Amazon hat in den letzten Jahren viel daran gesetzt, seinen digitalen Assistenten Alexa als vielseitigen und intelligenten Helfer im Alltag zu positionieren. Ein wichtiger Aspekt dabei war und ist die Zusammenarbeit mit Drittanbietern, die es ermöglichte, Alexa nahtlos in verschiedene Apps und Dienste zu integrieren.
Doch nun scheint Amazon einen Schritt zurück zu machen und beschneidet die Funktionalität von Alexa in einem entscheidenden Bereich: der Verwaltung von Einkaufs- und Aufgabenlisten.
Ab dem 1. Juli 2024 wird es nicht mehr möglich sein, per Sprachbefehl neue Einträge auf Listen von Drittanbietern hinzuzufügen. Stattdessen müssen Nutzer auf die Alexa-internen Listen zurückgreifen. Diese Entscheidung hat weitreichende Folgen für beide Seiten – Anbieter von entsprechenden Apps und Alexa-Nutzer.
Für App-Entwickler bedeutet die Änderung, dass sie ihre Produkte anpassen müssen, um die Listenfunktion in einer anderen Form anzubieten. Dies erfordert zusätzliche Ressourcen und Entwicklungsaufwand, den sich manche Anbieter möglicherweise nicht leisten können oder wollen. Einige, wie Todoist, haben bereits angekündigt, die Alexa-Integration aufgrund des knappen Zeitrahmens komplett einzustellen. Die ganze Angelegenheit scheint also doch ein bisschen komplizierter zu sein, als sie auf den ersten Blick wirkt.
Doch auch für Alexa-Nutzer hat die Umstellung spürbare Konsequenzen. Die bisher gewohnte, unkomplizierte Art, Einträge per Sprachbefehl auf Listen von Drittanbietern hinzuzufügen, wird durch eine umständlichere Befehlssyntax ersetzt.
Statt einfach zu sagen: „Alexa, setze Milch auf die Einkaufsliste“, müssen Nutzer nun den Umweg über die App gehen und den Befehl in der Form „Alexa, sage [App-Name], Milch auf die Einkaufsliste zu setzen“ formulieren – vorausgesetzt, die Entwickler der jeweiligen App haben das auch so angepasst.
Diese Änderung mag auf den ersten Blick trivial erscheinen, doch sie bedeutet einen Bruch mit Amazons bisherigem Versprechen, Alexa stetig weiterzuentwickeln und die Nutzererfahrung zu verbessern. Stattdessen müssen sich Nutzer nun an die Eigenheiten des Assistenten anpassen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen.
Die Gründe für Amazons Entscheidung sind unklar. Möglicherweise versucht das Unternehmen, Nutzer stärker an die eigenen Dienste zu binden und die Abhängigkeit von Drittanbietern zu reduzieren. Doch dieser Schritt könnte nach hinten losgehen, wenn Nutzer feststellen, dass ihre bevorzugten Apps und Dienste nicht mehr wie gewohnt mit Alexa zusammenarbeiten – und in der Konsequenz Alexa im Ganzen den Rücken zukehren.
Es ist zu hoffen, dass Amazon seine Entscheidung noch einmal überdenkt und einen Weg findet, die Zusammenarbeit mit Drittanbietern auf eine nachhaltige und nutzerfreundliche Art und Weise fortzuführen. Andernfalls könnte Alexa auf lange Sicht an Attraktivität und Relevanz verlieren.
Seit heute funktioniert die direkte Eingabe auf die bring-Einkaufsliste tatsächlich nicht mehr. Zusätzlichen sollen Funktionen kostenpflichtig werden. Damit ist alexa für mich gestorben, ich werde mich wohl anderweitig orientieren. Ich hoffe, dass das viele machen, damit das Amazon auch spürt. Aber vermutlich eher nicht … .-(