Android-Apps und Play Store auf einem Chromebook getestet

Chromebook mit Google Play Store Header 2017

Es ist fast der September 2017 angebrochen, vor über einem Jahr hat Google die Android-Apps und den Google Play Store für Chromebooks angekündigt, wir haben jetzt endlich einen Test durchgeführt. Es hat nicht aufgrund meiner Faulheit mit diesem ersten Test solange gedauert, denn erst jetzt wurde mein Chromebook 14 von Acer mit dem Google Play Store offiziell versehen. Aber auch nur im Beta Channel, auf den ich dafür zunächst wechseln musste. Direkt mit dem ersten Update nach Wechsel auf die Beta wurde der Play Store installiert. Hier lief alles reibungslos.

Google Play Store auf Chromebooks: Bekannte Handhabe

Hat man den Play Store auf seinem Chromebook, kommt einem die Nutzung recht bekannt vor. Google hat nämlich nichts geändert, die App scheint 1:1 von Android-Geräten zu stammen und ist uns daher wohlbekannt. Funktioniert ganz gut, auch wenn es hin und wieder eine Ansicht mit kleineren Icons auch tun würde. Google ist hier mit der Entwicklung mit Sicherheit noch nicht fertig.

Google Play Store Chromebooks Test

Google Play Store Chromebooks Test

Google Play Store Chromebooks Test

Man sucht sich also seine Apps und installiert sie, woraufhin neue Apps im Drawer/Launcher auftauchen. Zu finden auf Chromebooks links unten in der Taskleiste oder per Druck auf die Suchen-Taste auf der Tastatur. Von dort aus könnt ihr Apps starten, sie deinstallieren oder auch in der Taskleiste anheften.

Google Play Store Chromebooks Test

Einschränkungen scheint es keine zu geben, es stehen eigentlich alle Android-Apps auch auf den Chromebooks zur Verfügung. Was erst mal wie ein Vorteil klingt, entpuppt sich in der alltäglichen Nutzung auch gern als Nachteil.

Android-Apps auf Chromebooks: Manchmal gute Alternative, manchmal Usability-Albtraum

Google hatte bereits mit einem Statement verkündet, dass die Entwicklung doch einige Tücken hat und der Play Store deshalb nur langsam für Chromebooks bereitgestellt wird. Und schon nach wenigen Minuten kann ich gut nachvollziehen, wo die Probleme liegen. Android-Apps sind oftmals nur für feste Bildschirmgrößen ausgelegt. Das bedeutet bei vielen Apps, dass man sie entweder im Querformat im Vollbild nutzen kann (Tablet-Modus) oder in einem kleinen Fenster im Hochformat (Smartphone). Ein großer Teil der von mir ausprobierten Apps, darunter auch viele von Google, sind in ihrer Fenstergröße (noch) nicht individuell anpassbar.

Google Play Store Chromebooks Test
entweder feste Fenstergröße
Google Play Store Chromebooks Test
…oder Vollbild

Nicht nur das ist nervig, auch das Scrolling ist eingeschränkt. In vielen Apps funktioniert die klassische Geste nicht, mit der ich sonst auf dem Chromebook scrolle. Probiere ich die Inhalte in einer Android-App zu bewegen, in dem ich mit zwei Fingern gleichzeitig über das Touchpad wische, tut sich leider oftmals nichts. Scrollen kann man trotzdem. Entweder die „linke Maustaste“ gedrückt halten und mit dem anderen Finger wischen oder nach Doppelklick das Touchpad „gedrückt“ halten und den Finger entsprechend bewegen. Beides nicht so geil, Chromebooks mit Touchscreen sind da aktuell im Vorteil. UPDATE: Normales Scrollen ist wohl ein Standard für alle Apps, was aufgrund von Bugs aber nicht immer funktioniert.

Apropos Vorteile, die gibt es selbstverständlich auch. Nehmen wir als Beispiel Google Analytics, worüber ich normalerweise einen permanenten Blick darauf habe, wie viel Besucher live auf dem Blog sind. Die dazu verfügbare Webseite macht dem Chromebook schwer zu schaffen, die Ladezeit bis zu fertigen Darstellung kann mal locker 15 sec dauern. Anders die Analytics-App, die fast instant geladen ist. Ähnliche Unterschiede bei der Hardware-Auslastung: 300 MB RAM nimmt sich die Website mindestens, die App nur 45 MB. Und während die Website die CPU permanent belastet, passiert bei der App im Hintergrund fast gar nichts.

Android-Apps können also in manchen Fällen auch auf dem Chromebook durchaus nützlich sein. Selbst wenn es nur dazu dient, die „schlechte“ Hardware besser zu nutzen. Zumal einige Dienste ausschließlich als App verfügbar und somit überhaupt erst auf einem Chromebook nutzbar werden. Zudem funktionieren die Benachrichtigungen gut, ganz ähnlich wie bei Android-Geräten. Wobei die heutzutage ja nicht unbedingt nötig sind, da auch Webseiten in Chrome Benachrichtigungen zustellen können.

Google Play Store Chromebooks Test

Google Play Store Chromebooks Test

Fazit: Es gibt noch reichlich Arbeit

Android-Apps und der Play Store sind noch weit davon entfernt, für Endbenutzer wirklich empfehlenswert bzw. ein finales Produkt zu sein. Eigentlich wundert es mich, dass Google dieses Produkt bereits auf ganz neuen Chromebooks schon ab Werk mit ausliefert. Aber sei es drum, die Beta zeigt zumindest das Potenzial von Android-Apps auf Chromebooks. Hin und wieder sind Apps durchaus praktischer als Webseiten, zudem scheinen sie viel schonender mit den vorhandenen Ressourcen umzugehen. Praktisch bei Chromebooks mit wenig Power und wenig Arbeitsspeicher.

Abstürze gab es in meiner Testphase keine, das ist definitiv positiv zu sehen. Richtig nervige Probleme gibt es aber noch immer, wie etwa das Scrolling oder auch die unflexiblen Fenstergrößen vieler Apps. Android-Apps auf Chromebooks? Eine gute Idee, doch es gibt noch viel zu tun.

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