Alexa: Amazon Echo ausprobiert [Test]

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Drei Wochen hat uns Amazon Echo durch den Alltag begleitet, der persönliche Assistent ist ohne zusätzliche Hardware während der Testphase aber irgendwann einfach nur zu selten genutzter Deko verkommen. Ich wollte unbedingt Amazon Echo und Google Home ausprobieren, zumindest von Amazon konnten wir den persönlichen Assistenten in Form eines Lautsprecher nun bereits im Alltag ein wenig testen. Am Ende bleibt aber ein durchwachsenes Fazit, einfach weil auch dieses System noch sehr am Anfang steht.

Echos Hardware

Die größere Version von Echo ist ein durchaus beachtlicher Lautsprecher, der zudem über einige Mikrofone verfügt, über WLAN sich mit dem Internet verbindet und ein paar LEDs besitzt. Unspektakulär steht Echo einfach dort, wo ihr das Gerät platziert. Die Verarbeitungsqualität scheint gut zu sein, wobei man das Gerät sowieso quasi nie berührt und das gewählte Material (Plastik) daher ein eher unwichtiger Faktor ist.

Die Hardware klingt nicht sonderlich beeindruckend, viel wichtiger ist jedoch die Software. Echo kann mehr als nur Musik abspielen, euch die aktuellsten Nachrichten flüstern oder die Einkaufsliste bestücken, Echo bzw. Alexa kann auch euren Fernseher steuern, die Heizung und das Licht, euch ein Taxi rufen, den Ventilator aktivieren und so einiges mehr. Wie aber schon erwähnt, braucht es dafür entsprechende Hardware.

Seid ihr zu Hause nicht smart ausgestattet oder wollt damit gerade erst beginnen, dann könnten die nächsten Wochen oder Monate sehr teuer werden, allein Echo ist mit 179 Euro nicht unbedingt ein Schnäppchen, hinzukommen smarte Heizungsthermostate, vernetzte LED-Lampen in eurer Wohnung und mehr. Selbst wenn ihr solche Geräte habt, muss der jeweilige Hersteller unterstützt werden, auch da hakt es zu Beginn noch etwas.

Abschließend zum Lautsprecher ein paar Worte, denn der ist wirklich stark. Lautstärkestufen gibt es von 1 – 10, die lassen sich per Drehrad oder Sprache umstellen. Der Sound des Echo ist recht satt, die maximale Lautstärke enorm. Für Musik wirklich brauchbar.

Echo im Alltag ausprobiert

Folgend eine kurze Zusammenfassung von dem, was ich im Video auch alles erzählt habe. Amazon Echo kann diverse coole Dinge, ich mag es einfach zu jedem Zeitpunkt freihändig die Termine ansagen zu lassen, mich über das Wetter zu informieren, die Wiedergabe eines Hörbuchs zu starten, mir die aktuellen News vorlesen zu lassen oder mit dem Kochlöffel in der Hand einen Timer festzulegen. Leider sind diese Dinge nicht weiter beeindruckend, mit Blick auf die Zukunft eigentlich nur ein nettes Beiwerk.

Alexa bzw. Echo könnte viel mehr, nur aktuell in deutscher Sprache nicht bzw. noch auf nur wenige Smart Home-Dienste beschränkt. Zudem müsste man deutlich mehr Geld investieren, um dann irgendwann mal komplett alles per Sprache steuern zu können. Alexa, öffne schon mal das Garagentor, schalte die Standheizung an oder fahr‘ den Tesla vor – das ist alles noch recht perspektivisch und wäre eben nur gut betuchten Menschen vorbehalten. BMW Connected ist aber schon am Start.

Wie im Video erwähnt, besitze ich zwar ein Smart Home-System von devolo, nur wird dieses von Alexa noch nicht unterstützt. Meine Heizung lässt sich also noch nicht per Sprache steuern, Nutzer mit tado-System hingegen können eine solche Funktion bereits nutzen. Lichtsteuerung ist ebenso schon möglich, besitzt man denn das System von Philips Hue.

Zwar gibt es dank der Skills (Drittanbieter-Apps) immer wieder neue Funktionen, beim aktuellen Stand sind für deutschsprachige Nutzer aber nur wenige nützliche verfügbar. Immerhin, Skills kommen immer mehr dazu, ohne dass man nach dem einmaligen Kaufpreis je nochmals Geld loswird. Hoffe ich zumindest. Das Ökosystem wächst also mit der Zeit, in unserer Sprache hoffentlich mal etwas schneller als sonst üblich.

Beispiele? Per Sprache ein Rezept via Chefkoch-Skill abrufen, mir die Zutaten ansagen lassen und gegebenenfalls ein paar fehlende Zutaten auf die Einkaufsliste packen. Alles bequem per Sprache möglich, während ihr gerade den Kühlschrank inspiziert oder auf der Couch hängt. Taxi bestellen? Geht per MyTaxi-Skill. Wann fährt die nächste Bahn von Haltestelle XYZ? Geht, insofern es eine Skill-App für eure Verkehrsbetriebe gibt.

Andere Funktionen brauchen wiederum keine Skill-App, Alexa verrät mir auch ohne zusätzliche App die aktuellen Kinofilme der Kinos in meiner Nähe samt ihrer Spielzeiten. Oder das letzte Ergebnis bzw. den nächsten Spieltermin von Borussia Dortmund, wie auch andere triviale Fragen. Ein Ticket für den Kinobesuch buchen? Nö, leider nicht möglich. Irgendwo sind immer Grenzen gesetzt. Das kann einem hier und da den Spaß verderben.

UPDATE: In einer Anleitung zeige ich euch, wie man beispielsweise Lampen und andere Geräte über Home Control von devolo mittels Alexa steuern kann.

Alexa App

So gut Echo ist, so schlecht ist die App. Die Alexa App gibt euch beispielsweise Zugriff auf den Skill-Katalog und auf eure Einkaufsliste, sie ist also quasi unabdingbar. Allerdings stürzt die App bei mir häufig ab oder bleibt einfach hängen, ist also nicht unbedingt sauber entwickelt. Wird man hoffentlich noch beheben. Allein der Start der App dauert Ewigkeiten, da hat man direkt keinen Bock mehr.

Fazit

Ist Echo nun cool oder nicht? Ich mag auf jeden Fall die grundlegende Funktionsweise, wie Alexa diverse Aufgaben abnehmen kann, ohne dass ich dafür auch nur einen Handschlag machen muss. Das ist zum Teil auch mit dem Smartphone möglich, das aber natürlich keinen so lauten Lautsprecher hat und in der Hosentasche auf Spracheingaben nur selten hören kann. Mit Blick auf die Zukunft, wenn die komplette Wohnung smart ausgestattet ist, wird Echo sicherlich mehr Sinn machen, aktuell sehe ich aber den Preis von 179 Euro noch nicht so richtig gerechtfertigt.

Die paar wenigen Funktionen, die dann tatsächlich häufiger im Alltag zum Einsatz kamen, rechtfertigen für mich den Preis bzw. die Anschaffung aktuell noch nicht. Das kann und wird sich definitiv ändern, ich denke Google Home hat da noch ein ähnliches „Problem“.

Eine Kaufempfehlung gibt es daher nur für echte Early Adopter, die Alexa quasi live beim Aufwachsen zusehen wollen.

Update 26. November 2017: Inzwischen hat sich einiges getan und wir haben auch die zweite Generation des Echo getestet/Update

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