Im Internet wird viel gesagt und geschrieben, auch gepöbelt wird gerne bei Twitter, Facebook und in den Kommentarspalten. Eine neue Studie untermauert das, was sich online schon seit vielen Jahren beobachten lässt. Denn online lässt es sich leichter pöbeln und beleidigen. Zudem glauben viele Leute daran, dass man keinerlei Strafen für das zu erwarten hat, was man im Netz von sich gibt. Obwohl alles schriftlich festgehalten und digital gespeichert wird, also recht leicht nachzuvollziehen ist.
Zwei Drittel aller Befragten (65 Prozent) haben bereits wahrgenommen, dass eine andere Person im Internet beschimpft oder beleidigt wurde. Die überwiegende Mehrheit (57 Prozent) hat dies sogar schon mehrfach beobachtet. Besonders häufig werden solche Kommentare von den 18- bis 29-Jährigen (83 Prozent) und den männlichen Internetnutzern (72 Prozent vs. 58 Prozent Frauen) wahrgenommen. Selbst im Internet beleidigt oder beschimpft wurden in der Altersgruppe der 18- bis 29-Jährigen 36 Prozent und bei den 30- bis 44-Jährigen ist fast ein Viertel betroffen.
Viele glauben das Internet sei ein rechtsfreier Raum
So sind durchschnittlich 33 Prozent der Internetuser fälschlicherweise der Meinung, dass sie im Netz einfach ungestraft ihre Zustimmung zu einer beleidigenden Äußerung ausdrücken dürfen. Die 30- bis 44-Jährigen liegen hier mit 39 Prozent sogar deutlich über dem Durchschnitt. „Dass diese Menschen sich damit auf rechtliches Glatteis begeben, ist ihnen dabei offenbar nicht bewusst. Hier bedarf es Aufklärung über die Rechte, die jeder auch im Internet hat“, macht Peter Stahl deutlich.
Keiner will’s gewesen sein
Dass sie selbst sogar schon eine Person im Internet beleidigt haben, geben lediglich vier Prozent der befragten Internetuser zu. Bei den 18- bis 29-Jährigen sind es immerhin doppelt so viele (acht Prozent) und bei den Männern immerhin noch sieben Prozent. „Problematisch bei Beleidigungen im Netz ist, dass sie in der Regel öffentlich für alle sichtbar sind und dauerhaft festgehalten werden. Das bedeutet eine andauernde Belastung für die Opfer“, erklärt Wlodarek. Leider glauben heute immerhin noch acht Prozent aller Internetuser, dass Beschimpfungen im Netz erlaubt sind und fünf Prozent der User sind sich diesbezüglich nicht sicher.