Android-Telefone sind in Deutschland beliebt und sie dominieren den Weltmarkt für Smartphones. Doch nicht jeder ist fein mit Google, denn das Unternehmen lebt von Werbung und Nutzerdaten. Es gibt genügend Gegner, darunter auch „Privacy Reclaim“, die eine umfassende Klage gegen Google anstreben. Dafür benötigt man jedoch euch, die Nutzer der Google-Dienste.
Dein Android-Handy könnte dir bald 40 Euro extra einbringen. Die Firma Privacy Reclaim plant eine Klage gegen Google wegen der massenhaften Sammlung von Nutzerdaten. Angeblich sammelt Google mehr Daten als erlaubt und verknüpft diese sogar mit einzelnen Personen. Dagegen will Privacy Reclaim vorgehen und bietet Android-Nutzern 40 Euro für ihre potenziellen Ansprüche.
Lohnt sich das? Ein Anwalt der Kanzlei, die Privacy Reclaim vertritt, meint ja. Google wisse viel über seine Nutzer, z. B. ob jemand regelmäßig einen Arzt oder eine Kirche besucht. Diese Datenverarbeitung sei laut ihm nicht mit der DSGVO vereinbar. Privacy Reclaim erwartet hohe Schadenersatzzahlungen von Google. Wer seine Ansprüche verkauft, bekommt zwar nur einen kleinen Teil davon, geht aber kein Risiko ein.
Tausende Nutzer haben bereits mitgemacht. Nächstes Jahr soll die Klage eingereicht werden. Ob sie Erfolg hat, ist unklar. Der Bundesgerichtshof hat zwar kürzlich im Fall eines Facebook-Datenlecks entschieden, dass Betroffene leichter Schadenersatz bekommen können. Allerdings werden die Summen wohl eher niedrig ausfallen.
Experten sehen den Verkauf von Ansprüchen an Firmen wie Privacy Reclaim grundsätzlich positiv. Wichtig sei aber, dass der Aufwand gering ist und der Schaden nicht zu groß. Sonst lohnt sich der Gang zum Anwalt eher, berichtet die SZ.
Google selbst weist die Vorwürfe natürlich zurück und betont, dass alle Datenschutzgesetze eingehalten werden. Bis zu einer endgültigen Entscheidung wird es wohl noch dauern. Ob Android-Nutzer am Ende wirklich Geld von Google bekommen, bleibt abzuwarten.
Eine Einordnung: Wer mit der Datenverarbeitung nicht einverstanden ist, sollte kein Google-Telefon nutzen. Stattdessen für ein paar Euro an einer Klage teilnehmen, aber weiterhin Android-Geräte und Google-Dienste nutzen, halte ich für eine absurde Entscheidung.
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