Branding. O2 nennt das ganze “Qualitätsprüfung”, dieser Begriff scheint mir aber etwas fehl am Platz. So ist zum Beispiel die Android 2.2 (Froyo) Version für das HTC Desire durch die Qualitätsprüfung bei O2 durchgefallen, das Update für bei O2 gekaufte bzw. sich im O2 Netz befindliche Geräte lässt jetzt noch einen Monat auf sich warten. Das bedeutet das diese Nutzer sich mehr als einen Monat weiterhin gedulden müssen, seitdem das Update offiziell von HTC freigegeben wurde.
Ein hinkender Vergleich
Android und iOS. Beide Systeme kann man lediglich in der Software Vergleichen. Geräte zu vergleichen ist kaum möglich, denn es gibt nur alle 365 Tage ein neues iPhone. Aber es gibt alle 365 Tage nicht nur ein neues iPhone, sondern auch mehr oder weniger eine neue Firmware. Zwischenzeitlich gibt es meist nur kleine Updates mit Bugfixes und Sicherheitspatches. So heißt es alljährlich “Das neue iPhone mit dem neuen OS”. Bei Android heißt es, wie Caschy davon auch leicht genervt ist, “Das neue Android OS”, zwei Wochen später “Die und die Hersteller bringen für das und das Gerät das Update”, eine Woche darauf “Dann und dann kommt das Update für das und das Gerät”, sind dann nun endlich die Updates da, heißt es wieder “Vodafone bringt das Update in einer Woche, O2 in einem Monat und T-Mobile hat sich noch nicht geäußert”. So ungefähr läuft das sechs Monate lang, bis Google die nächste Version vorstellt.
Was Google nun ändern muss, kann sich jeder selbst aus meinem Artikel zusammen reimen, ich denke wir kommen alle auf das gleiche Ergebnis.
weitere Stimmen zum Thema:
Caschy – Glosse am Sonntag: Das Dilemma mit Android
m4gic – Google Android und die dreifache Dependanz bei Updates