Xiaomi 13 Pro im Test: Extrem gut und trotzdem zu teuer

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Das neue Xiaomi 13 Pro kommt mit dreimonatiger Verspätung endlich nach Europa und soll das beste Flaggschiff-Smartphone des Jahres werden. Wir haben es getestet. Xiaomi tritt sehr selbstbewusst auf, was wohl auch an der neuartigen Kamera liegt, die in Zusammenarbeit mit Leica entstanden ist. Die ist auch für uns das Highlight.

Egal ob Samsung, Xiaomi, Oppo, Google oder Vivo, bei den teuersten Smartphones der Android-OEMs spielt die Kamera eine übergeordnete Rolle. Xiaomi arbeitet nun mit Leica zusammen, die beiden Xiaomi 13 Smartphones sind die ersten Geräte mit dieser Partnerschaft für uns in Europa.

Leica-Kamera feiert Premiere für deutsche Kunden

Während meiner Zeit mit dem Xiaomi 13 Pro hat sich herausgestellt, dass Leica einen großen Einfluss hat. Und damit meine ich die Standardeinstellung, mit der die meisten Nutzer ihre Fotos machen. Ich habe die Wahl zwischen „Leica Lebendig“ und „Leica Authentisch“ und habe mich langfristig für den authentischen Look entschieden.

Die Fotos kommen dem Look einer echten Kamera sehr nahe und lassen die typischen Faktoren heutiger Smartphone-Kameras hinter sich. Das führt in der Regel dazu, dass die Farben kräftig wirken und die dunklen Bereiche der Fotos nahezu dominieren. Mir gefällt dieser Look aber sehr gut, er unterscheidet sich deutlich von den Fotos anderer Smartphones.

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Das variable Zoomobjektiv erlaubt es, sehr nah an Objekte heranzugehen, so dass man einen zweiten Makromodus hat, der dafür mit viel Bokeh arbeitet und man nicht wirklich extrem nah an das Objekt herangehen muss:

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Manchmal ist die Sättigung bei einigen Farben doch etwas zu hoch, dann schneiden die Konkurrenten von Samsung und Google etwas besser ab. Letztlich ist es aber vor allem eine Geschmacksfrage. Denn in den meisten Punkten sind sich die aktuellen Flaggschiffe doch sehr ähnlich, sie liefern meist sehr, sehr gute Ergebnisse aufgrund hoher Schärfe, guter Helligkeit etc.

Xiaomi 13 Pro Porträt:

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Xiaomi hat mehrere optionale Filter für Porträts an Bord. Das Problem ist auch hier die Kantenerkennung. Zwischendurch gibt es extrem gute Ergebnisse und bessere als beim Galaxy S23 Ultra. Dann gibt es aber immer wieder Beispiele, bei denen auch das Topmodell von Xiaomi komplett versagt.

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Gelingt es dem Xiaomi 13 Pro jedoch, das Objekt im Vordergrund richtig zu erkennen, sehen die Porträts richtig gut aus. Das gilt auch für den Ultra-Weitwinkel und den 3,2-fachen Zoom. Man merkt, dass Xiaomi jetzt den Weg der wenigsten Kompromisse geht, und ich finde, das machen sie gut. Alles in allem bin ich mit der Kamera sehr zufrieden.

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Nachts sind Fotos auch in Ordnung, im direkten Vergleich machte sich allerdings bemerkbar, dass die Software plötzlich anders als im Tageslicht arbeitete, wenn um Farbwiedergabe geht.

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Bildschirm, Akkulaufzeit, Systemleistung

Xiaomi verbaut ein sehr helles und hochwertiges Display, an dem ich nichts auszusetzen habe. Zumindest nicht, was die Bildqualität angeht. Anders sieht es aus, wenn wir über die Wölbung sprechen, die rechts und links noch vorhanden ist. Das Xiaomi 13 Pro sieht dadurch aus wie ein Flaggschiff aus dem Jahr 2021 und hat den Nachteil, dass ich ständig falsche Eingaben verursache, wenn ich das Gerät fest umgreife. Eigentlich greift hier die Software ein, um versehentliche Berührungen zu vermeiden, aber das funktioniert nicht gut genug.

Xiaomi 13 Pro Curved Display

Das ist wirklich ein großes Manko, denn das passiert mir bei anderen Geräten wie dem Google Pixel 7 Pro nicht. Und es tut besonders weh, wenn man im Alltag sieht, wie gut das Xiaomi 13 Pro in anderen Kategorien wie Akkulaufzeit und Systemleistung abschneidet. Das ist das bisher höchste Niveau in diesem Jahr und locker auf dem Niveau des berühmten Galaxy S23 Ultra.

Wo der Chinese den Südkoreaner und den Amerikaner ganz klar schlägt, ist die Ladegeschwindigkeit. Wenn ich nach zwei Tagen an die Steckdose muss, dann sind bis zu 120 Watt per Kabel möglich und mit 50 Watt kabellos sind wir sogar schneller als Samsung und Google mit Kabel. Das ist eines Flaggschiffs würdig und genügt auch höheren Ansprüchen.

Wie das Galaxy S23 Ultra läuft auch das Xiaomi 13 Pro durchgehend flüssig. Das macht im Alltag richtig Spaß. An dieser Stelle natürlich auch ein großes Lob an Qualcomm, denen mit dem Snapdragon 8 Gen 2 ein echtes Meisterstück gelungen ist. Bei meiner Nutzung komme ich mit dem Akku fast zwei Tage aus und muss trotzdem nicht auf höchste Systemleistung verzichten. Eine tolle Kombination.

Design, Lautsprecher, Fingersensor und mehr

Ich habe schon erwähnt, dass mir der sehr starke Curved Screen nicht wirklich gefällt. Auch beim restlichen Design sehe ich kein Flaggschiff 2023, sondern fühle mich eher an die Massenware der letzten Jahre erinnert. Das schwarze Modell wirkt bieder, die Kamera sieht wie aufgesetzt aus und hat wohl nie einen Designer kennengelernt.

Zweifellos liegt es gut in der Hand und ist hochwertig verarbeitet. Aber es vermittelt kein Gefühl wie das Galaxy S23 Ultra. Das liegt sicherlich auch an der glänzenden Rückseite, die eigentlich nur auf Pressefotos schön aussieht, ansonsten aber extrem schnell mit Fingerabdrücken übersät ist. Durch die Bauweise fühlt es sich nicht zu groß an.

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Ich würde auch nicht sagen, dass es einen spürbaren Unterschied gibt, wenn man die glasierte Keramikrückseite mit dem Glas anderer Smartphones vergleicht.

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Das Xiaomi-Smartphone wird wie alle anderen per Fingerabdruck auf dem Display entsperrt. Funktioniert im Alltag meist zuverlässig, könnte aber etwas schneller sein, da vermutlich auch hier die günstigere optische Technik zum Einsatz kommt, die man vom Google Pixel kennt.

Auf Dolby Atmos hätte man wohl wegen der Lizenzkosten verzichten können, ansonsten klingen die beiden Lautsprecher sehr gut. Sie sind gut abgestimmt, es kommt echtes Stereo-Feeling auf. Hat man keine Kopfhörer dabei, eignet sich das Xiaomi 13 Pro deshalb für mobiles „Kino“.

Das haptische Feedback ist mir aufgefallen, weil es viel stärker als bei meinen anderen Smartphones ist. Dadurch wirkt es nicht so subtil und fein. Man kann es etwas nachregeln, denn noch ist der Unterschied deutlich. Ist jetzt kein großer Minuspunkt, aber ich bin auch ein aktuelles Apple Macbook gewöhnt, das in diesem Bereich extrem gut ist.

Ansonsten gibt es jetzt eine IP68-Zertifizierung, Support für den digitalen Autoschlüssel, das Display ist ab Werk mit einem sehr guten Schutzglas versehen, das 120 Watt Ladegerät befindet sich in der Verpackung, die wenigen Tasten sind gut erreichbar und es gibt sogar mehr Google-Apps als bei anderen Geräten, weil man z.B. Telefon und Kontakte nicht mit eigenen Apps bedient. Aber…

MIUI ist das Notrad am Rennauto

Es gibt immer noch die Software von Xiaomi, die in Europa nicht nur die Funktionen des originalen MIUI vermissen lässt, sondern auch sonst noch Luft nach oben hat. Sie wirkt mir noch zu verspielt, nicht alles ist logisch integriert und einige Elemente sind platzraubend gestaltet, als wäre die Software für die etwas ältere Generation konzipiert.

Auf solche Benachrichtigungen der System-Apps wie auf dem nachfolgenden Screenshot kann ich auch sehr gut verzichten.

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Schaut man sich Apps wie die Galerie an, gibt es auch hier Möglichkeiten, z.B. unerwünschte Objekte oder Personen aus Fotos zu entfernen. Das alles hat Google nicht mehr exklusiv. Manchmal ist das eine Angebot besser als das andere, das ist oft ganz individuell von Foto zu Foto unterschiedlich.

MIUI ist trotzdem inzwischen wie viele andere Android-Betriebssysteme aufgebaut und der Nutzer kann wählen, ob er lieber das klassische Android-Feeling oder lieber etwas mehr iPhone-Kopie will. Nehmen wir noch einmal Samsung zum Vergleich her, sind dort Funktionen wie der Einhandmodus besser gestaltet.

Fazit: Beim Preis trennt sich die Spreu vom Weizen und die Konkurrenz ist sehr stark

Samsung hat den S-Pen, Xiaomi den Infrarotsender. Samsung bietet vier Jahre lang neue Android-Updates an, Xiaomi garantiert dies für drei Jahre. Außerdem gibt es bei Samsung-Smartphones viel schneller neue Android-Versionen per Update. Es gibt einige Punkte, die unterm Strich deutlich machen, warum uns das Xiaomi 13 Pro (1.299 Euro UVP) zu teuer ist, vor allem im Vergleich zum Galaxy S23 Ultra (1.399 Euro UVP).

Xiaomi bietet ohne Vergleich mit der Konkurrenz ein sehr starkes Smartphone-Paket, dessen Akku sehr lange hält, schnell aufgeladen werden kann, alle Aufgaben super schnell erledigt und eine tolle Kamera mitbringt. Bei der Software hat Xiaomi noch viel Arbeit vor sich und das Design finde ich viel ansprechender als beim regulären Xiaomi 13.

Technische Eckdaten zu Xiaomi 13 und 13 Pro

Das steckt im Xiaomi 13: 6,36″ 120 Hz OLED Display, 4.500 mAh Akku mit 67 Watt Schnellladen und 50 Watt Wireless Charging, Snapdragon 8 Gen 2-Prozessor, ab 8 GB RAM und 128 GB Speicher, IP68-Zertifizierung, Support für Digital Car Key, zwei Lautsprecher, 50 MP Hauptkamera (OIS) + 3,2x Zoom und Ultraweitwinkel.

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Das steckt im Xiaomi 13 Pro: 6,73″ 120 OLED Display mit LTPO, 4.820 mAh Akku mit 120 Watt Schnellladen und 50 Watt Wireless Charging, Snapdragon 8 Gen 2-Prozessor, bis zu 12 GB RAM und 512 GB Speicher, IP68-Zertifizierung, Support für Digital Car Key, zwei Lautsprecher, 1 Zoll 50 MP Hauptkamera (OIS) + 3,2x OIS-Zoom, Makro und Ultraweitwinkel.

Xiaomi 13 Pro Hero

Beide Xiaomi-Handys erscheinen zunächst ab Werk mit Android 13 und MIUI 14. Eine Update-Garantie von insgesamt drei Jahren sorgt dafür, dass die Smartphones neuste Android-Versionen und Funktionen erhalten. Los geht es im Winter 2023 mit dem Update auf Android 14. MIUI 15 wird im Frühjahr 2024 folgen.

Xiaomi 13 Pro

Xiaomi macht weniger Kompromisse, das treibt den Preis und auch die Qualität des 13 Pro nach oben. Die integrierte Kamera ist ein Highlight.

Bewertung des Redakteurs:
4.5

Vorteile

  • starke und einzigartige Kamera
  • Leistung und Akku auf Topniveau
  • sehr gutes Display

Nachteile

  • MIUI nicht optimal
  • Design wirkt rückständig
  • Curved-Fehleingaben

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6 Kommentare zu „Xiaomi 13 Pro im Test: Extrem gut und trotzdem zu teuer“

  1. Warum ist die Vignette nicht korrigiert?
    Das darf man bei den Preisen verlangen.
    Zu sehen auf dem 3. Bild am Schloss links und rechts.

    1. Ist ja leider jetzt das übliche Problem der hochauflösenden Sensoren. Mir ist der krasseste Unterschied hängengeblieben, als Google von 12 auf 50 MP wechselte. Damit ist klassisches Scannen von Dokumenten per Kamera auch nur noch mit großem Abstand möglich.

  2. Diese neuesten Handys haben ja Preise, die sich kein Durchschnittsbürger mehr leisten kann/will. Sind also diese Mini-Computer für die „oberen Zehntausend“ gedacht?
    Mir scheint es so . . .

  3. Viel zu teuer diese Hochleistungsspielzeuge – sind doch nicht für den allgemeinen Bedarf produziert.
    Wer benötigt solches Gerät?

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