Das Pixel und Pixel XL aus 2016 erhalten ein Update auf Android 15 – wenn auch nicht von Google höchstpersönlich. Möglich macht dies LineageOS 22.1, die neueste Version der seit Jahren bewährten Custom-ROM, die nun laut Ankündigung zum Download bereitsteht. Damit sind die Ur-Pixel nach wie vor mit aktueller Software unterwegs, 7 Jahre nach Release und 4 Jahre nach ihrem offiziellen Support-Ende.
Die beiden ersten Pixel-Modelle wurden im Oktober 2016 vorgestellt und kamen mit Android 7.1 Nougat auf den Markt. Google lieferte in der Folge drei Jahre lang neue Android-Versionen aus, eine für damalige Verhältnisse vorbildlich lange Zeit. Unerwartet spendierte der Hersteller 2019 sogar noch ein Upgrade auf Android 10 – die finale und eigentlich unerwartete Aktualisierung für Pixel und Pixel XL.
Umso bemerkenswerter ist nun der Sprung auf Android 15, der zwar inoffiziell, aber dennoch beeindruckend ist. Die Entwickler von LineageOS haben Googles neueste Softwareplattform in nur zwei Monaten auf zahlreiche Geräte portiert:
We’ve been hard at work since Android 15’s release in September, adapting our unique features to this new version of Android. […] Additionally, this is far-and-away the easiest bringup cycle from a device perspective we have seen in years. This means that many more devices are ready on day one that we’d typically expect to have up this early in the cycle!
Neben vielen aktuellen Smartphones von Google selbst, aber auch Herstellern wie Samsung, OnePlus, Motorola und Sony können nun selbst die Pixel-Veteranen in den Genuss von Android 15 kommen. LineageOS 22.1 liefert die neuen Funktionen und aktuelle Sicherheits-Updates bis November 2024.
Wer die fast schon historischen Google-Phones noch besitzt und sich an der nicht völlig unkomplizierten Installation versuchen möchte, kann LineageOS 22.1 ab sofort aus dem überarbeiten Download-Center herunterladen. Hier und da könnte es noch zu kleineren Problem kommen, aber ganz grundsätzlich ist das Betriebssystem zu einer vollwertigen Alternative zum Google-Android gereift.
Mit an Bord sind auch zwei neue LineageOS-Apps: Der Musik-Player „Twelve“, der den in die Jahre gekommenen „Eleven“-Player ersetzt, sowie der PDF-Betrachter „Camelot“, der eine Lücke im Basis-Repertoire schließt.
Ebenfalls erwähnenswert sind die Fortschritte „unter der Haube“. So haben die Entwickler die Extraktionsroutinen von Grund auf neu geschrieben und enorm beschleunigt. Auch der Umstieg auf eine gemeinsame Kernel-Basis für viele der unterstützten SoCs soll die Pflege erleichtern und Sicherheitsupdates schneller ermöglichen.
Mit der angepassten Versionsnummer – LineageOS 22.1 für Android 15 QPR1 – reagieren die Entwickler auf Googles Wechsel zu einer Hauptversion plus vierteljährliche Patches („Quarterly Platform Releases“). Somit soll LineageOS 23.2 dann Android 16 QPR2 entsprechen. Bei jedem QPR muss zudem die Kompatibilität aller Geräte neu geprüft werden.
Mit der neuen Version treibt das Projekt auch seine Ambitionen voran, LineageOS als universelles Android-Betriebssystem zu etablieren. Schon in der Vergangenheit gab es Builds für Android TV und ausgewählte Tablets, nun wurde die Unterstützung ausgebaut.
Mittels der sogenannten Generic System Images (GSI) lässt sich LineageOS 22.1 auf kompatible Geräte über Project Treble installieren. Ein experimentelles Android TV-Image existiert für den Medienplayer-Betrieb, während Tablets und Foldables ebenfalls berücksichtigt werden.
Pixel und Pixel XL stehen exemplarisch für die Philosophie von LineageOS: Lebenszyklen von Android-Geräten fernab offizieller Herstellerunterstützung zu verlängern (besonders krass fand ich das in dem Fall vom Galaxy S3, das auch 12 Jahre nach Release auf auf diesem Weg Android 14 bekommen hat). Mit tatkräftiger Community-Entwicklung erhalten Nutzer auch Jahre nach Release Zugriff auf aktuelle Software und Security-Patches. Schön, dass es sowas gibt und das Projekt zuletzt offenbar sogar noch mehr Zulauf von engagierten Entwicklern bekommt, die ihre kostbare Freizeit darin investieren.
via Androidsage
Zwei Probleme:
1. Banking-Apps funktionieren nicht mit LOS.
2. Firmwareupdates für Hardwarekomponenten bleiben auch mit LOS ungepatcht.
Großartiges Open Source Projekt. Leider haben Apps mit DRM wie beispielsweise Netflix in der Vergangenheit nicht funktioniert.