Smart #1 Premium – meine Testfahrt: Diese Wow-Faktoren bringen den K.O. für mein aktuelles Elektroauto

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Bis zur Präsentation des Smart #1 war mir eigentlich klar, dass ich wohl niemals einen Smart fahren will und werde. Aber dieses Modell ändert alles, denn damit gibt es den großen Angriff auf die elektrische Kompaktwagenklasse, welche die wenigen guten Alternativen ganz schön alt aussehen lässt. Wir sind den Smart #1 jetzt gefahren und können mehr über ihn sagen.

Zu uns: Wir sind eine Familie mit drei Köpfen, der Sohn wird im Herbst 3 und braucht daher noch einen recht umfangreichen Kindersitz. Ich persönlich kaufe kein Auto, weil ich dreimal im Jahr in den Urlaub oder andere Langstrecken fahre, sondern weil wir ein gutes Fahrzeug für den Alltag brauchen. Bislang sind wir einen ID.3 gefahren, der vergleichbare Maße aufweist, aber doch ganz anders ist.

Viel Platz für die Passagiere, dafür wenig Platz für Bierkisten

Beim Smart #1 ist das Konzept stark abweichend. Hier wurde insbesondere darauf geachtet, dass die Passagiere viel Platz und Luft haben, dafür ist der Kofferraum wesentlich kleiner. Weil der Kinderwagen längst weg ist, gehören sperrige Dinge derzeit eher selten zu unserem Alltag. Mit dem kleineren Kofferraum könnte ich also möglicherweise leben. Funktioniert das wirklich?

Zu meiner Überraschung passte trotz wenig Tiefe der faltbare Bollerwagen in den Smart #1 ganz problemlos rein. Es ist knapp, aber funktioniert:

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Braucht es mehr Platz, kann man die Rücksitzbank nach vorn schieben. Das geht einzeln und für beide Teile. Dadurch kann man im Kofferraum schon nochmal an zusätzlicher Tiefe gewinnen.

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Auch unterm Zwischenboden ist viel Platz, allerdings kann man aufgrund des Beats-Subwoofers nicht alles nutzen. Ein Kabel ohne diese großen Griffe wäre jedoch praktischer, um es im kleinen Frunk vorn zu verstauen:

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Tatsächlich bietet der Smart #1 viel Platz auf den hinteren Plätzen und viel Luft nach oben. Die hohe Dachlinie sorgt zwar für eine etwas komische Form, bringt aber Vorteile für größere Leute mit sich. Eher von Nachteil ist die nicht notwendige enge Bauweise bei den Vordersitzen. Der stylische Mitteltunnel geht für mich mit 1,76 Meter noch klar, könnte Leute mit längeren Beinen jedoch stören. Immerhin: In Kniebereich gibt es Polster!

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Digitaler Schlüssel und vieles mehr: Elektrische Extras, die andere in dieser Klasse vermissen lassen

Was mir gefällt sind die neuen Pakete, die für den Kunden klar aufgebaut sind. Kauft man sich die von uns getestete Premium-Variante, dann gehört der elektrische Sitz dazu, der zum Beispiel für Aus- und Einstieg automatisch nach hinten fährt. Das bietet mir Volkswagen erst in höheren Fahrzeugklassen an. Ebenso die elektrische Heckklappe, die ich bei unserem ID.3 ebenfalls ein wenig „vermisse“.

Generell merkt man schnell, dass der Smart #1 selbst in der preislichen Mitte sehr viel bietet, was andere Fahrzeuge in dieser Klasse wohl vermissen lassen. Dazu gehört außerdem ein rasend schnelles Infotainment, das wirklich sehr nah an moderne Tablets und Smartphones herankommt. Bei der Konkurrenz ist diese Thema teilweise immer noch ein Trauerspiel.

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Verspielt wirkt das Design auf jeden Fall, aber man gewöhnt sich schnell an den durchaus intuitiven Aufbau der Software. Es gibt logische Schnellzugriffe und Tastenanordnungen direkt auf dem Startbildschirm. Hier sehe ich nach einer Stunde schneller durch, was mir bei Volkswagen nach einem Jahr immer noch nicht einleuchtet.

Es sind die vielen kleinen Dinge, wie das automatische Öffnen und Schließen des Fahrzeugs bei Annäherung oder Entfernung, das kleine Fach für die Ladekarte, das Brillenfach am Spiegel, das automatische Einparken oder die deutlich bessere Materialauswahl, die den Smart #1 auf die Überholspur bringen.

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Es gibt sogar einen digitalen Autoschlüssel, der das Fahren ohne physischen Schlüssel mit einem per Bluetooth verbundenen Smartphone ermöglicht. Wenn sich mehrere Personen ein Auto teilen, ist das natürlich der Clou.

Es gibt eine 360°-Ansicht, denn der Smart #1 hat auch Kameras für die Seiten und nach vorne, parkt auf Wunsch automatisch und sehr schnell ein, kann auch automatisch die Spur wechseln oder auf der Karte eine Umgebung anzeigen, die man mit dem aktuellen Akkustand erreichen kann.

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Wer auf Ambientebeleuchtung steht, wird hier richtig glücklich. Es gibt sehr viele Einstellungen und dazu zwei Bereiche, die unterschiedlich leuchten können:

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Motorleistung und Ladeleistung schon in der Basis sehr hoch, unsere Erfahrungen mit dem Stromverbrauch

Apropos: Die Leistung von 270 PS bzw. 343 Nm ist für diese Fahrzeugklasse atemberaubend. Da braucht es bei anderen Marken schon spezielle Sportversionen wie GTX oder N, um mithalten zu können. Der #1 beschleunigt überraschend durchzugsstark auch jenseits der 100 km/h.

Aber nicht nur auf der Geraden ist der Smart #1 gut. Durch den niedrigen Schwerpunkt sind auch schnelle Kurvenfahrten möglich, obwohl das Auto von außen nicht so aussieht. Die Feinabstimmung der Lenkung und der zusätzlich spürbare Sportmodus sorgen für ein breites Grinsen. Der Geräuschpegel im Innenraum ist in Ordnung, aber nicht deutlich leiser als andere.

Zu guter Letzt ist ein großer Pluspunkt, dass die meistens von Stadtwerken verbauten 22 kW-Ladesäulen tatsächlich mit 22 kW verwendet werden können. Die meisten Fahrzeuge, die mir bekannt sind, leisten maximal 11 kW. Das ist ein großer Unterschied, der ebenfalls für den Smart #1 spricht. Der Spontanbesuch am Schnelllader (HPC) mit Restakku von 39 % hat für rund 15 kW in 10 Minuten gesorgt. Das sind fast 100 km Reichweite.

Was haben wir verbraucht? Auf einer Autobahnstrecke, die ich sehr ähnlich hin und zurück gefahren bin, wurde bei 100 – 130 km/h natürlich die 20 kWh-Marke geknackt. Aber nur knapp. Am Tag davor bin ich viel über Land und in der Stadt gefahren, was bei uns üblich ist, da waren es nur 14,5 kWh. Alles in allem hatten wir einen Schnitt von unter 17 kWh, sehr ähnlich zu unserem ID.3. Durch die größere Batterie (66 vs. 58 kWh) kommen wir mit dem Smart #1 im heißen Alltag ca. 400 km weit.

Es gibt auch Dinge, die nicht so gut sind

Die Kunstledersitze haben das übliche Problem an heißen Tagen und können leider nicht belüftet werden. Außerdem zeigt das Infotainment bei der Suche nach Ladestationen in der Übersicht nicht die verfügbaren Geschwindigkeiten an. Und beim Versuch, nach Dortmund (über 400 km) zu navigieren, konnte mir das System keine Ladestopps vorschlagen – warum auch immer.

Während das Infotainment sonst blitzschnell reagiert, dauert der Kaltstart immer etwas länger. Da ich ein Mensch bin, der schnell einsteigt und losfährt, waren die Kameras manchmal nicht so schnell bereit. Und zu guter Letzt rieb bei unserem Testwagen eine der Seitenwangen der Sitze, die übrigens sehr gut sitzen, am Leder der Mittelkonsole, was nervige Geräusche verursachte.

Fazit: Das müsste mein neues Elektroauto sein

Ich konnte mich selbst davon überzeugen, dass der Smart #1 nicht umsonst in so vielen Testberichten fast ausschließlich positiv abgeschnitten hat. Das gilt auch für uns, nur dass wir dafür nicht einmal die Brabus-Version brauchten, die leistungsmäßig ohnehin in einer Liga spielt, die GTX und Co. vergessen lässt.

Wenn es nach mir geht, haben wir für unseren ID.3 einen Nachfolger gefunden, der mir in vielen Bereichen mehr Freude macht und für uns einen Sprung nach vorne bedeutet, ohne dafür gleich viel mehr bezahlen zu müssen. Denn das ist am Ende die größte Überraschung: Der elektrische Smart #1 wirkt teurer, als er ist.

Smart #1 Premium

Smart bietet mit dem #1 den elektrischen Einstieg in eine völlig neue Ära der Marke und beeindruckt mit dem ersten Modell fast auf ganzer Linie.

Bewertung des Redakteurs:
4.5

Vorteile

  • starke Leistung, guter Verbrauch
  • sehr viele elektrische Extras
  • gute Verarbeitung

Nachteile

  • wenig Stauraum

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7 Kommentare zu „Smart #1 Premium – meine Testfahrt: Diese Wow-Faktoren bringen den K.O. für mein aktuelles Elektroauto“

  1. Den positiven Eindruck kann ich nur bestätigen. Alles hochwertig verarbeitet und fährt sich einfach überragend gut. Der Kofferraum hat uns erst abgeschreckt, aber durch die verschiebbare Rückbank passt es dann wieder und die Kids haben auf Urlaubsreisen trotzdem noch genügend Platz.
    Die kleinen Schwächen liegen zum Glück bei der Software, die ja ständig mit OTA Updates verbessert werden kann und sicherlich auch wird. Android Auto und Apple CarPlay sollen zu einem späteren Zeitpunkt auch noch kommen. Wir müssen uns leider noch 3 Monate gedulden, aber die Entscheidung für den Premium ist schon gefallen.
    Mit der ganzen Ausstattung und den Assistenzsystemen passt es auch preislich.

  2. soweit alles richtig. ABER: Bedienungsanleitung ist unlesbar durch ständig wiederholte Warnhinweise. zudem an vielen Stellen fehlerhaft. das gesamte Zusammenspiel der Konnektivität #1 mit Smartphones ist unzureichend beschrieben. der digitale Schlüssel funktioniert nicht vollständig. #1 lässt sich damit nicht fahren. WLan zum kommunizieren mit dem #1 z.B. in einer Mobilfunkfreien Tiefgarage funktioniert nicht. getroffene Einstellungen werden nicht zuverlässig in den Profilen gespeichert. Ladeplanung nicht brauchbar.

    1. Ist richtig, aber wie schon geschrieben, alles Software, die sicherlich noch verbessert wird. Soweit ich das gelesen habe, wurden die ersten Autos erst vor Info einen Monat ausgeliefert. da ist also noch reichlich Luft nach oben. Digitaler Schlüssel ist anscheinend auc noch als „Beta“ gekennzeichnet.
      Die Bedienungsanleitung habe ich mir ehrlich gesagt noch gar nicht angeschaut. Durften bei unserer Probefahrt das Auto übers Wochenende behalten und haben somit genügend Zeit gehabt, die meisten Funktionen selbst zu testen.

  3. Endlich mal eine hilfreicher und mit aussagekräftigen Fotos ausgestatteter Testbericht. Vielen Dank dafür! Da ich mir im November diesen Wagen beim Car Abo ausgesucht habe, stellt sich mir eine Frage, die mir noch niemand beantworten konnte: Ist der smart #1 Premium mit einem Ladekabel/ -stecker ausgestattet, das ich auch an der Haushaltssteckdose nutzen kann?

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