Arbeitnehmer können eine Steuererklärung abgeben und sich den ein oder anderen Euro vom Finanzamt wiederholen, für diese Zwecke haben wir nun den sogenannten Steuerbot ausprobiert.Nicht für mich selbst habe ich den Steuerbot getestet, sondern mit meiner Partnerin zusammen, die als ganz normale Arbeitnehmerin tätig ist. Eine Steuererklärung kann sich nämlich auch für ganz einfache Arbeiter lohnen, in den letzten Jahren konnte sie sich stets über Rückzahlungen freuen.
Wir wurden vor einiger Zeit von den Jungs vom Steuerbot angeschrieben, ob wir deren Tool denn nicht ausprobieren wollen. Genau das haben wir dann auch getan, noch immer bin ich begeistert. Im Grunde fragt der Steuerbot alle wichtigen Punkte nacheinander von euch ab, ihr müsst die entsprechenden Angaben machen und am Ende kommt die fertige Steuererklärung raus. Das klingt nicht nur einfach, sondern ist es tatsächlich auch.
Der Steuerbot ist bislang für Arbeitnehmer gedacht, Selbstständige stoßen schnell an Grenzen.
Wie ein Chat, nicht wie ein Formular
Letztlich funktioniert der Steuerbot kaum anders als ElsterOnline, das offizielle Tool der Finanzämter, nur muss man sich dort mühsam alle entscheidenden Formularfelder selbst suchen und bekommt eben keine praktischen Tipps spendiert. Für Anfänger ist das ein Albtraum, wie eigentlich jedes andere staatliche Formular in Deutschland auch. Umso cooler sind Tools wie der Steuerbot, die Schritt für Schritt anleiten, echte Tipps geben und jederzeit helfen können.
Wie die Screenshots zeigen, funktioniert der Steuerbot wie eine Chat-App. Ihr wählt Antworten aus und gebt Zahlen ein, während euch der Bot durch das Formular lotst und alle nötigen Angaben abfragt. Das geht richtig flott durch, wenn ihr eure Dokumente (Lohn, Versicherungen, etc.) alle schön parat habt. Wir haben keine 60 Minuten gebraucht, um die Steuererklärung zu erstellen.
Am Ende spuckt euch das Teil eine Vorschau aus, die ihr bestätigen und digital an das Finanzamt leiten könnt. Leider ist noch der Ausdruck nötig, welcher unterschrieben per Post ebenfalls an das Finanzamt gesendet werden muss. Ab dem kommenden Jahr soll die reine digitale Übertragung möglich sein. Zudem sollten Angaben stets sofort richtig gemacht werden, die Bearbeitung im Nachhinein ist derzeit noch etwas „umständlich“.
Leichter geht Steuer kaum
Hinter diesem privaten Projekt stecken natürlich Profis, sodass alle potenziellen „Steuersparmaßnahmen“ mit Sicherheit berücksichtigt werden. Deshalb fragte ich auch nach, wie das Projekt kostenlos sein kann. Die Finanzierung soll erst später über optionale kostenpflichtige Funktionen ermöglicht werden. Folge-Steuererklärungen werden übrigens noch einfacher, denn eure Daten werden beim Steuerbot gespeichert (und müssen sogar für die Ämter gespeichert bleiben), somit ist auch eine Datenübernahme im nächsten Jahr möglich.
Ich kenne mich mit der Steuer zumindest insoweit aus, dass ich meine eigenen Erklärungen seit Jahren direkt in Elster selbst erstelle, auch wegen dieser Erfahrung würde ich den Steuerbot allen Anfängern unbedingt empfehlen. Übrigens kann der Steuerbot nicht nur im Web benutzt werden, sondern sogar per Android-App.
Update vom Juni 2020:
Aufgrund der wirtschaftlichen Folgen der Coronakrise musste Steuerbot leider eine Preisanpassung vornehmen, sodass nun – mit Ausnahmen – für die Abgabe der SE eine Gebühr i. H. v. 29,95 Euro anfällt.
Folgende Ausnahmen gibt es:
Bestandskund*innen werden erst ab der Steuererklärung 2020 bezahlen müssen.
Für alle, also auch neue, Kund*innen gilt zudem: Wer weniger als 100 Euro Steuererstattung zu erwarten hat oder die Steuererklärung freiwillig abgibt, wird Steuerbot weiter kostenlos nutzen können.
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