In Österreich gibt es die Meldung, dass einer der großen Mobilfunkanbieter die Bewegungsprofile seiner Kunden an die Regierung weitergibt. Basierend auf diesen Daten wollen verantwortliche Behörden genauer analysieren, wie der Verlauf des Coronavirus im eigenen Land ist und ob Einschränkungen des öffentlichen Lebens wirken. „Die Daten sollen dem Krisenstab zeigen, wie und ob die sozialen Kontakte, die für die Verbreitung der neuen Lungenkrankheit verantwortlich sind, abnahmen oder nicht. A1-Sprecher Michael Höfler bestätigte dem STANDARD, dass sein Unternehmen die Bewegungsprofile sammelt, auswertet und der Regierung liefert.“
Österreich: Mobilfunkanbieter tauschen Daten mit Regierung aus
Erst durch weitere Informationen entspannt sich die Sicht auf diese Vorgehensweise. Wie ein Sprecher des Mobilfunkunternehmens gegenüber den Kollegen sagte, sind die Daten anonymisiert und dienen nicht der Verfolgung einzelner Personen. Stattdessen sollen größere Gruppen ab 20 Leute getrackt werden. Das Ziel dahinter sei schlussendlich eine Eindämmung der Corona-Pandemie. In Ländern wie China geht die Nachverfolgung schon ein deutliches Stück weiter, dort arbeitet die Regierung mit mehreren sehr populären Technologieunternehmen zusammen.
Einerseits ist dieses Vorgehen sicherlich hilfreich, andererseits kann die zu drastische Verfolgung einzelner Personen ein wahrer Horror sein. Genauso unsichtbar wie das Virus selbst. Jedenfalls ist das China der Fall, wo die Bewegungsprofile und weitere Informationen der Bevölkerung per Ampelsystem bewertet werden. Eine rote Bewertung kann zur Zwangsquarantäne führen. Unklar ist allerdings, wie genau jene Bewertung zustande kommt. Bislang scheint nicht bekannt zu sein, ob eine derartige Nachverfolgung auch für Deutschland geplant ist – aber hier ist ja ohnehin alles ein wenig langsamer und später.