In den vergangenen Wochen war das LG G Flex 2 für einen Testbericht bei uns zu Gast, weshalb dazu natürlich nun auch ein paar Worte hier landen werden. Allerdings werde ich den Test weniger ausführlich gestalten, sondern mich eher auf ein paar wenige aber wichtige Punkte versteifen, die meines Erachtens in dieser Preisklasse ausschlaggebend sein können, ob ein Smartphone im Wert von über 600 Euro gekauft wird oder eben nicht. Eine Besonderheit bietet das G Flex 2 bekanntlich, denn es ist wie sein Vorgänger gebogen, wobei LG das Display verkleinern und die Auflösung erhöhen konnte.
Mit 5,5″ ist es nun in der Region der üblichen Flaggschiff-Smartphones und daher eigentlich besonders interessant, wobei das Interesse im Netz gefühlt sehr schnell wieder weg war. LG hat beim G Flex 2 keinen großen Aufriss betrieben und das Gerät mehr oder weniger nebenbei präsentiert. Vielleicht ein Fehler, doch eigentlich auch nicht, denn die große Bühne gehört natürlich dem G4.
Design & Haptik
Ganz entscheidend ist das Design des G Flex 2, wobei die grundlegende Gestaltung üblich für LG ist und wenig überrascht. Tasten an der Rückseite sind weiterhin sehr, sehr selten und bleiben eine Gewöhnungssache. Viele entscheidender ist auch eher die gebogene Form des gesamten Smartphones, auch das Display ist krumm. Im Grunde genommen ist das Display sogar flexibel, was man mit etwas mehr Druck auch feststellen kann.
Das Gehäuse besteht vorn hauptsächlich aus dem Displayglas, welches mit einem silbernen Rahmen umrandet ist. Ich mag die markanten aber nicht zu eckigen Ecken, ansonsten sieht das G Flex 2 von vorn eher langweilig aus und haut mich nicht vom Hocker. Die Rückseite, die kleine Kratzer sogar selbst heilen soll, ist aus einem glänzenden Material. Irks. :-( Die Rückseite ist ständig verschmiert, fasst sich nicht sonderlich hochwertig an und knarzt hin und wieder.
Das Gehäuse ist insgesamt einem 600-Euro-Smartphone nicht würdig. Allein die Art der Oberfläche der Rückseite macht von Gerät zu Gerät enorme Unterschiede aus, LG hat sich allerdings falsch entschieden. Dank der Biegung liegt das G Flex 2 allerdings perfekt in der Hand, das gefällt mir richtig gut, wie es sich in die Innenseite meiner Hand kuschelt. :-)
Display
Full HD bei einer Diagonale von 5,5″ ist völlig ausreichend, wobei die Probleme des Display ganz woanders liegen. Ja, auch das Display ist weit von Perfektion entfernt. Die Darstellung ist zwar scharf, dafür liegt über dem gesamten Display eine Art „Film“, der meines Erachtens die Darstellungsqualität beeinträchtigt. Qualitativ wirkt es teilweise wie ein AMOLED aus 2013 aber nicht wie eines von heute. Des Weiteren hat mein Display gelbe Flecken, womit ich nach kurzer Recherche im Netz ganz offensichtlich nicht alleine bin.
Da möchte ich nochmals den Preis von über 600 Euro ins Gedächtnis rufen. Zugleich soll aber erwähnt bleiben, dass dieses flexible OLED-Display natürlich weiterhin eher eine Art Prototyp der zweiten Generation ist und aus gutem Grund bislang in nur einem Gerät verbaut ist. Die Darstellung der Farben, Kontrast und Helligkeit stellen mich wiederum zufrieden.
PS: Ignoriert den roten Schimmer, der kam durch die Kamera, allerdings sieht man links oben im Bereich der Adressleiste den leicht gelblichen Stich.
Systemleistung
Viel wurde über den Snapdragon 810-Prozessor in den vergangenen Monaten berichtet, auch wir glauben nach wie vor daran, dass dieser Prozessor diverse Probleme mit sich trägt. Im Alltag allerdings, so ist es bei meinem G Flex 2, machen sich Probleme nicht bemerkbar. Das System läuft recht gut, könnte hier und da schneller sein, was sich aber hauptsächlich auf die Oberfläche von LG schiebe. Ich nutze zu 99% Apps wie Facebook, Chrome, Twitter, Google+, Feedly und so weiter…. da läuft alles rund. Auch Spiele wie Real Racing 3 machten keine Zicken.
Kamera
LG verbaut rückseitig eine ganz nette Kamera, die den Laser-Autofokus und eine optische Bildstabilisierung bietet. Die 13 MP auflösenden Fotos sehen meines Erachtens ganz gut aus. Mehr geht natürlich immer, wie das neuere LG G4 beweist. Videos werden in maximal 4K aufgezeichnet und die Kamera-App ist super fix unterwegs. Der Autofokus ist echt klasse schnell, auch Makros machen viel Spaß.
>>> Beispielfotos
Akku
Bei der Akkulaufzeit kommt leider auch nur ein „ist okay“ am Ende bei raus, ungefähr vier bis fünf Stunden ist das Display aktiv, wenn das Gerät bei mir insgesamt 24 Stunden mit einer Ladung über die Runden kommt. Ich hatte schon schlechtere Geräte aber auch deutlich bessere. Orientiert euch aber nicht zu sehr an diesen Zahlen, die fallen bei jedem Nutzer unterschiedlich aus. Unterm Strich kann ich sagen, mit einer Ladung über den Tag zu kommen.
Fazit
Wenn ich mir meine Meinung durchlese, dann kommt das G Flex 2 eigentlich nicht gut weg. Das hat aber auch seinen Grund, denn es spiegelt den Preis einfach nicht wider. So richtig geil ist eigentlich nur die Form des Gehäuses, die ich mir von mehr Geräten wünschen würde. Irgendwie fühle ich mich an alte Zeiten erinnert, vor allem ans Samsung Galaxy Nexus.
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