Qbo ist eine der ersten smarten Kapselmaschinen, wir haben die noch recht neue Kaffeemaschine testen können und klären über die Vor- und Nachteile auf. Kommt bei uns ja relativ selten vor, dass wir Zahnbürsten, Kaffeemaschinen und ähnliche Geräte testen, da sind smarte Funktionen schon eine Voraussetzung. Wie es auch bei Qbo der Fall ist, dabei handelt es sich um ein noch recht neues System für Kaffeemaschinen mit Kaffeekapseln. Aber in diesem Fall etwas hochwertiger, mit mehr Funktionen und einem ersten Ansatz bzgl. Smart Home. Nach wenigen Monaten kann ich ein Fazit ziehen.
Qbo: Wer ist das eigentlich?
Heute kommen gute Produkte auch nicht selten aus ganz neuen Unternehmen, von sehr jungen, smarten und kreativen Leuten, doch hinter Qbo steht eine bekannte und weit bekannte Marke. Tchibo. Umso höher waren die Erwartungen, in Anbetracht des Preises von knapp 300 Euro (jetzt gerade ca. 200 Euro) muss schon etwas geboten werden. Wir haben für unseren Test die Maschine zugeschickt bekommen, zahlreiche Kaffeekapseln, den Milk Master, zwei Gläser und einen Ech Dot. Denn das war überhaupt ausschlaggebend für diesen Test, von Qbo erfuhren wir erst durch den veröffentlichten Alexa-Skill.
Qbo: Hochwertig und durchdacht
Schon auf den ersten Blick macht diese Kaffeemaschine viel Spaß, denn sie wirkt in jedem Punkt durchdacht und auch sehr hochwertig. Sei es nun der Wassertank, der nach vorn entnommen wird oder die Auffangschale für sämtliche Flüssigkeiten, die durch eine massive, auf Hochglanz polierte Edelstahlplatte abgedeckt ist. Und von der dezenten Beleuchtung mal ganz abgesehen, die für einen dezenten und doch so schönen Look sorgt, während der Kaffee durch die Kapsel gedrückt wird. Eingelegt wird die Kapsel unter einer Edelstahlklappe, die beim Aufklappen direkt die Maschine aufweckt. Sofort einsatzbereit. Ist die Kapsel eingelegt und der Kaffeedurchlauf gestartet, heizt die Maschine noch in wenigen Sekunden auf.
An diesem Punkt sei auch einer der kleinen Faktoren zu erwähnen, die mir einfach verdammt gut gefallen. Die Kapsel wird nach dem Vorgang automatisch in einen Behälter abgeworfen, muss also nicht manuell entnommen werden. Flüssigkeiten, die in diesem Auffangbehälter landen, werden direkt in die unterste Auffangschale „weitergeleitet“. Es gibt am Ende also nicht mehrere Behälter, die sich langsam mit Dreckwasser füllen. Wobei die regelmäßige Reinigung trotzdem nötig ist, das steht natürlich außer Frage.
Apropos Reinigung, die smarte Kaffeemaschine hat natürlich auch ein Display und zeigt dort nötige Informationen an. Zum Beispiel wird automatisch berechnet, wann die nächste Reinigung nötig ist. Man wird auch stets daran erinnert, die Milchaufschäumer nach Nutzung mit heißem Wasser direkt an der Maschine durchzuspülen. Man ist also Nutzer nicht selbst gezwungen an diese kleinen aber auch lästigen Dinge zu denken, sondern muss sie nur via Knopfdruck bestätigen. Aber dazu später mehr.
Als Zubehör war auch der Milk Master dabei, ein ebenso hochwertiger Behälter aus Kunststoff für Latte Macchiato und ähnliche Getränke. Frische Milch in den Behälter geben und bei Bedarf wird der sogenannte Milk Master seitlich an der Vorderseite an die Qbo angesteckt. Funktioniert ebenso von Beginn an recht intuitiv und schnell, die Nutzung ist kinderleicht.
Qbo: App und andere smarte Funktionen
Anlass für den Test war natürlich der smarte Aspekt der Qbo, denn die Maschine verfügt neben dem eigenen Display auch über WLAN und eine eigene App. Braucht man das? Unbedingt. Nicht um Kaffee aus der Ferne zu machen, das halte ich nach wie vor für Quatsch, doch zur Konfiguration der Maschine ist die Steuerung via App ein Traum. Gemeint ist damit in erster Linie die Konfiguration der Getränke, denn diese lassen sich aus zahlreichen Vorlagen an die eigenen Wünsche anpassen.
Milch, Milschaum, warm oder kalt, wie viel Kaffee, Größe der Gläser – das lässt sich alles an die eigenen Wünsche anpassen und dann für die Schnellwahl auf der Kaffeemaschine hinterlegen. Zudem kann man Getränke an eingelegte Kaffeekapseln koppeln, denn die Maschine erkennt die eingelegten Kapseln automatisch. Was aber auch vielleicht dafür spricht, dass wir so schnell keine günstigeren Kapseln von Drittanbietern sehen werden.
Inzwischen gibt es auch eine Verbindung zu Alexa, doch auch das erachte ich für wenig sinnvoll. Wer solche Funktionen abfeiert, obwohl er selbst mindestens noch eine Tasse unter die Maschine stellen muss, den Wasserstand im Blick haben sollte und in diesem Fall auch noch vorher eine Kapsel eingelegt haben muss, kann beim besten Willen die Sprachsteuerung nicht für wirklich sinnvoll erachten.
Eher sinnvoll ist da das kleine Display direkt an der Maschine, worüber man seine favorisierten Getränke findet und die unterschiedlichen Reinigungsprozesse starten kann. Ich mag die Steuerung über das Display mit samt der vier Tasten, da alles schnell reagiert und recht intuitiv gestaltet ist.
Qbo: Nachhaltig aber teuer
Tchibo verspricht mit Qbo eine Investition in Nachhaltigkeit, denn man benötigt für die Kaffeekapseln deutlich weniger Material. Aber das bringt wohl auch das Problem wirklich krasser Preise mit, der Kaffee für Qbo kostet auf das Kilogramm fast 50 Euro (!). Aber das ist nicht weiter besonders, auch bei anderen Kapselmaschinen hat man ähnliche Preise. Qbo wiederum hat aktuell keine günstigeren Alternativen, man greift zu den originalen Kapseln oder verzichtet auf Kaffee.
Die Maschine selbst kostet auch ordentlich, zum Zeitpunkt des Artikels werden noch über 200 Euro fällig. Normalerweise lag der Preis sogar höher, ich würde bei der frühen Preissenkung auf Absatzprobleme tippen. Aber das dürfte auch nicht weiter verwundern, ist der Markt für Kapselmaschinen doch ziemlich groß und es gibt verdammt viele Geräte für deutlich niedrigere Kosten.
Erwähnenswert ist vielleicht noch das Bonus-Programm. Man erhält zum Beispiel für Reingungsvorgänge Punkte, die dann wiederum für Kapseln und Zubehör einlösbar sein. Zudem liefert Tchibo kostenlos ab 20 Euro, wir sind also nicht auf unbedingt auf Amazon angewiesen. Hat man das System komplett eingerichtet, kann neuer Kaffee direkt an der Maschine bestellt werden. Apropos Kaffee, eine aktuelle Auswahl von 11 Sorten dürfte jeden Geschmack befriedigen.
Mein Fazit zur Qbo Kapselmaschine
Egal ob für 300 oder 200 Euro, die Qbo hat einen recht hohen Preis und konkurriert meines Erachtens mit deutlich günstigeren Maschinen. Die insgesamt hochwertige Verarbeitung kostet halt ihren Preis, auch die komfortable Steuerung über das verbaute Display und die umfangreiche App lässt sich Tchibo gut bezahlen. Eine gute Wahl ist die Qbo aber, da sind wir uns sicher.
Pro
- Optisch ansprechend
- Hochwertig verarbeitet
- Kinderleichte Bedienung
- Individuelle Gestaltung der Getränke
- Prämien-Programm
- Wassertank und andere Bauteile gut erreichbar
Contra
- Teure Anschaffungskosten
- Teure Kapseln
- Keine alternativen Kapseln
- Schlechte Offline-Verfügbarkeit der Kapseln
- Alexa-Skill funktioniert nur sporadisch