Google arbeitet derzeit an verschiedenen Konzepten, um euch hilfreichere Empfehlungen im Play Store zu machen. Das Entdecken neuer Apps ist angesichts der Fülle minderwertiger Software zumindest in meinen Augen immer schwieriger geworden. Eine neue Funktion, die derzeit schrittweise ausgerollt wird, soll das Nutzererlebnis durch standortbasierte Empfehlungen deutlich verbessern.
Bislang stützte sich der Play Store bei der Bereitstellung von Inhalten lediglich auf die Länderinformationen des Nutzers. Eine Anpassung an die spezifische Region oder Stadt fand nicht statt. Genau hier setzt die neue Funktion an: Durch die Einbeziehung des ungefähren Gerätestandorts sollen Nutzer künftig deutlich lokalere und damit relevantere Empfehlungen erhalten.
Die technische Grundlage bildet eine seit Android 12 verfügbare Berechtigung, die den Zugriff auf den ungefähren Gerätestandort ermöglicht. Mit einer Genauigkeit von etwa 3 Quadratkilometern ist diese mehr als ausreichend, um regionale Inhalte bereitzustellen. Nutzer müssen der Standortnutzung im Play Store aktiv zustimmen, erst dann werden lokalisierte Empfehlungen angezeigt.
Neben Apps und Spielen, die speziell für die Region des Nutzers relevant sind, sollen auch lokale Angebote und Promotionen einbezogen werden. Damit erhält der Play Store eine deutlich persönlichere Note und bietet Inhalte, die auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten sind.
Allerdings beschränkt sich die Standortnutzung nicht nur auf Empfehlungen. Auch bei der Durchsetzung regionaler Richtlinien für Inhalte und deren Verteilung spielt sie eine Rolle. So ist es denkbar, dass bestimmte Apps basierend auf dem aktuellen ungefähren Standort des Nutzers ausgeblendet werden, selbst wenn sie grundsätzlich in seinem Land verfügbar wären.
Wer keine lokalisierten Empfehlungen erhalten möchte, kann die Funktion jederzeit deaktivieren. Dies ist entweder direkt in den Einstellungen des Play Store oder durch das Entziehen der Standortberechtigung in den Android-Einstellungen möglich. Eine transparente Opt-out-Möglichkeit ist angesichts möglicher Datenschutzbedenken sicherlich ein wichtiger Faktor für die Akzeptanz der neuen Funktion.
Derzeit befindet sich die standortbasierte Empfehlung noch in der Testphase und wurde nur bei einer begrenzten Anzahl von Nutzern gesichtet. Ein breiter Rollout scheint jedoch nur eine Frage der Zeit zu sein.