Als Audi seine ehrgeizige Einführung von Elektromodellen kippte

Audi A6 e-tron Konzept

Bild: Audi A6 e-tron Konzept

Audi und viele anderen deutsche Automarken klangen sehr positiv, was die Transformation zum Elektroauto angeht. Doch vor einem Jahr hatte sich der Wind extrem stark gedreht. Nicht jeder Hersteller hat seine Ziele einkassiert, aber zumindest die Strategie für die kommenden Jahre doch wieder drastisch verändert. Im deutschen Fokus stand und steht dabei Audi. Ein Blick auf heute und damals.

Im vergangenen Dezember verkündeten die Verantwortlichen der bis dato extrem wichtigen VW-Marke, dass man die ehrgeizige Einführung vieler neuer Elektromodelle zurücknimmt. Stattdessen wolle man Fabriken und Händler „nicht überfordern“. Man hatte sich dafür entschieden, die geplanten Produkteinführungen nun doch „zu verteilen“.

Audi hat außerdem eingesehen, dass der Verbrenner aktuell sehr wichtig ist. Deshalb wurde nun doch wieder angekündigt, neue Generationen mit Verbrenner an den Start zu bringen. Der Fokus auf das Elektroauto hat Audi in den anderen Bereichen schlafen lassen, mit teilweise drastischen Auswirkungen, wie wir heute wissen. Audi steckt in der Krise, fällt intern sogar hinter Skoda zurück.

Inzwischen hat sich einiges geändert, aber noch nicht alles. Audi darf wieder positiver auf die Zukunft blicken, nachdem die stark verspäteten Modelle A6 und Q6 e-tron in 2024 endlich gestartet sind. Denn mit Rivian gibt es nun endlich eine funktionierende Lösung für die gesamte Fahrzeugsoftware. Audi wird neben Porsche zuerst darauf umsteigen – schon 2027 geht es los.

Auch in China hat Audi längst eine neue völlig neue Strategie angekündigt, nachdem die neuen Modelle A6 und Q6 dort wohl nicht so gut angekommen sind. Gemeinsam mit SAIC zieht man eine neue Marke „AUDI“ groß, sie wird modernste Technologie bieten können, aber kommt ohne Ringe. Das erste Konzept ist vielversprechend.

AUDI E Konzept 3

Zuletzt (Jan. bis Sep. 2024) hatte Audi einen BEV-Anteil von unter 10 Prozent, mehr als 90 Prozent der verkauften Autos waren mit einem Verbrenner ausgestattet. Im Jahresvergleich ging die Auslieferung in diesem Zeitraum sogar um 5,9 Prozent zurück – weltweit und nicht allein in Deutschland. Dass man da bei einst ehrgeizigen Zielen den Flattermann kriegt, ist nur umso verständlicher.

Heute, ein Jahr später, klingt das Verbrenner-Aus schon wieder greifbarer. Dennoch wird Audi an Benzin und Diesel festhalten, jedenfalls mittelfristig, um wirtschaftlichen Erfolg zu garantieren. Es bleibt aber dabei, dass in den wichtigsten Märkten noch vor dem in der EU geplanten Verbrenner-Verbot kein Audi mehr mit Verbrennungsmotor vom Band rollt.

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