SIM-Swapping: Bedrohung in Deutschland weiterhin gering, aber Vorsicht bleibt geboten

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Trotz verstärkter medialer Warnungen vor der Betrugsmasche des SIM-Swapping bleibt das Phänomen in Deutschland nach wie vor selten. Das ergaben Recherchen von Heise Online bei Strafverfolgungsbehörden und großen Mobilfunkanbietern. Demnach gibt es derzeit keine Hinweise auf eine Zunahme von Fällen, bei denen Betrüger die Mobilfunknummer ihrer Opfer übernehmen, um sich Zugriff auf Kundenkonten zu verschaffen.

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Beim SIM-Swapping bestellen die Täter meist eine eSIM für die Rufnummer des Opfers, die innerhalb weniger Minuten aktiviert werden kann. Zuvor sammeln sie persönliche Informationen wie Namen und Handynummern aus öffentlichen Quellen, durch Phishing-Angriffe oder über das Darknet. Mit der übernommenen Nummer können sie sich dann in Kundenkonten einloggen, die durch eine SMS-Verifizierung geschützt sind. Dazu locken sie ihre Opfer auf gefälschte Webseiten, über die sie den per SMS zugestellten Code abfangen.

Das Bundeskriminalamt bestätigte gegenüber Heise Online, dass SIM-Swapping derzeit keine größere Relevanz in Deutschland habe. Auch das Landeskriminalamt Niedersachsen verzeichnete lediglich niedrige zweistellige Fallzahlen pro Jahr. Dennoch warnt etwa die Polizei Warendorf vor der Betrugsmasche, um die Bevölkerung zu sensibilisieren und auf mögliche Gefahren hinzuweisen.

Um sich vor SIM-Swapping zu schützen, empfehlen Experten einige grundlegende Maßnahmen: Persönliche Daten wie Namen und Mobilfunknummer sollten möglichst nicht öffentlich geteilt werden. Zudem sei es ratsam, Sicherheitssoftware auf Smartphones zu installieren, keine Dateien aus unbekannten Quellen herunterzuladen und Online-Banking-Apps nicht auf Geräten zu nutzen, auf denen auch mobile TANs empfangen werden. Besonders vorsichtig sollten Nutzer bei Bestätigungscodes per SMS sein und immer den Absender überprüfen.

Obwohl SIM-Swapping in Deutschland noch keine signifikanten Schäden verursacht, ist eine Sensibilisierung für die Betrugsmasche natürlich dennoch sinnvoll. Falls ihr doch Opfer davon geworden seid, sperrt schnellstmöglich verknüpfte Dienste und erstattet Strafanzeige.

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