Dass es immer noch große Probleme beim Ausbau der deutschen Ladeinfrastruktur gibt, ist ja allseits bekannt und kein Geheimnis mehr. Jüngst hat sich Ikea kritisch zur Bürokratie geäußert, die den Ausbau stark einbremst und teilweise um Jahre verschiebt. Doch es gibt auch noch andere absurde Regelungen, die ab 2025 greifen werden.
In meiner Heimatstadt Zwickau ist der Ausbau der Infrastruktur wirklich sehr gut vorangekommen, doch demnächst wird es womöglich wieder weniger Ladesäulen im städtischen Bereich geben. Der heimische Energieversorger wird Ladesäulen wieder abbauen, denn das verlangt der Gesetzgeber.
Der Rückzug unseres Energieversorgers aus der E-Mobilität ist eine direkte Folge des neuen Energiewende-Gesetzes. Dieses Gesetz verbietet es „vertikal integrierten“ Unternehmen, die sowohl das Netz betreiben als auch Energie vertreiben oder erzeugen, ab 2025 öffentliche Ladeinfrastrukturen zu entwickeln, zu betreiben oder zu verwalten.
Da die betroffene ZEV nicht nur das Stromnetz verwaltet, sondern auch Energie vertreibt, fällt sie unter diese Regelung. Weil der Netzbetrieb nicht in eine separate Tochtergesellschaft ausgegliedert wurde, kann das Geschäftsmodell der Ladeinfrastruktur in Zukunft nicht fortgesetzt werden.
Für die meisten Ladesäulen, die die ZEV in den letzten Jahren gebaut hat, bedeutet das jetzt den „Abriss“. Nur zwei ganz neue Ladesäulen sollen erhalten bleiben, wofür man jedoch einen neuen Betreiber sucht und hier muss es auch erst einmal zu einer Einigung kommen.
Es seien „zahlreiche Energieversorger“ von diesen neuen Regeln betroffen, vielleicht auch in eurer Stadt. Womöglich ändert sich für einige, die nur öffentlich laden, der Alltag mit dem Elektroauto drastisch und das nicht im positiven Sinne. Ich bin gespannt, ob ich davon selbst auch betroffen sein werde.
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Das Argument der Zögerlichkeit beim Kauf von E-Autos, das öffentliche Ladenetz sei nicht dicht genug, wird hier rein bürokratisch unterstützt. Daß damit die Umstellung auf emissionsfreies Fahren gebremst wird, wird erstmal unter den Teppich gekehrt. Bürokratie muß in einigen Bereichen sein, aber hierbei „steht ein Pferd auf’m Flur“.
Gesetze dieser Art haben nur ein Ziel: Geld machen.
In Stuttgart stellt sich die Situation wie folgt dar:
Die EnBW bot vor ca. drei Jahren den Strom an der öffentlichen Ladesäulen zum Haus-Tarif 0,38 Cent an später wurde dieser auf 0,40 € erhöht und kurz danach alles Ladesäulen verkauft. Der Preis ging beim neuen Anbieter auf 0,60 € hoch und heute bietet die Stadt Stuttgart eigene Ladesäulen an mit einem Preis: 0,89 € pro Kilowattstunde. Das ergibt Kosten für 100 km in Höhe von circa 20 € im Sommer. Im Winter (-10°C) verdoppelt sich der Preis.
Hier sieht man sehr deutlich, dass die notwendige Maßnahme zur Klimaverbesserung durch die ehemalige Ampel-Regierung nicht politisch geführt wurde.
Tatsächlich ist der Grund des Gesetzes jedoch genau um solche Entwicklungen einzudämmen. Ein vertikal integrierter Anbieter ist, dass dieser enorme Wettbewerbsvorteile gegenüber reinen Anbietern haben und sogar die Möglichkeit haben anderen Anbietern den Aufbau zu verhindern/verzögern oder enorm zu verteuern. Hierdurch entsteht der von Ihnen beschriebene Effekt, denn es wird ein Monopol geschaffen.
Während der Netzbetreiber deutlich geringere Kosten hat v als ein reiner Anbieter, muss dieser den ggf. erforderlichen Kapazitätsausbau zu einem Standort erstmal vorfinanzieren und kann diesen auch in keiner Weise quersubventionieren.
Alleine die Tatsache, dass errichtete Säulen lieber zurückgebaut werden, statt sie in ein Tochterunternehmen auszulagern oder an einen Drittanbieter zu verkaufen zeigt die tatsächliche Motivation des Betreibers.
Kurzfristig mag das Gesetz also für derartige Ergebnisse suchen, langfristig jedoch ist es zum Vorteil der Verbraucher, denn das Ergebnis monopolistischen Marktes haben Sie ja sehr schön aufgezeigt.
wir sind nicht umsonst ein Land das sich zerstört.
nicht umbedingt mit Korruption sondern mit Bürokratie. 20 Jahre Merkel gehen jetzt auf.
Man nannte sie nicht umsonst „Erichs letzte Rache“… ;-)