Es fehlt an Wettbewerb, Unternehmen wie Facebook und Google sind in einigen Märkten komplett ohne Konkurrenz. Unterstrichen wird das durch das jüngste Urteil gegen Google, die 4,3 Milliarden Euro Strafe an die EU zahlen. Mit Gary Reback fordert ein Wettbewerbsanwalt aus den USA, dass die Tech-Konzerne unbedingt härter angefasst werden müssen. Die Ausnutzung der eigenen Dominanz muss den Konzernen ausgetrieben werden. Doch Behörden reagieren gar nicht oder zu spät.
Nur Strafzahlungen helfen nicht, selbst nach dem Schlag gegen Google Shopping hatte sich am Markt nichts mehr in eine positive Richtung gewendet. Es war zu spät. Auch die jetzige Strafe wegen des Machtmissbrauchs rundum Android dürfte keinen neuen Wettbewerb hervorrufen. Viele entscheidende Faktoren wurden schlicht verpennt, populäre Beispiele sind die Übernahme von WhatsApp durch Facebook, von Waze durch Google oder auch von DoubleClick durch Google.
Man hat die Konzerne nicht aufgehalten sich ohne Not die Konkurrenz einfach einzuverleiben. Ein Wettbewerb kann deshalb nicht mehr stattfinden. WhatsApp hätte mit dem Facebook Messenger konkurrieren können, stattdessen gehören die größten Smartphone-Messenger der westlichen Welt nun zu einem einzigen Konzern. Statt einen Kampf um Internetwerbung zu führen, verschwindet die 20 Jahre alte DoubleClick-Marke im Hause Google demnächst komplett.
Und so weiter und so fort. Instagram, Waze und andere Dienste hätten in ihrem Markt ein ernsthafter Konkurrent sein können, doch die attraktiven Übernahmenangebote wurden angenommen und von den Behörden stets durchgewunken. Manch einer bereut heute den Verkauf, wie die Gründer von WhatsApp. Nun ist es zu spät.
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