Es könnte so einfach sein: Auto an die Ladesäule anschließen, ein kurzes Bestätigungssignal – und der Ladevorgang beginnt automatisch. Keine Apps, keine Karten, keine nervige Suche nach dem besten Tarif für den jeweiligen Ladepunkt. Plug & Charge klingt wie die perfekte Lösung für den Alltag. Doch bisher ist der Traum vieler E-Auto-Fahrer noch weit von der Realität entfernt.
Das Konzept hinter Plug & Charge ist simpel. Das Fahrzeug kommuniziert direkt mit der Ladesäule, übermittelt die nötigen Zahlungsinformationen und startet den Ladevorgang ohne weiteres Zutun. Besonders reizvoll wird die Idee durch die Möglichkeit, mehrere Tarife oder Ladekarten in der Software zu hinterlegen. So könnte das System automatisch den günstigsten Tarif auswählen, ohne dass man selbst recherchieren oder vergleichen muss. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Geld.
In der Praxis sieht es leider oft anders aus. Verschiedene Anbieter, verschiedene Preise und ein Flickenteppich an Authentifizierungsmethoden machen das Laden aktuell oft unnötig kompliziert. Manchmal geht meine Karte, aber auch nicht immer, normalerweise scanne ich mit der App einen QR-Code, doch das klappt auch regelmäßig nicht.
Es gibt zwar Ansätze, Plug & Charge als Standard zu etablieren, doch der Weg dorthin ist steinig. Einheitliche Schnittstellen und mehr Kooperation zwischen Herstellern und Ladeinfrastruktur-Anbietern wären der Schlüssel, um diese Vision Wirklichkeit werden zu lassen.
Ein funktionierendes Plug & Charge würde den Alltag vieler Menschen mit Elektroauto revolutionieren. Man stelle sich vor: Kein Stress mehr mit Lade-Apps, keine Kartenchaos und keine Überraschungen bei den Kosten. Einfach einstecken und los. Es wäre ein entscheidender Schritt in Richtung Massentauglichkeit der Elektromobilität. Doch bis dahin bleibt es wohl ein Traum, an dem weiter gearbeitet werden muss.
Bei der Durchsetzung der Elektromobilität hat die Politik sträflich vernachlässigt, gleich anfangs auf moderne Standards zu setzen und wichtige Richtlinien einzuführen. Stattdessen hat man sich eher um Verbote für Verbrenner gekümmert, wodurch Elektroautos aber nicht automatisch attraktiver werden. Ein fataler Fehler, wenn ihr mich fragt.