Der neue Audi A3 (8V) – Kompaktes Technikwunder im Test

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Bereits vor knapp zwei Wochen hatte ich angekündigt, dass Audi nach Mallorca geladen hatte, dass wir den neuen Audi A3 testen können. Natürlich haben wir die Einladung dankend angenommen, neben mir waren noch einige andere Tech-Blogger dabei. Ziel ist es von Audi, unter anderem die Reichweite der Blogger zu nutzen, zudem haben wir aber auch als Nicht-Autotester auf viele Dinge eine etwas andere Sicht. Das bedeutet letzten Endes, dass ich hier nicht über Dinge wie Fahrdynamik oder Ähnliches sprechen werde, sondern ein wenig über die kleinen technischen Raffinessen im Fahrzeug.

Und davon bietet Audi für den neuen sportlichen Kompakten auch einige an, welche wir uns ausführlich anschauen konnte, wobei „leider“ dann doch oftmals der Fahrspaß im Vordergrund stand. Ihr wisst schon, junge Männer mit brandneuen Autos unter der Sonne von Mallorca, da fällt es schwer, den Blick aufs Wesentliche zu richten. Das Hauptaugenmerk lag für uns natürlich auf den Angeboten rundum das Infotainment-System, welches heutzutage bei den meisten Hersteller schon wesentlich mehr als nur ein Radio oder Navi ist, wie auch bei Audi.

MMX und die Konnektivität

Angefangen bei den verfügbaren Anschlüssen staunt man als Fahrer eines Autos aus dem Baujahr 1998 nicht schlecht, denn hier stecken schon einige nette Dinge drin und weitere Raffinessen sind schon in Planung. Soll heißen, die uns zur Verfügung gestandenen Fahrzeuge hatten beispielsweise im Handschuhfach zwei Slots für SD-Karten, in diesem Modul befindet sich auch der Tegra-Chipsatz für die Befeuerung des kompletten Infotainment-Systems. Der Clou des sogenannten MMX-Board ist, man kann es jederzeit austauschen, in ein paar Jahren also theoretisch auch ein leistungsfähigeres Bord mit Tegra 3 verbauen. Zum jetzigen Zeitpunkt kann man allerdings nicht viel bessere Hardware integrieren, was Audi auch mit dem hervorragenden bis zu 7 Zoll großen Display im Armaturenbrett beweist.

Die Anbindung anderer Geräte bzw. an die Außenwelt funktioniert über mehrere Wege. Wofür es jetzt die neue optionale Audi Phone Box gibt, welche die Kopplung via USB-Verbindung (verschiedene Adapter verfügbar) an das Fahrzeug anbietet. Darüber wird das Smartphone geladen und an die Antenne des Autos via Nahfeld-Kupplung angeschlossen, sodass auch ein besserer Empfang gewährleistet wird. Schade ist hier wiederum, der Zugriff auf Telefonfunktionen funktioniert mit neueren Geräten  nur eingeschränkt, dazu gibt es auch leider bereits diverse Beschwerden im Netz, was letztlich an der Inkompatibilität verschiedener Verbindungsprotokolle usw. liegt. Mit den meisten Geräten wird also zum aktuellen Stand lediglich möglich sein, dann über die integrierte Bluetooth-Verbindung zu telefonieren. Doch auch da gibt es Probleme, denn hier gibt es mit vielen Geräten den Konflikt der verschiedenen Bluetooth-Protokolle. Konflikte gibt es auch oft mit den fehlenden SIM Access Profilen, welche unter Android aber beispielsweise auch via App umgangen werden können.

Auch im neuen A3 gibt es jetzt die Konnektivität zur Außenwelt via UMTS, natürlich wieder optional, womit nicht nur unter anderem die integrierten Funktionen des MMI befeuert werden können, sondern zudem auch ein WLAN-Hotspot für die Fahrzeuginsassen eröffnet werden kann, des Weiteren sind einige Audi Connect-Dienste darauf angewiesen.

Audi Connect

Richtig interessant wird es vor allem jetzt, mit Audi Connect, welches in den letzten Jahren immer weiterentwickelt wurde und einige nützliche Funktionen mit an Bord hat. Für Vielreisende dürfte beispielsweise die integrierte Flugauskunft von Interesse sein, über welche ihr euch entsprechende Infos zu euren Flügen schnell abrufen und auch vorlesen lassen könnt. Mit Audi music stream bietet man eine App für das Smartphone an, welche euch den Zugriff auf über 3000 Online-Radios bietet, welche sich dann auch über die im Audi integrierte Soundanlage abspielen lassen. Nebenbei erwähnt, hier bietet Audi ein System von Bang & Olufsen an, ein 14.1 Soundsystem mit 705 Watt Verstärker.

Sehr cool sind auch die Einbindungen moderner und viel genutzter Dienste wie Facebook, Google Earth und Google Maps Street View. Über die Google-Dienste muss ich wohl nicht viel sagen, die integrierte Facebook-App ist mehr oder weniger eine eigene Lösung von Audi mit integrierter Sprachausgabe und auch optional verfügbaren vorgefertigten Textbausteinen für Status-Meldungen. Weitere integrierte Dienste bieten euch natürlich auch Infos zur aktuellen Verkehrslage, Events und POIs in der Umgebung sowie Zugriff auf das aktuelle Wetter, letzten Endes alles, was das Navi-Herz begehrt.

Steuerung und Interface des MMI

Die Steuerung des MMI ist hier wie bei den meisten Herstellern über verschiedene Knöpfe sowie einem großen Drehregler in der Mittelkonsole gelöst. Auch hier spürt man den verbauten Dual-Core-Prozessor, denn die Oberfläche läuft durchweg fix, stabil und flüssig, da habe ich auch schon ganz andere Dinge erleben müssen. Die verbauten Steuerungselemente wirken alle durchweg hochwertig, haben gute Druckpunkte und bieten dazu noch so die ein oder andere nette Funktion, wie etwa das verbaute Drehrad. Dieses bietet nämlich noch ein Touchpad auf der Oberseite, so muss man nicht mittels Rädchen bei Texteingabe verschiedene Buchstaben suchen, sondern kann sie auf diesem Touchpad einfach via Berührung aufzeichnen. Über dieses Touchpad lässt sich beispielsweise auch über die Karten in der Navigation scrollen, ähnlich wie es mit Google Maps auf Smartphones und Tablets möglich ist, alternativ gibt es zudem noch eine Spracheingabe für das MMI für verschiedene Befehle.

Als Smartphone- und Tablet-Nutzer ist einem das intuitive Bedienen der Geräte natürlich oft sehr wichtig, was aber auch mit dem MMI von Audi gut möglich ist. Die Menüs sind für mein Empfinden gut strukturiert aufgebaut, auch wenn an manchen Stellen aufgrund der Funktionsvielfalt etwas zu verschachtelt, sodass man für die Eingewöhnung in das Navi eventuell doch ein paar Minuten mehr benötigt und es sich nicht erstmals während einer Autofahrt anschauen sollte, sondern im Stand. Nett ist natürlich auch, dass wir ein zweites Display im Bereich der Tachos haben, ebenfalls ein hochauflösendes Farbdisplay, auf welchem leicht verständlich beispielsweise die entsprechenden Infos zur aktuell navigierten Route angezeigt werden.

Angenehm und modern wirkt auch die grafische Gestaltung der Menüs, wobei das natürlich wieder eine Frage des Geschmacks ist, Audi hat hier aber eine relativ neutrale Umgebung geschaffen.

Fahrassistenz-Systeme

Hierzu will ich gar nicht allzu viele Worte verlieren, da mir einfach Vergleiche zu anderen Herstellern fehlen. Lediglich eigentlich nur erwähnen, dass die verschiedensten Assistenten wie beispielsweise adaptive cruise control, Audi side assistent, Audi active lange assistent und so weiter, ziemliche coole Dinge sind, welche den Alltag im Straßenverkehr spürbar erleichtern können und ihre Arbeit im Test hervorragend erledigten. Gerade im spanischen Kreisverkehr kann es extrem praktisch sein, dass die Außenspiegel einen Warnhinweis ausgeben, wenn sich ein Auto von rechts oder links nähert und sich im toten Winkel befinden könnte.

Fazit und Zukunft

Ich und Kollege Oliver von mobiFlip, welcher quasi mein Partner an beiden Testtagen war, sind uns einig gewesen, coole Kiste mit coolen Funktionen. Allerdings sind wir auch nicht in der Position sagen zu können, ob das Paket, was Audi anbietet, für die aufgerufenen Preise wirklich richtig gut oder vielleicht auch nur durchschnittlich ist. Für mein subjektives Empfinden hat Audi hier ein tolles Fahrzeug entwickelt, welches mit wirklich gut funktionierender und vielfältiger Technologie ausgestattet ist. Klar könnte man sich als Hardcore-Geek noch etwas mehr wünschen, wie etwa eine engere Zusammenarbeit mit den Smartphone-Herstellern, sodass auch SIM Access und Bluetooth-Konnektivität in Zukunft garantiert mit einem Großteil der verfügbaren Geräte funktioniert.

Die Zukunft auf jeden Fall sieht auch vor, dass Dinge wie induktive Ladestationen in den Autos bereits im Blickfeld der Audi-Entwickler sind, es aber auch hier an allgemeinen Standards und der Verbreitung solcher Technologie derzeit scheitert.

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