Dass der WLTP-Wert eigentlich keinen großen Wert für den Kunden hat, das ist keine neue Erkenntnis und dennoch lassen uns einige Zahlen aus dem neusten ADAC-Reichweitentest sprachlos zurück. Aber es gibt auch einige positive Beispiele unter den neuerlich im Winter getesteten Elektroautos.
Generell stellt der Winter ein durchaus größeres Problem für die meisten Elektroautos dar. Der Verbrauch ist sehr viel höher, die Reichweite einer Akkuladung reduziert. Schon im Sommer erreicht man die WLTP-Angaben des Herstellers selten oder nie, im Winter ist man davon noch sehr viel weiter entfernt.
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Volvo EC40, MG4 und Ford Capri sind die negativen Beispiele, diese Modelle haben 80 Prozent oder mehr verbraucht, als der Hersteller angegeben hat. 18 der getesteten Modelle haben eine Abweichung von ca. 50 Prozent. Der Sieger im Vergleich ist der Nio ET5 mit 10 Prozent. Dahinter Porsche Taycan und Mercedes EQS mit je fast 25 Prozent.
Aber: Die Reichweite bricht nicht so stark ein, wie der Verbrauch im Winter erhöht ist, rechnet der ADAC vor. Der Cupra Born hat zwar einen 70 Prozent höheren Verbrauch im Wintertest, schafft aber immer noch eine Autobahnreichweite von 325 der angegebenen 594 km und damit mehr als 50 Prozent.
Der König im Test war der EQS 450+ von Mercedes, der die gesamte 582 km lange Teststrecke ohne Nachladen geschafft hat. 7 der getesteten Autos mussten einmal stoppen, 9 Modelle zweimal und noch 8 Modelle haben drei Ladestopps hinlegen müssen. SUVs und kleinere Akkus sind einfach nicht für die Autobahn gemacht, jedenfalls nicht im Winter.
Die gesamten Ergebnisse lassen sich beim ADAC nachlesen. Ein großes Drama würde ich aus diesen Ergebnissen nicht machen, die Nachteile aktueller Elektroautos sind bekannt und sollten nicht überraschen. Schlussendlich ist immer die Frage, wie es bei den Individuellen Bedürfnissen des Nutzers aussieht.