Google präsentierte mit Android 8 Oreo die nächste neue Android-Version, wir fassen für euch die wichtigsten Neuerungen in einem Artikel zusammen. Diesmal wirkt das Android-Update an vielen Ecken durchdacht. Google hat unter der Haube viel dafür getan, dass die Software besser mit den fremden Geräten klarkommt. Es gibt beispielsweise Anpassungen für verschiedene Displayformate, denn es gibt ja nun auch Smartphones mit dem noch ungewohnten 18:9 Bildformat. Ebenso sind Anpassungen für App-Icons dabei, eine neue Audio-API, neues bzgl. Android-Updates und noch vieles mehr.
Neuerungen ab Android 8 Oreo
Google führt für die Benachrichtigungen zahlreiche Veränderungen ein. Benachrichtigungen lassen sich jetzt zum Beispiel mit Erinnerung zurückstellen, etwa für eine Stunde. Äußerst praktisch, wenn eine wichtige Benachrichtigung eingetroffen ist und wir nicht sofort dafür Zeit haben. Einfach nach links oder rechts wischen, dann kann man die jeweilige Benachrichtigung auf „Snooze“ stellen.
Des Weiteren gibt es sogenannte Benachrichtigungs-Kategorien, sodass App-Entwickler unterschiedliche Arten von Benachrichtigungen kategorisieren können. Bislang mussten das Entwickler direkt in ihre Apps integrieren. In Zukunft kann der Nutzer aber unterschiedliche Benachrichtigungs-Arten aller Apps direkt in den Systemeinstellungen an- und abschalten. Beispielsweise für Google Fotos, welches folgende Benachrichtigungs-Kategorien bietet:
Über die Benachrichtigungs-Badges erlaubt Google einen zweiten Zugriff auf Benachrichtigungen eurer Apps, nämlich direkt über das jeweilige App-Icon auf dem Homescreen. Benachrichtigungen werden hier zusätzlich in den App-Shortcuts angezeigt. Allerdings müssen auch die jeweiligen Launcher diese Funktion unterstützen. Kleine farbige Punkte an App-Icons informieren zudem über neue Benachrichtigungen.
Ab Android 8 werden dauerhaft angezeigte Benachrichtigungen nun deutlich kleiner dargestellt. Sie sind von Haus aus eingeklappt und grau hinterlegt. LastPass wäre da das passende Beispiel, die App zeigt eine dauerhafte Benachrichtigung an. Ab Android 8 allerdings viel platzsparender und daher weniger störend.
Ebenso neu ist der Look von Multimedia-Benachrichtigungen. Zum Beispiel aus Google Play Music, wo das Cover Art schön eingearbeitet wird und sich die Farben der Benachrichtigung entsprechend anpassen. Manchen könnte das aber etwas zu auffällig und bunt sein.
Vom eben erwähnten LastPass aus lässt sich direkt eine Brücke schlagen, denn superpraktisch ist auch die nun integrierte AutoFill API. Diese API füllt auf Wunsch automatisch Formularfelder für Passwörter und Nutzernamen aus. Apps wie Passwortmanager können darüber ihre Daten bereitstellen.
Smarter wird auch die Textauswahl in Android. Markiert ihr eine Telefonnummer, zeigt euch das Kontextmenü automatisch einen Link zur Telefon-App an. Gleiches bei einer Adresse, hier wird euch aber ein Link zu Maps angezeigt.
Weitere praktische Neuerungen sind die adaptiven Icons. Entwickler können für App-Icons unterschiedliche Formen und Designs hinterlegen, sodass sich ein App-Icon quasi an die Umgebung anpassen kann. Zum Beispiel können App-Entwickler einen für Huawei-Geräte passenden Look hinterlegen, einen für Samsung-Geräte und so weiter. Animierte Icons sind auch möglich.
Und wenn wir schon mal beim Thema Design sind, dann können wir auch den neuen Look der Emojis erwähnen. Google spendiert Android 8 ein komplett neues Design. Des Weiteren können App-Entwickler nun in ihren Apps eine stets aktuelle Emoji-Library anzapfen. Das soll die leeren Rechtecke verhindern, die oftmals anstelle von nicht unterstützten Emojis zu sehen waren.
Grafisch bzw. Multimedia-relevante Neuerungen sind zudem die überarbeiteten Systemeinstellungen, Schnelleinstellungen und so weiter. Wie auch die endlich kinderleichte Auswahl eigener Klingeltöne. Bei der Auswahl eines Klingeltons kann man nun endlich auch kinderleicht neue Sounds über den in Android integrierten Dateimanager hinzufügen.
Google hat besonders die Systemeinstellungen überarbeitet, nämlich neu strukturiert und optisch aufgewertet. Zum Beispiel findet man Einstellungen zum WLAN und Mobilfunk in einem gemeinsamen Menüpunkt, während Bluetooth und NFC nun im neuen Menüpunkt „Verbundene Geräte“ zu finden sind.
Multi-Window wurde ebenso erweitert, jetzt gibt es auch einen Bild-in-Bild-Modus. Dieser ermöglicht euch die Nutzung einer App, während das Fenster der anderen App in einer kompakteren Größe ebenfalls im Raum „schwebt“. Zum Beispiel praktisch bei Videotelefonie. Das „schwebende“ Fenster lässt sich je nach Wunsch positionieren und in der Größe anpassen.
Android 8 Oreo bringt natürlich auch diverse Neuerungen unter der Haube mit, darunter weitere Verbesserungen für das Akkumanagement. „Background Execution Limits“ nennt Google diese Neuerung, sie beschränkt Apps bei den Hintergrundaktivitäten noch smarter. Und nicht nur das, diese Restriktionen schonen auch den Arbeitsspeicher und sollen so die System-Performance erhöhen können. Ähnliches gibt es zudem auch für Location-Anfragen von Apps.
Treble dürfte die spannendste Neuerung sein, denn Google trennt damit das Android-Framework von der gerätespezifischen Software. Das bloße Android-Update ist damit nicht nur leichter umsetzbar, auch die Fehlersuche für die Entwickler wird damit einfacher. Unterm Strich sollen die Hersteller Arbeit und Kosten einsparen können, denn das komplette System-Image muss nicht für jedes Android-Update vom Grunde auf „neu geschrieben“ werden.
Update: Treble ermöglicht sogar, dass AOSP ROMs auf unterschiedlichsten Geräten funktionieren können. Ein starkes Ding für die Modding-Community!
Apropos System-Updates, Google erweitert jetzt das Update-System von Android 7 Nougat. Drahtlose OTA-Updates werden in Zukunft noch nahtloser eingespielt. Nämlich schon während des Downloads des jeweiligen Updates. Es muss daher nicht mehr erst die komplette Update-Datei auf das Gerät geladen werden. Ein OTA-Update wird in Zukunft nicht nur im Hintergrund installiert, es braucht auch nicht mehr so viel Datenspeicher wie früher.
Google hat natürlich noch Neuerungen für eine verbesserte Sicherheit implementiert, Apps und Bootvorgänge konnten beschleunigt werden, Farbprofile für Wide Gamut-Displays werden unterstützt, es gibt eine neue „High Performance“ Audio-API, Android Go ist eine abgespeckte Variante für schwache Geräte, ein Assistent für offene WiFi-Netzwerke ist an Bord und noch so einiges mehr.
Neuerungen ab Android 8.1
Google hat Ende Oktober 2017 die Android 8.1 Beta veröffentlicht, im Dezember 2017 das finale Android 8.1 und natürlich ein paar Neuerungen reingepackt. Schon der offizielle Changelog enthüllt eine neue API für neuronale Netzwerke, Apps können besser für Android Go konfiguriert werden und weitere APIs haben Optimierungen erhalten. Des Weiteren gibt es das neue Power-Menü der Pixel 2-Geräte für alle, das Bluetooth-Icon der Schnelleinstellungen erhält eine Batterie-Anzeige, das am Wallpaper ausgerichtete Theme der Schnelleinstellungen ist nicht mehr Pixel 2-exklusiv und die Tasten der Navigation Bar dimmen sich kurze Zeit nach der Bedienung.
(Screenshots via Androidpolice)
Mit Android 8.1 wird zudem der neue Pixel Visual Core aktiviert, insofern man denn ein Pixel 2 besitzt. Google verspricht damit weitere Verbesserungen für die verbaute Kamera der Geräte. Ebenso neu ist noch die nötige Verbesserung der Benachrichtigung, die über im Hintergrund aktive Apps informierte. Google benennt sie um und macht sie abschaltbar!
Verbesserungen für das WLAN gibt es auch noch, insbesondere für offene Hotspots. Google markiert Hotspots mit Labels, die für die Geschwindigkeit des jeweiligen Netzwerks stehen. Des Weiteren wird euch Android mit einer Benachrichtigung darauf hinweisen, wenn ihr in der Nähe eines offenen Hotspots seid.
- Langsam: zum Telefonieren und Senden von SMS geeignet
- OK: zum Surfen, Nutzen sozialer Medien und Streamen von Musik geeignet
- Schnell: zum Streamen der meisten Videos geeignet
- Sehr schnell: zum Streamen von Videos in hoher Qualität geeignet
Ein paar Funktionen aus dem Launcher des Pixel 2 wurden für weitere Geräte freigeschaltet und die erste Version von Android Go ist nun veröffentlicht.
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