Mit dem Elektroauto „ein Verkehrshindernis auf der Autobahn“

Elektroauto-Hero

Je nach Entfernung und Verfügbarkeit von Schnellladestationen auf der Strecke kann die Fahrt mit dem Elektroauto auf der Autobahn etwas schneller oder langsamer sein. Wenn wir mal etwas sparsamer fahren, sind wir auf der freien Strecke trotzdem mit 120 oder 130 km/h unterwegs.

Das Klischee vom langsamen Elektroauto auf der Autobahn würde ich daher nur bedingt unterschreiben. Einige schleichen schon sehr, aber das tun LKWs, viele Transporter, alte Autos, Familien oder Kleinwagen auch. In der öffentlichen Diskussion helfen Aussagen wie vom ABB-Chef im Edison-Interview nicht wirklich.

Er kommt mit seinem Audi e-tron eigentlich gut klar, sieht das Fahrzeug aufgrund der mangelhaften Effizienz jedoch nicht auf der deutschen Autobahn zuhause. Würde er hierzulande so fahren, wie er es in der Schweiz tun muss, wäre er seiner Ansicht nach „ein Verkehrshindernis auf der Autobahn“.

Damit holt er wieder einen Punkt auf den Tisch, der irgendwie typisch deutsch ist. Einerseits müssen Elektroautos laut Stammtisch mindestens die Reichweite von Verbrennern haben und andererseits muss man auf deutschen Autobahnen unbedingt mit möglichst hoher Geschwindigkeit fahren.

Wenn Elektroautos nicht für hohe Geschwindigkeiten ausgelegt sind, warum passen wir dann den Rest nicht an?

Aber wisst ihr was? Ob ich jetzt durchballer oder nicht, macht oftmals kaum einen Unterschied. Ob wir bei einer Strecke von 400 Kilometern etwas früher oder später ankommen, macht in der Regel keinen signifikanten Unterschied. Ganz im Gegenteil. Mit der neuen Ruhe, die ich im Elektroauto erlebe, sind alle unsere Fahrten um ein vielfaches entspannter. Dann darf es auch etwas länger dauern.

Wenn ich heute auf der Langstrecke in Stress gerate, dann nicht aufgrund meiner Reisezeit oder wegen der Suche nach einem Schnelllader, sondern aufgrund anderer Autofahrer. Wenn es die Politik wirklich ernst meinen würde, dann darf auch in Deutschland zwingend ein Tempolimit her. Überall.

Ansonsten sehe ich keinen Grund, warum Elektroautos deutlich langsamer fahren sollten, zumal das Schnelllade-Netz rund um Autobahnen inzwischen ganz vernünftig ist. Blöd ist nur, wenn das eigene Fahrzeug am Schnelllader nicht immer so schnell lädt, wie man sich das eigentlich erhofft. Das kann dann wirklich ein riesiger Nachteil werden.

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21 Kommentare zu „Mit dem Elektroauto „ein Verkehrshindernis auf der Autobahn““

    1. Sorry, aber das ist doch ausgemachter Quatsch von wegen schleichender E-Autos. Ich bin viele Jahre Diesel gefahren mit 120 bis 130km/h um Spritz zu sparen. Das ist die überweisende Geschwindigkeit auf der Autobahn. Ohne dass ich Zahlen habe in das zu untermauern, wird das mit ziemlicher Sicherheit die Durchschnittsgeschwindigkeit von PKWs auf der Bahn sein. Im Allgemeinen fahren fast nur Leute schneller, deren Chef die Spritrechnung zahlt oder man schlicht ein Petrolhead ist. Eine Geschwindigkeitsbegrenzung braucht es nicht, das ergibt sich automatisch, wenn noch mehr Leute diese Geschwindigkeit durch Elektro freiwillig fahren. Das wird genauso laufen, wie damals als der Gesetzgeber sich überlegt hat Tagfahrlicht verpflichtend zu machen – der Markt war schneller, die Leute wollten das von sich aus.

      1. Natürlich wurde der Markt mit Tagfahrlicht überschwemmt wenn es Pflicht ist? Man hat ja auch keine Wahl!

        Ich fahre in der Regel auch 120/130 nicht weil Sprit sparen sondern weil mein Fahrzeug entschleunigt, dennoch fahre ich auch gern mal schneller und ja, ich zahle die Spritkosten selbst.
        Habe keine Lust alle 400km ne Pause zu machen, ich will losfahren und (wenn möglich) durchfahren. Solche Zwangspausen stressen eher.

    2. Der Artikel ist für den Müll. Die zukünftigen E-Autos werden immer schneller und werden höhere Reichweiten haben. Aktuell waren das die ersten Generationen mit E-Autos. Man kann deutlich den Trend sehen, das diese immer effizienter und schneller werden. Also ist ihr Artikel quatsch.

  1. Da man mit einem e Auto eh alle ~250km laden muss ( für 10-15 Minuten), kann man auch was schneller fahren. Dafür dann öfter laden.
    Aber !!! Alle sagen dass sie viel fitter/konzentrierter unterwegs sind/ankommen.

    1. Ich fahre meist 130 und schleichen deswegen doch nicht auf der Autobahn. Es ist aber sehr angenehm, auch mal auf 150 oder 160 für einen Überholvorgang zu beschleunigen. Wer kennt das nicht, vor einem ein LKW und dann überholt einer mit zwei, drei km/h mehr. Da beschleunigen ich lieber, um nicht hinter dem LKW festzuhängen.

  2. Ach und weil du langsam fährst oder dir die anderen zu schnell, müssen sie sich an dich anpassen? Das nennt man Egoismus. Einfach Rücksicht nehmen im Verkehr. Egal ob jemand 100 oder 200 fährt

  3. Ich fahre normalerweise 90-120 auf der Autobahn, um Sprit zu sparen. Das kann ich mir leisten, weil ich ziemlich gute Assistenzsysteme habe. Ansonsten wäre ich längst tot. Das hat aber nicht jeder. Und wenn ich nicht mal mehr aufpassen müsste, weil andere viel schneller unterwegs sein könnten, dann wäre es ganz vorbei. Ich nutze fehlende Tempolimits ganz selten, aber wenn das wirklich verschwinden würde würde ich als links grüner mit ausländischen Gesichtszügen die AfD wählen. Single Issue Vote.

    Was man dagegen machen sollte ist dafür sorgen, dass was von Firmen gezahlt wird sich am Spritverbrauch richtet.

    1. Auch mit dem Verbrenner bin ich auf der Autobahn in der Regel maximal 130 gefahren, einfach weil alles darüber unheimlich anstrengend ist. Warum Deutschland das mit dem Tempolimit nicht hinbekommt, ist mir ein Rätsel, denn das größte Risiko sind hohe Differenzgeschwindigkeiten. Muss man bloß den diversen Dashcam-Kanälen folgen, da wird das besonders deutlich.

      1. Was man da sieht, sind meist Unfälle mit unangepasster Geschwindigkeit! Diese Unfallverursacher haben sich an kein Tempolimit gehalten! Bevor man also neue Tempolimits schafft, bitte erstmal dafür sorgen, dass die schon bestehenden Regeln eingehalten werden.

      2. Gibt es auf dieser Seite eigentlich auch Posts von Leuten die vom Thema eine Ahnung haben oder nur von irgendwelchen freaks die sich ausheulen wollen? Bisher fand ich leider nur letzteres als news verpackt….
        „Einige schleichen schon sehr, aber das tun LKWs, viele Transporter, alte Autos, Familien oder Kleinwagen auch“
        Da fehlt noch das Rentner als klichee…. Und als Info, ein Lkw fährt auch nicht solangsam weil er es geil findet, sondern da gibt es so etwas das nennt sich Tempolimit, evtl schonmal davon gehört? Und dazu kommt noch die Ladung, vor allem bergauf kann die ziemlich abbremsen.

        „Wenn wir mal etwas sparsamer fahren, sind wir auf der freien Strecke trotzdem mit 120 oder 130 km/h unterwegs.“
        Schön für dich, aber wo ist da jetzt das Problem? 130 ist Richtgeschwindigkeit, teilweise darf man schneller, muss Mann aber nicht, fahre selbst meist nur 120-130 liegt aber auch nur dran das sich mehr nicht wirklich rechnet, zum einen vom Sprit Verbrauch. Der abartig in die höhe schnellt und vom anderen von der Zeit her. Bin selbst schon oft genug ~350km strecken gefahren mit bis ~ 200km/h wo es ging, zum Vergleich auch paarmal die selbe Strecke mit max 130km/h und das es merklich länger dauerte fand ich nicht, lag eher im Minuten Bereich wenn überhaupt, da dazu eh noch andere Faktoren dazukommen wie Baustellen oder Leute die dich überholen müssen um direkt danach komplett abzubremsen weil die Ausfahrt keine 300m mehr entfernt war, aber vorher überholen musste noch sein

  4. Die Autobahn ist nicht nur für Langstrecken gemacht. Ein Großteil der Leute sind Pendler wie ich. Da setzt das e-Auto keine Grenzen bzgl. der Reichweite. Ok., viele E-Autos sind auf 160 oder 180 km/h limitiert, aber damit ist man kein Verkehrshindernis. Und selbst im Urlaub auf Langstrecke fahre ich mit dem ID.3 eine ganz normale durchschnittliche Geschwindigkeit (120 – 130, zeitweise auch mal 160), also nicht hinter Lastern hinterher, bloß um Strom/Geld zu sparen. Alle 2 bis 3 Stunden Pause machen und laden finde ich vollkommen ok.

    1. Zu „Die Autobahn ist nicht nur für Langstrecken gemacht“ – doch genau für den Fernverkehr wurden kreuzungsfreie Fernverkehrsstraßen, umgangssprachlich Autobahnen, gemacht. Normalerweise gibt es für jede Autobahn auch irgendwo Bundesstraßen die man nehmen kann. ( Ruhrpott ist etwas speziell da alle Städte zusammengewachsen sind). Also warum nehmen e Auto Anhänger dann nicht die Landstraßen? Da können sie langsam sein und sind nicht gezwungen sich mit Schneeketten Verkehr zu befassen… Wahrscheinlich haben sie den Stress, das keiner schneller fahren darf irgendwas wie Penisneid oder so…

  5. Und wenn der Rest der Welt nicht Grün werden möchte, warum passen wir die Welt nicht einfach an?!
    Ich finde es schön sehr vermessen, wie der Autor hier argumentiert!

    Ich bin Hybrid Fahrer, nutze wann immer es geht den reinen Akkubetrieb meines BMW’s.
    Ich fahre nun etwas gemütlicher und stressfreier als Früher, aber trotzdem noch meine 150km/h!

    Jeder der meint langsam fahren zu müssen, dem sei dies gegönnt aber man sollte schon in der Lage sein, einen LKW zügig zu überholen…
    So steht es auch in der Straßenverkehrsordnung!

  6. Langsamer fahren, so schön wars noch nie
    Ich mache erste Erfahrungen mit dem Mercedes EQA 350. Mit 292 PS reichlich Spitzenleistung zum Beschleunigen. bes beim gefahrlosen Überholen. Sonst ist bei mir mit 130 km/h Schluss. Verbrauch rd. 23kwh/100km, kostet 8€ auf 100km. Laufleistung zw. dem Laden rd. 300/320 km, im Winter zzgl. 20 % echte Reserve.
    Dann 30 Min. Pause, dann weiter bis zum Ziel nach insges rd. 500 km im Winter. Im Sommer, mal sehen, evtl. 600km.
    Und dann diese Ruhe beim Fahren… nur ein leichtes Rauschen der Reifen..

  7. Immer dieses Gerede vom entspannten Fahren. Ich war vor kurzem in Belgien (Tempolimit 120), das war ein einziges Elefantenrennen, wo jeder versucht hat, mit Tempo 119 einen anderen mit Tempo 118 zu überholen. Für mich war es entspannt, endlich mal wieder auf der deutschen Autobahn zu sein, wo man auch richtig überholen kann. Und wenn ich bei weniger Verkehr lange Strecke entspannt mit Tempo 120 oder noch weniger fahren soll, dann grüßt ganz entspannt irgendwann der Straßengraben nach zwangsläufigem Sekundenschlaf.

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