Ich verstehe bis heute nicht, wieso dieses Konzept so eine Seltenheit ist. Schließlich liegt es eigentlich auf der Hand: Kameras mit genügend Rechenleistung ausstatten, damit Bearbeitungen etwa in Lightroom direkt am Apparat möglich sind und sie vielleicht sogar von dort direkt zu Instagram geteilt werden können. Voraussetzung ist dafür neben genügend Rechenpower allerdings auch die entsprechende Software. Android bietet sich natürlich an.
Genau diesen Gedanken hatte auch der deutsche Hersteller Zeiss, der mit der Zeiss ZX1 die eigentlich für Anfang 2019 angekündigte Android-Kamera Ende 2020 dann endlich auf den Markt brachte. Jedoch eines gleich vorweg: Jetzt wurde sie eingestellt, wie PetaPixel berichtet.
Für wen ist die Kamera eigentlich?
Woran das liegen könnte, verrät vielleicht ein Blick auf den Preis. Mit einer UVP von stolzen 6.000 Euro ist die Android-Kamera ohne Telefonfunktion teurer als jedes aktuelle Smartphone. Diesen Preis zahlen ganz bestimmt keine Foto-Einsteiger, sondern Leute, die sich mit Fotografie auskennen. Die sind wiederum vermutlich von den im Grunde doch begrenzten Möglichkeiten der Zeiss ZX1 nicht sonderlich begeistert – allein die Tatsache, dass das Objektiv fest verbaut ist, dürfte für viele ein No-go sein.
Auch wenn ihr jetzt nur noch gebraucht an die Zeiss ZX1 kommt, interessiert euch vielleicht, was euch die letzten zwei Jahre entgangen ist. Einen ausführlichen Testbericht findet ihr bei Digitalkamera.de.
Einer Kamera Android zu verpassen, ist übrigens keine originale Idee von Zeiss. Die Samsung Galaxy Kamera wurde schon 2012, also ganze acht Jahre vor dem Modell von Zeiss präsentiert. Doch auch damals war das Konzept nicht unbedingt von Erfolg gekrönt. Was genau hat Zeiss also dazu bewogen, es trotzdem nochmal zu versuchen? Schreibt uns unsere Meinung dazu mal in die Kommentare!
Folge jetzt unserem Newsletter-Kanal bei WhatsApp. Info: *provisionierte Affiliate-Links.
Auf die Idee, eine limitierte Kamera für 6.000 Euro verkaufen zu können, kommt man nur, wenn man selbst ein weit überdurchschnittliches Einkommen hat.
Mit 35 mm Brennweite kann man fast gar nichts an Sehenswürdigkeiten (Architektur) in engen Städten fotografieren. Das Display ist auch sehr limitiert. Das kann noch nicht mal mit meiner Canon EOS M3 konkurrieren. Mit der EOS M3 kann ich über parkende Autos hinweg fotografieren und dazu das Display nach unten schwenken. Das geht bei dieser Z1-Krücke nicht. Die Bildqualität ist nach Ausführung von Digitalkamera.de auch nur mittelmäßig. Dazu kommt dann noch, dass das Gerät viel größer und schwerer als ein Smartphone ist.
Wahrscheinlich hat man bei Zeiß gesehen, wie teuer sich relativ geringwertige Systemkamera-Utensilien verkloppen lassen und hat einfach mal probiert, ob es funktioniert. Es hat nicht ausreichend funktioniert und man lässt es eben wieder.
Gibt halt nicht genug Vitrinen-Fotografen.
Für den Preis kann man sich mindestens 1 Smartphone, 1 Macbook und 1 Kamera kaufen.
Wieso sollte man auf diese kompakt Variante gehen, die dann nicht Mal alles abdeckt.