Elektroautos werden üblicherweise als wartungsärmer beworben, bringen aber andere Nachteile wie eine höhere Belastung durch ein höheres Gewicht mit. Der aktuelle TÜV-Report bringt ein wenig mehr Licht auf die Tatsachen, die man bei Elektroautos und anderen aktuellen Fahrzeugen erwarten kann. Es ist zumindest nicht so, dass bei Elektroautos alles perfekt und problemlos ist.
Elektroautos haben bei der Hauptuntersuchung (HU) ein durchwachsenes Bild gezeigt. Erstmals wurden zehn Elektrofahrzeuge in die Analyse aufgenommen. Insgesamt zeigen die Ergebnisse, dass Elektroautos technisch weder sicherer noch unsicherer sind als Verbrenner, aber spezifische Schwächen aufweisen. Vor allem Achsaufhängungen und Bremsen machen aufgrund des hohen Batteriegewichts und der selteneren Nutzung durch Rekuperation Probleme. Besitzer sollten daher gezielt darauf achten, die Bremsen regelmäßig zu nutzen, um Verschleiß vorzubeugen.
Besonders schlecht schnitt das Tesla Model 3 ab, das bei der ersten HU nach drei Jahren eine hohe Mängelquote von 14,2 Prozent aufweist. Auch in älteren Altersklassen liegt der Tesla im Ranking weit hinten. Hauptprobleme sind Bremsen, Achsen und häufige Beleuchtungsmängel, was auf Defizite bei Wartung und Service hinweist. Auch der Renault Zoe rangiert mit 8,9 Prozent Mängeln im unteren Bereich. Deutlich besser performten der VW e-Golf, Hyundai Kona Elektro und Mini Cooper SE, die unter anderem mit geringeren Mängelquoten bei den Bremsen und der Elektrik überzeugen konnten.
Im Gesamtschnitt aller Pkw-Modelle zeigt der Report, dass 20,6 Prozent der Fahrzeuge bei der HU mit erheblichen oder gefährlichen Mängeln durchfallen – ein leichter Anstieg gegenüber dem Vorjahr. Besonders betroffen sind ältere Fahrzeuge, was kaum überraschen dürfte. Der Gesamtsieger des TÜV-Reports ist der Honda Jazz, der bei den 2- bis 3-jährigen Fahrzeugen mit der niedrigsten Mängelquote punktet. In anderen Alters- und Fahrzeugklassen überzeugten Modelle wie der Porsche 911 Carrera oder der VW e-Golf.
Der TÜV-Report macht auch deutlich, dass die Sicherheit von Elektroautos verbessert werden muss. Beispielsweise ist die Antriebsbatterie bisher nur einer Sichtprüfung unterworfen. Der Zustand der Batterie sollte jedoch standardisiert erfasst und bewertet werden. Zudem könnten digitale Tools die Hauptuntersuchung modernisieren, etwa durch die Kontrolle der eingesetzten Softwareversionen und ein nationales digitales Fahrzeugregister. Da ist also noch Luft nach oben.
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