WhatsApp-Gründer: Ich habe die Privatsphäre meiner Nutzer verkauft

Schon oft wurde der Verkauf von WhatsApp kritisiert, im Nachhinein gestehen sich auch die Mitbegründer des Messengers schwere Fehler ein. Vor einigen Jahren ging WhatsApp für mächtig viel Geld sowie Aktien in den Besitz von Facebook über, diesen Schritt bereuen die WhatsApp-Gründer heute. Inzwischen haben sie und andere Mitarbeiter das Team um WhatsApp verlassen, bei Instagram geschieht derzeit ähnliches.

Sind Mark Zuckerberg und Facebook so schlimm? Das könnte man meinen, liest man sich die Äußerungen von Brian Acton durch. Nach dem letzten großen Daten-Skandal bei Facebook, war er einer der größeren Berühmtheiten aus dem Silicon Valley, die sich klar gegen Facebook positioniert haben. Und an dieser Haltung hat sich nicht viel geändert.

Ich habe die Privatsphäre meiner Nutzer zu einem größeren Vorteil verkauft. Ich habe eine Wahl und einen Kompromiss getroffen. Und damit lebe ich jeden Tag.

Das klingt nun nicht gerade danach, dass die WhatsApp-Gründer ihre einstige Entscheidung heute nochmals so treffen würden. Das zeigte auch der frühzeitige Ausstieg im vergangenen Jahr, wofür Brian Action sogar 850 Millionen Dollar in den Wind geschossen haben soll. Hauptsache weg hier, muss sein Gedanke gewesen sein.

Natürlich gibt es auch eine andere Sicht der Dinge, wie die von Facebooks David Marcus. Er betont zum Beispiel, dass die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung in WhatsApp erst nach der Übernahme durch Facebook und mit Zuckerbergs Einverständnis implementiert wurde. Man hält also dagegen, die Privatsphäre der Nutzer sei Facebook definitiv wichtig.

Werbung und Datenaustausch

Grundsätzlich findet man bei Facebook nicht gut, wie ehemalige Partner im Nachhinein eine Schlammschlacht lostreten wollen. Verständlich. Ganz offensichtlich gab es Differenzen, die nun in der Öffentlichkeit breitgetreten werden. Brian Action kritisiert inbesondere Geschäftspraktiken und Prinzipien von Facebook, mit denen er nicht einverstanden ist.

Meist ging es in den letzten Jahren in den Streitereien wohl darum, wie man mit WhatsApp Geld verdienen kann. Und wie WhatsApp und Facebook verknüpft werden können, um diverse Daten auszuwerten. Beides wollte Facebook vorantreiben, die WhatsApp-Leute eher nicht.

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