Immer wieder drauf, Telefonica Deutschland (O2) wird schon seit Jahren für die Netzabdeckung kritisiert und nun folgt der nächste Schlag. Man baue nach aktuellen Recherchen das eigene Netz zu langsam aus, deshalb gibt es in einigen deutschen Bundesländern eine Unterversorgung. Im deutschen Schnitt wird nur 80 Prozent der deutschen Bevölkerung mit Breitband abgedeckt, in einigen Bundesländern sogar weniger als 70 Prozent.
Das wäre für die durch die Bundesnetzagentur verhängen Auflagen zu wenig, weswegen sogar hohe Sanktionen drohen. Das schreibt das Handelsblatt auf Basis vorliegender Dokumente, die eigentlich erst in der kommenden Woche veröffentlicht werden sollen.
„Damit dürfte der Mobilfunkanbieter die Versorgungsauflagen verletzen, die die Behörde den Netzbetreibern bei der Frequenzauktion 2015 auferlegt hat. Die Ziele sind nach Einschätzung von Experten bis Ablauf der Frist Anfang 2020 kaum zu erreichen. Erstmals droht einem Netzanbieter wegen eines solchen Verstoßes ein Verfahren, das zu Auflagen und womöglich einer Strafe führen könnte. Und nicht nur das: Verfehlt Telefónica die Auflagen, dann nährt das wieder politische Forderungen nach einer stärkeren Regulierung, um den flächendeckenden Aufbau des Mobilfunknetzes zu forcieren.“
Bis Anfang des kommenden Jahres sollen die Netzbetreiber bundesweit wenigstens 98 Prozent der Haushalte mit mobilem Breitband versorgt haben. Genau das scheint für die hiesige Telefonica-Tochter ein Ding der Unmöglichkeit zu sein. Was ziemlich verrückt klingt, geht nach Angaben des Netzbetreibers doch fast stündlich ein neuer LTE-Funkmast in Betrieb.
Stündlich ein neuer LTE-Sender und trotzdem zu wenig?
Der beste Anbieter, vermutlich die Deutsche Telekom, deckt derzeit nie weniger als 94 Prozent mit mobilem Breitband ab. Wobei sämtliche Zahlen anzuzweifeln sind, stammen sie doch zum größten Teil direkt von den Netzbetreibern. Telefoncia reagiert jedenfalls auf die Berichte und veröffentlichte folgendes Statement:
„Derzeit versorgen wir nach unserer Berechnung über 90 Prozent der deutschen Bevölkerung mit LTE, in den größten deutschen Städten sind es nahezu 100 Prozent. Das schließt auch die von der BNetzA geforderten mindestens 50 Mbit/s pro Antennensektor mit ein. Die mobile Breitbandversorgung (3G/4G) liegt bei rund 95 Prozent der deutschen Bevölkerung.
Wir sind zuversichtlich, die Versorgungsauflagen zu erfüllen. Dafür treiben wir den LTE-Ausbau vor allem in der Fläche aktuell massiv voran und werden diesen in den kommenden Monaten weiter beschleunigen. Allein in diesem Jahr wollen wir etwa 10.000 LTE-Aufrüstungen vornehmen, um die Netzversorgung und LTE-Abdeckung in Deutschland deutlich zu verbessern. Darüber hinaus wurde das zur Flächenversorgung gut einsetzbare 700 MHz Spektrum bisher gar nicht komplett zugeteilt, da die ehemaligen DVB-T Frequenzen in einigen Bundesländern noch bis Mitte 2019 geräumt werden müssen. Die Zuteilung dieses Spektrums wird den LTE-Ausbau ebenfalls beschleunigen. Hinsichtlich des Netzausbaus sind wir regelmäßig mit der BNetzA in Gesprächen, kommentieren diese aber nicht öffentlich.“ (via)
O2 Free: Jetzt auch gedrosselt weiter im LTE-Netz (4G) surfen
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