Mercedes erlebt Totalausfall, ein Elektromodell kaufte keiner

Mercedes EQE

Foto: Mercedes

Der Markt in China steht sinnbildlich für die Lage der europäischen Autohersteller und bei einigen sieht es verdammt schief aus. Mercedes hat mit seinen derzeitigen Elektroautos ohnehin keinen großen Wurf gemacht, aktuelle Modelle wie der EQE verkaufen sich nicht so gut. In China endet das alles gerade in einer Katastrophe.

Den normalen EQE als Limousine wird Mercedes gerade nicht mehr los, im Oktober wurde das Fahrzeug nicht ein einziges Mal in China ausgeliefert. In den Monaten zuvor lagen die Auslieferungszahlen auch jeweils bei unter 10 Stück je Monat, zweistellig war es zuletzt im Juni. Die Nachfrage läuft jetzt gegen null, das EQE SUV läuft wenigstens etwas besser.

Mercedes steht mit seiner Krise nicht allein da, das aktuell einzige weltweit erhältliche Elektromodell von Toyota wurde auch nicht mehr verkauft und entwickelt sich längst zum Rohrkrepierer der Marke, die weiterhin für Hybride steht und elektrisch nichts auf die Kette bekommt.

Zum Vergleich: Tesla setzt sein Model Y in China derzeit zu rund 36.000 Einheiten je Monat ab, im September und August waren es sogar jeweils über 45.000 Einheiten. Es ist also nicht alles verloren, nur weil man eine westliche Automarke ist, denn vor allem die deutschen Hersteller haben inzwischen ein sehr großes Chinaproblem.

Wie gesagt, es ist nicht alles verloren, BMW kann den i5 derzeit zum Beispiel recht konstant absetzen. Wobei die Absatzzahlen von rund 700 Einheiten je Monat auch nicht gerade berühmt sind. Ein Absatzproblem haben inzwischen jedoch auch andere Marken aus USA, Japan und Deutschland – die Chinesen holen sich ihren Markt gerade zurück.

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12 Kommentare zu „Mercedes erlebt Totalausfall, ein Elektromodell kaufte keiner“

  1. Der europäische e-Automarkt hat total versagt. Wo sind die Stromer für 9900, 14900 und 19900 Euro? Ein spritziger kleiner e-Flitzer im Citroen C1 Segment zw. 9900 und 14900 mit Reichweite von 400 Km und 15 Minuten Ladezeit mit Festkörperbatterie ist das Ziel, auf das viele Milionen Leute warten. Bis jetzt setzt BMW, AUDI, MB usw. lieber auf Autos für bis zu 200’000 Euro, die sich praktisch niemand leisten kann.

    1. Unsinn! Der Prozentsatz an Kunden für kleine E-Autos ist genau so groß, wie der von Kunden, die sich in den ersten Jahren ein E-Auto gekauft haben.
      Es wird ein Peak geben, der durch die anfängliche Nachfrage an Kunden (wie immer) nicht bedient werden kann und so wird sich die Nachfrage über einige Jahre (3?) hinziehen.
      Anschließend wird der Massenmarkt bedient, der aber nicht kauft, weil die Probleme am E-Auto auch in 10 jahren noch nicht gelöst sein werden.

      Ladeinfrastruktur schlecht, Preise zu hoch und nicht jeder Autokäufer hat zuhause eine Ladesäule.

      Und vergiss das mit gute Batterie in Billigauto mit hoher Reichweite.

      Zumindest hier aus DE wirst du maximal einen VW UP ähnliches Auto mit maximal 350Km (theoretisch!) bekommen, welches dann noch langsam lädt – im Idealfall für unter 20K (was aber auch zu viel ist).

      Die Hersteller haben auch noch andere Autos (eben die teureren) und werden bei den Kleinwagen kein besseres Angebot bieten!

      Zu sehen ist das aktuell auch am Renault 5, der als „billigste“ Version für 28K verkauft wird. Er hat die so genannte urban Range mit 312Km WLTP.
      Wie wir wissen muss man davon nochmal ein ordentliches Stück abziehen, wenn man das Auto in der Praxis fährt.

      Diese Reichweite ist sicherlich für die Stadt vollkommen ok, aber das Ding lädt lahm und ist nur für ejmanden sinnvoll nutzbar, der das Auto immer zuhause anstecken kann.
      UND trotzdem ist das Auto nicht billig, da es 28K kostet!!

      Bis soetwas in die Richtung 20K, 18K, 15K … oder auch 10K kommt, wirst du sehr alt werden müssen.

      Und solche Autos mit eh schon geringer Reichweite willst du nicht als gebrauchtes 3-4-jähriges Auto mit 78% Akkugesundheit (und somit geringerer Reichweite) kaufen.
      Außer die Dinge bleiben (wie aktuell) weiterhin unverkäuflich und werden dann mit großem verlust verramscht.

  2. Danke, Franz, ich kann nur zustimmen. Viele Leute wollen kein Smartphone Ruf Rädern, sondern einen Kleinwagen für 9.900 Euro. Bar bezahlt und nicht im Hamsterrad der Verschuldung. Alles,was keine Funktion hat, wird weggelassen. 400 km auch bei Nachtfrost. Und wenn man das alles richtig macht (ausser dem Akku ist alles spottbillig),’dann kostet so ein Kleinstwagen auch nicht mehr als 9.900 Euro.

    1. Preise für E-Bikes wie Riese u. Müller oder ähnlich sind ja auch total überzogen !
      Haben wir früher gebrauchte Kleinwagen für gekauft.

    2. Die Rechnung ist doch sinnlos. Die Frage ist: Was verdient die Masse der Bevölkerung und wieviel Geld bleibt für ein Auto? Wenn es nicht möglich ist, ein bezahlbares (vom mir aus auch abgespecktes) Fahrzeug anzubieten, wird die Masse eben nicht mehr kaufen und solange es möglich ist den „Alten“ weiterfahren.

      1. Auch in China sind E-Autos, wie sie VW, Mercedes, Tesla und BMW anbieten, auch nur für den wohlhabenden Teil der Bevölkerung gedacht. Und das, obwohl die dort deutlich weniger als die Hälfte kosten. Aber es gibt eben auch Fahrzeuge, die deutlich günstiger zu haben. sind: Klein- und Kleinstwagen, die es bei uns überhaupt nicht mit Elektromotor. gibt. Dafür gibt es bei uns dann viel von den halbgaren Kompromissen der L6e- und L7e-Klassen, die leider so wenig Auto sind, dass sie niemand kauft.

        Und auch nicht vergessen, was die Attraktivität solcher Fahrzeuge im Besonderen ausmacht: ausreichende Lademöglichkeiten. In China gibt es in jedem kleinen Dorf, selbst in der tiefsten Provinz Ladesäulen. Ich wohne in Deutschland in einem 5.000-Einwohner-Ort an Rande einer Großstadt. Hier gibt es GAR KEINE Ladesäule. Die nächste ist etwa 8 Kilometer entfernt in einem Nachbarort (ca. 10.000 Einwohner), wo es genau fünf davon gibt, von denen zwei (!) für den einen (!) Renault Zoe der Gemeinde gedacht und nicht für die Bevölkerung nutzbar sind. Es scheint gerade so, als wollten weder deutsche Fahrzeughersteller, noch die deutsche Bürokratie Elektro-Autos haben… So kann man eine Technologie auch bewusst sabotieren.

  3. Also ich habe ein Top E Bike aus deutscher Produktion
    ( Liq Bike, Derby, Cloppenburg) 11.000 km pannenfrei für 1.600,- Euro gekauft, Inflation dazugrechnet wären das jetzt ca. 2.000,-Euro. Nicht
    9.900.

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