Google hat ein Bündel neuer ChromeOS-Funktionen eingeführt, mit denen sich Chromebooks per Gesicht steuern lassen und besser im Unterricht einsetzen lassen.
Über Kopfbewegungen und Mimik können Nutzer mit motorischen Einschränkungen kompatible Chromebooks mit mindestens 8 GB RAM jetzt intuitiv bedienen. Die Technologie basiert auf Googles barrierefreiem KI-Tool „Project Gameface“. Google hat die Gesichtssteuerung in einem Blogartikel im Dezember genauer vorgestellt.
Jetzt unseren WhatsApp Newsletter-Kanal abonnieren!Im Mittelpunkt steht dabei ein 3D-Modell des Gesichts mit 478 Punkten, das in Echtzeit Kopfbewegungen und Mimik des Nutzers erfasst und in Steuerungsbefehle übersetzt.
Das System erkennt bis zu 18 verschiedene Gesten, die sich frei mit Aktionen wie Mausklicks, Scrollen, Zoomen oder dem Öffnen von Apps belegen lassen. So kann etwa ein Zwinkern einen Klick auslösen, während eine Kopfneigung nach links oder rechts scrollt. Auch Aktionen wie Drag-and-Drop, Rechtsklick oder die Tastatureingabe lassen sich auf Gesten übertragen.
Die Einrichtung erfolgt über einen Kalibrierungsprozess, bei dem Nutzer die gewünschten Gesten eintrainieren. Eine Bibliothek mit Voreinstellungen und die Möglichkeit, Gesten zu kombinieren, sorgen dabei für Flexibilität. So passen sich die Steuerung und der Funktionsumfang den individuellen Bedürfnissen und Fähigkeiten an.
Dank Face Control können Menschen mit motorischen Einschränkungen Chromebooks freihändig und intuitiv bedienen, ohne auf spezielles Zubehör oder aufwändige Eingabehilfen angewiesen zu sein. Die Gesichtssteuerung arbeitet dabei Hand in Hand mit Spracheingabe und anderen Bedienungshilfen, um eine möglichst nahtlose und natürliche Interaktion zu ermöglichen.
Aber auch für Anwender ohne Behinderung kann Face Control einen Zusatznutzen bieten, etwa wenn die Hände nicht frei sind. Vorstellen lässt sich die Gestensteuerung beim Lesen von Rezepten in der Küche oder bei Präsentationen, wo sich Folien durch eine Kopfbewegung weiterklicken lassen.
Für 2025 sind zudem über 20 neue Chromebook-Modelle angekündigt (wobei sich Google laut The Verge ein bisschen die Zahlen schönrechnet), darunter das gerade eingeführte 14-Zoll Lenovo Chromebook Plus 2-in-1. Die „Class Tools“ erlauben es Lehrern, Schüler-Chromebooks zentral zu steuern, Inhalte zu übertragen, Untertitel und Übersetzungen zu aktivieren und Bildschirme zu teilen.