Nach 2 gescheiterten Versuchen ist LG mit einem neuen Tablet, dem G Pad 8.3, zurück, und diesmal stehen die Chancen der Südkoreaner gut. Nach dem recht erfolgreichen und auch durchaus überzeugendem G2 nimmt man sich nach einjähriger Abstinenz nun auch wieder den Tablet-Markt zur Brust und warum dem eigentlich nichts im Wege stehen sollte lest ihr in unserem Test zum LG G Pad 8.3.
Design, Verarbeitung und Hardware
Im Gegensatz zum G2 setzt LG beim G Pad nicht auf glänzenden Kunstoff sondern auf gebürstetes Aluminium. Aber nicht nur das, sondern auch das kompakte Design mit seinen recht dünnen Rahmen rund um das Display lässt das G Pad hochwertiger als andere Geräte dieser Preisklasse erscheinen. In meinem ersten Eindruck vor ein paar Wochen erwähnte ich bereits, dass sich das G Pad in dieser Hinsicht ohne Probleme auf Höhe des iPad Mini oder Galaxy Tab 7.7 bewegt. Aber auch die Verarbeitung ist auf höchstem Niveau, denn weder Spaltmaßen noch andere Mängel ließen sich bisher finden. Nichts knartzt, nichts wackelt, kurz gesagt ist das G Pad gebaut wie ein Panzer.
Was viele hingegen stören könnte ist die Tatsache, dass die Rückseite des schwarzen G Pad ohne Ende Fingerabdrücke anzieht. Die weiße Variante sah selbst auf der IFA damals noch so aus als hätte sie nie jemand angefasst. Kein großer Minuspunkte, aber schon auffällig genug für mich um es zu erwähnen.
Weiter geht es mit dem Inneren des G Pad 8.3. Auch hier kann LG soweit überzeugen, denn neben einer recht guten Standardausstattung gibt es auch ein paar nette Extras wie zum Beispiel einen MicoSD Slot, Stereolautsprecher und Infrarot. Eine Übersicht zur Ausstattung seht ihr hier:
- Display: 8,3 Zoll (21,08cm) WUXGA (1920×1200) IPS Display
- SoC: Qualcomm Snapdragon 600 – 1,7GHz Quadcore CPU, Adreno 320 GPU
- Speicher: 2GB RAM, 16 GB interner Speicher (11GB davon nutzbar, erweiterbar per MicroSD)
- Kameras: 5 MP Haupt- und 1,3MP Frontkamera
- Verbindungen: WiFi, GPS, Bluetooth 4.0, DLNA, Miracast, HDMI Slimport, MicroUSB, 3,5mm Klinkenbuchse
- Akku: 4.600 mAh
- Maße und Gewicht: 216,8 x 126,5 x 8,3 mm, 337,9 g
- Software: Android 4.2.2 mit LG Benutzeroberfläche
Display
Das Display des G Pas 8.3 ist wie der Name schon sagt 8,3 Zoll groß und löst mit 1920×1200 Pixeln auf. Die sich daraus ergebenen 272.79 PPI lassen das Display immer noch gestochenscharf aussehen, obwohl es sich knapp unter der magischen 300 PPI Grenze bewegt.
Die Farbwiedergabe ist auch sehr gut, weder zu blass noch zu kräftig stellt das G Pad Farben da. Verbesserungswürdig ist aber die Helligkeit, die in den meisten Fällen zwar vollkommen ausreicht, in helleren Umgebungen aber etwas höher sein könnte. Bei den Blickwinkeln hingegen kann man nicht meckern, diese sind wie bei LG fast immer ausgezeichnet.
Performance und Akku
Im Vergleich zum G2 hat man beim G Pad nicht auf den Snapdragon 800 sondern auf den etwas schwächeren Snapdragon 600 gesetzt wie er zum Beispiel auch im HTC One oder Samsung Galaxy S4 zum Einsatz kommt. Trotzdem gibt es kaum einen Grund zur Sorge wenn es um die Leistung geht. Das G Pad kommt mit fast jeder Aufgabe zurecht ohne dabei langsam oder ruckelig zu laufen.
An die Akkulaufzeit hatte ich ziemlich hohe Erwartungen nachdem was das G2 damals in meinem Test leisten konnte und leider wurde ich hier fast schon enttäuscht. Die Laufzeit ist für mein Nutzungsverhalten immer noch gut, keine Frage, aber das Nexus 7(2013) schnitt deutlich besser ab. Während das G2 oder das Nexus 7 im Durchschnitt 7-8h aktive Nutzungszeit bei rund 2 Tagen Standby schafften war für das G Pad trotz des größeren Akkus bei 6 bis knapp unter 7h meist schon Schluss.
Software
Die Software die LG auf das G Pad packt ist glücklicherweiße genauso mit Features beladen wie beim G2. Wieder gibt es ziemlich viele Anpassungsmöglichkeiten wie Effekte auf Home- und Lockscreen sowie die freie Anpassung der Navbar. Was bei letzterem immer noch fehlt ist leider der Button für das Multitasking, welches immer noch durch langes Drücken der Hometaste aufgerufen werden muss.
Andere Dinge die bereits beim G2 vorzufinden waren kommen dank des größeren Displays dieses mal viel besser zur Geltung. Dazu zählt neben den QSlide Apps mit denen man unter anderem den Browser, Kalender oder seine Mails in einem eigenen Fenster ausführen kann auch Slide Aside welches bis zu 3 Apps zwischenspeichert und dann per Wischgeste jederzeit einblenden kann. Auch KnockOn ist ein willkommener Zusatz.
Neu hingegen ist QPair, eine recht nützliche App zur Verbindung mit dem Smartphone, welche ich wirklich im Dauereinsatz benutzt habe. Neben Anrufen und SMS leitet QPair auch alle anderen Benachrichtigungen auf das Tablet weiter. Desweiteren werden erarbeitete QuickMemos auch auf dem verbundenen Smartphone gespeichert und beim Wechsel der Geräten wird die zuletzt verwendete App kurz angezeigt und man kann ungestört weiterarbeiten. Zusätzlich kann hier auch direkt eine Hotspot Verbindung freigegeben werden.
Wie beim G2 macht die Software auch hier einen soliden Eindruck. Natürlich ist die Aufmachung nicht für jeden etwas, aber in Sachen Features kann man auf jeden Fall punkten. Was mich aber stört ist, dass das G Pad immer noch auf Android 4.2 läuft. Nicht weil Android 4.3 so einen großen Unterschied macht, sondern weil es bessere Vorsätze vermittelt hätte. Wenn wir ehrlich sind war die Stärke von LG noch nie die Aktualität ihrer Software und ich hoffe wirklich, dass man es dieses Jahr anders macht und seine Produkte wenigstens mit einem oder zwei Updates versorgt.
Kamera
Über die Kamera brauchen wir nicht viel sagen. Die Software Features sind wie beim G2 ganz nett, aber am Ende bleibt es immer noch eine Tabletkamera, die höchstens für einen Schnappschuss ausreicht. Fotos in voller Auflösung findet ihr hier.
Sonstiges
An dieser Stelle gibt es noch mal etwas Lob, denn neben einem MicroSD Slot und Infrarot zur Steuerung des TVs hat man auch erstklassige Stereolautsprecher verbaut, die nicht nur unheimlich laut sind, sondern auch in Sachen Klang überzeugen können.
Fazit
Mit dem G Pad 8.3 zeigt LG einen gelungenen Neustart auf dem Tabletmarkt. Neben einem erstklassigen Gehäuse, guter Performance und einem ebenso tollem Display mangelt es nur an einer etwas besseren Akkulaufzeit. Trotzdem kann das rund 299€ teure G Pad überzeugen und zumindest ich habe ein neues Tablet für mich gefunden.
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