E-Auto laden an der Autobahn: ADAC Test enthüllt Mängel und liegt auch falsch

Bockwurst, Benzin und Toiletten – das kennt man von Autobahnraststätten. Doch der wachsende Anteil an Elektroautos fordert Strom statt Zapfsäule, und da hapert es noch gewaltig, wie ein aktueller ADAC Test zeigt. Zwar gibt es immer mehr Ladesäulen an den Raststätten, aber schnell mal eben schnell das Auto laden ist oft nicht drin. Das deckt sich auch mit neuen Erfahrungen, die ich selbst machen musste.

Der ADAC hat 40 Raststätten unter die Lupe genommen und festgestellt, dass viele Ladesäulen einfach zu langsam sind. An 16 Raststätten gab es nur lahmen 50 kW-Strom, während für wirklich schnelles Laden mindestens 150 kW nötig wären. Richtig ärgerlich: An drei Raststätten gab es noch gar keine Lademöglichkeit.

Auch die Anzahl der Ladepunkte ist oft mangelhaft. Statt der empfohlenen 10 Ladepunkte pro Raststätte fanden die Tester im Schnitt nur 4. Und als wäre das nicht genug, war an jeder siebten Raststätte mindestens ein Ladepunkt kaputt. Da kann es schnell mal passieren, dass alle Ladepunkte besetzt sind und man sogar noch auf einen freien Platz warten muss.

Immerhin: Die Beschilderung zu den Ladesäulen funktioniert meistens. Aber bei Regen steht man oft im Nassen, denn Überdachungen sind selten. Die findet man nur bei einigen Ladeparks, da ist auch Tesla alles andere als vorbildlich. Auch wer mit Anhänger unterwegs ist, hat Pech gehabt: Nur an einer einzigen Raststätte konnte man problemlos laden.

Terminal zur Kartenzahlung noch selten verfügbar, ist aber ohnehin sehr teuer

Bleibt noch das Bezahlen, wobei sich der ADAC hier schon bisschen „boomerhaft“ anstellt. Einen QR-Code mit dem Telefon scannen hält man für umständlich und gefährlich, das kann ich so nicht stehen lassen. Eine passende Ladekarte sei meines Erachtens jedoch dringend zu empfehlen, denn Ad-hoc-Preise sind wie an Autobahn-Tankstellen für gewöhnlich besonders hoch.

Der ADAC möchte lieber Kartenterminals an den Ladestationen, die gibt es aktuell noch sehr selten. Doch genau das ist die neue Kostenfalle an Ladestationen. Ich empfehle grundsätzlich eine Ladekarte eines großen Anbieters (EnBW, etc.) und im besten Fall sogar einen passenden Tarif. Wer häufig elektrisch fährt und sich nicht nach günstigeren Preisen/Tarifen umschaut, ist selbst schuld.