Polestar muss endlich seine Elektroautos aktiv verkaufen

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Der Elektroautohersteller Polestar hat im dritten Quartal dieses Jahres weniger Fahrzeuge ausgeliefert als im Vorjahr. Rund 11.900 Autos rollten vom Band, im Vergleich zu 13.976 im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Insgesamt lieferte Polestar in den ersten neun Monaten 2024 32.300 Fahrzeuge aus – ein Rückgang von 22 Prozent. Andern geht es aber ähnlich.

Dieser Rückgang fällt mit einem Wechsel an der Unternehmensspitze zusammen. Gründer Thomas Ingenlath übergab den Chefposten am 1. Oktober an Michael Lohscheller. Der neue CEO kündigte prompt eine Überprüfung der Unternehmensstrategie an. Man wolle sich nun stärker auf den „aktiven Verkauf“ konzentrieren, so Lohscheller. Bisher habe man sich zu sehr auf die Präsentation der Fahrzeuge konzentriert. Erste Märkte zeigten bereits positive Reaktionen auf die neue Verkaufsstrategie mit soliden Auftragseingängen.

Trotz der aktuellen Herausforderungen gibt sich Polestar optimistisch. Für das Gesamtjahr erwartet das Unternehmen einen Umsatz, der vergleichbar mit dem Vorjahresniveau ist. Im vierten Quartal soll sogar eine positive Bruttogewinnspanne erreicht werden. Weitere Details zur neuen Strategie will Polestar am 16. Januar 2025 bekannt geben.

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Polestar hat sich einige Probleme in den letzten Jahren geschaffen, die den Weg aus der Verlustzone extrem schwer machen. Einerseits hat die Marke kaum Präsenz im lokalen bzw. stationären Handel, sie tritt nahezu nur online auf. Außerdem gab es über Jahre hinweg nur den Polestar 2, also ein einziges Modell und das auch nur noch rein elektrisch.

Vom Massenmarkt hält man sich weiterhin fern, die neuen Modelle Polestar 3 und 4 sind nochmal teurer. Doch der Premium-Markt mit Elektroautos ist besonders in Europa noch schwieriger zu bewerkstelligen, daran scheitern auch schon ganz andere Marken. Noch ist Polestar sehr auf das Geld seiner Muttergesellschaft Geely (Smart, Volvo etc.) angewiesen.

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