Google hatte als einer der ersten Smartphonehersteller die Garantie auf neue Android-Updates für zwei Jahre angeboten, später dann auf ein drittes Jahr ausgeweitet. Inzwischen sind andere Hersteller nachgezogen. Samsung verspricht für eine Vielzahl der eigenen Android-Smartphones drei neuere Android-Generationen per Update auszuliefern. Nokia aktualisiert nahezu alle Geräte recht flott und lange Zeit, ohne das überhaupt garantieren zu müssen – Android One nicht berücksichtigt.
Weiterhin haben die Käufer teurer Android-Smartphones einen Blick auf Apple, die das jetzt neue iOS 14 auf Smartphones ausliefern werden, die bereits fünf Jahre alt sind. Dazu gibt es mehrere Faktoren, die auch für die Welt von Android umgesetzt werden könnten. Besonders Google, federführend für Android, sollte eine derart lange Versorgung mit neueren Updates eigentlich hinbekommen können. Das ist allerdings doch etwas leicht gesagt, denn Einfluss darauf hat Google nicht alleine.
Prozessorhersteller ist Zünglein an der Waage
Bis dato verbaut Google die Prozessoren von Qualcomm und ist daher auf deren Support angewiesen. Qualcomm müsste also ebenfalls fünf Jahre lang neue Treiber bringen, die Software für die eigene Hardware ggf. bei neuen Android-Versionen erneuern und anpassen. Qualcomm hatte gegenüber Android Auth von drei Android-Versionen gesprochen, die in Zusammenarbeit mit den Herstellern als Minimum für den langfristigen Support gelten.
„Unsere mobilen Plattformen, die Android unterstützen, erhalten während ihrer Lebensdauer mindestens drei Versionen von Android [ungefähr drei Jahre Support]. In vielen Fällen wird je nach Kunden- und Marktnachfrage eine vierte, fünfte oder sogar sechste Version bereitgestellt “, sagte das Unternehmen gegenüber Android Authority.
Es ginge also sogar mehr, doch das scheinen die Hersteller anfordern und vermutlich auch bezahlen zu müssen. Dafür zu bezahlen, nachdem die Geräte schon zwei Nachfolger erhalten haben und nicht mehr sonderlich präsent sind, dürfte nicht die attraktivste Option für die Hersteller sein. Dabei blendet man allerdings aus, wie viele Kunden mit den betroffenen Geräten noch unterwegs sind.
Google scheint nicht ohne Grund angeblich an eigenen Prozessoren zu arbeiten.
Google hat nicht viele Trümpfe
Im Vergleich zur Konkurrenz hat Google kaum gut vermarktbare Trümpfe in der Hand. Es gibt ein paar coole Exklusiv-Features für die Pixel-Smartphones, aber das war es dann auch schon wieder. Die attraktive Einfachheit der Geräte kommt wohl kaum gut bei den Leuten an. In der Welt von Android hat leider die Anzahl der Kameras einen zu großen Stellenwert. Zumindest ist das bislang noch so.
Updates deutlich länger als alle anderen Hersteller zu bringen, wäre in diesem Zusammenhang eine tolle Sache für Google. Das könnte langfristig auch für den Wiederverkaufswert der Geräte positiv sein. Google kann nach wie vor ein besonderen Status unter all den Android-Herstellern erlangen, muss dafür aber noch mehr tun. Zum Beispiel neue Funktionen und Android-Versionen für 5 Jahre garantieren.
PS: Eine Ergänzung aufgrund der Kommentare: Chrome OS bekommt auch fünf Jahre lang Updates, obwohl die Geräte mit sehr unterschiedlicher Hardware ausgestattet sind und von verschiedenen Herstellern stammen. Man hatte sogar Android samt Play Store auf Chrome-Notebooks nachgeliefert. Google beweist also, dass da durchaus was geht.
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Sorry, aber es stimmt nicht, dass Samsung mit dem Versprechen der 3 Jahre Updates irgendwie am Thron der Pixel Geräte rütteln kann, denn man muss auch bedenken, wie lange Samsung für diese Updates braucht. Ein aktuelles Galaxy bekommt die neue Version vielleicht nach 3 Monaten, die Vorjahres Geräte dann nach 6-9 Monaten usw.
Und wie sieht es mit den Geräten abseits der S Reihe aus? Da sehe ich noch lange keine langjährigen, zeitnahen Updates.
Bei den Pixel Geräten hingegen ist man i.d.R. ab dem ersten Tag dabei. Darin liegt der echte Vorteil.
Das dachte ich mir auch, während ich den Artikel gelesen habe.
Das sehe ich ganz genau so!
@Denny: Wo kann ich unterschreiben?
;-)
Absolut!
Zwei Gründe hatten mich dazu bewegt, ein Pixel4 zu kaufen: Software (schlanker und schnell) und Updategarantie. Und vermisst habe ich den unbegrenzten Speicher für Fotos, wie es den früher Mal gab.
Trotzdem ist die Forderung nach 5 Jahren absolut richtig!!
Wer Apple-Preise verlangt und den Anspruch hat bessere Geräte als iPhones zu bauen MUSS auch den Support vergleichbar lange anbieten!
Ich hab mir das Pixel 3 geholt, da war es schon ein Jahr alt. Ich finde es hat genau die richtige Größe und eine sehr gute, aber dezente Kamera auf der Rückseite.
Nur werden die Geräte langsam viel zu groß und vor allem die „Kameraklötze“ auf der Rückseite finde ich grausam…
Ich finde kein vergleichbares Gerät und mir graut schon vor dem dritten Jahr…;-)
Ich bin mit dem Bericht nicht ganz einverstanden. Die Pixel Update Politik ist unerreicht da die Updates sofort verfügbar sind und nicht erst nach Monaten. Leider wurde Dr unbegrenzte Cloud Speicher abgeschafft, da ich aber ein Pixel 3 besitze, bin ich vorerst davon nicht betroffen. Des weiteren ist die „Einfachheit“ der Pixel Phones kein Nachteil, eher ein Vorteil da kaum Bloatware drauf ist und so unsägliche apps wie Facebook komplett entfernt werden können. Auch hält sich Google mit dem Grössenwahnsinn der Geräte zurück und bietet handliche Geräte mit ansprechender Optik (ist natürlich Ansichtssache). Als Beispiel ist die übertrieben hohe Anzahl der Kameralinse zu nennen, welche beim Vergleich der Photos eines Pixel 3, 3a oder 4 mit solchen der Konkurenz, also komplett sinnlos erscheinen.
– „Die Pixel Update Politik ist unerreicht da die Updates sofort verfügbar sind“
Das ist und muss nicht Pixel-Exklusiv sein, wie zum Beispiel Essential unter Beweis stellte. Natürlich ist es aktuell ein Vorteil der Pixel-Serie, aber das liegt letzten Endes an den anderen Herstellern. Oder anders: Nur weil andere Hersteller schlechter sind, ist Google nicht automatisch ultimativ gut.
Ganz ehrlich bei Chromebooks, auch bei denen mit Arm-Prozessoren garantiert Google derzeit Updates bis 2028. Bei Android sollen 5 Jahre schwierig sein? Ich glaube es liegt schlicht am Kundenkreis, ChromeOS ist im Bildungsbereich groß und will in den Businessbereich zumindest rein, da wären 3 Jahre unzumutbar. Bei Handys sind wir es hingegen gewohnt alle 2 Jahre ein neues zu erwerben.
gutes Beispiel, das bringe ich mal noch mit ein