In den vergangenen Wochen konnte ich meinen ersten Saugroboter testen, dafür hat uns Anker den Eufy Robovac 11 zur Verfügung gestellt. Als Laie kann man bei diesem Thema doch schnell die Nerven verlieren, denn Saugroboter gibt es inzwischen in den Preisklassen 80 bis 1000 Euro. Aber wo ist wie viel Geld eigentlich richtig angelegt? Denn hier geht es um viel mehr als nur bloße Saugkraft, ein Roboter sollte natürlich entsprechend intelligent sein und die Wohnung im besten Fall ohne Zutun des Besitzers komplett reinigen.
Ich habe mich also umgeschaut und wollte ehrlich gesagt auch meinen Berufsstand dafür etwas ausnutzen. Eignet sich ein Saugroboter für uns? Am besten lässt sich das mit einem Testgerät herausfinden. Nach ein wenig Recherche bin ich unter vielen anderen Geräten auf den Eufy Robovac 11 gestoßen, der mit einem Preis von knapp 230 Euro nicht gerade verschenkt wird und wohl irgendwo zwischen smarten High-End-Geräten und den billigen, dummen Discounter-Geräten einzuordnen ist.
Einrichtung, Ladestation
Anker hat uns also einen Eufy Robovac 11 zugeschickt, den wir natürlich auch direkt seither im Test haben. Er reinigt bei uns Küche und Wohnzimmer, beides ist offen zueinander und nicht durch eine Tür getrennt. Zu Beginn packt man den Roboter aus und muss eigentlich nur zwei Bürsten montieren, danach kann man den Robovac 11 auf die Reise schicken. Bevor das passiert, sucht man sich aber noch einen Platz für die Ladestation. Diese soll laut Hersteller relativ frei an einer Wand stehen, andererseits soll die Station natürlich nicht mitten im Raum stehen und sie muss zwangsläufig in die Nähe einer Steckdose. Ist mir zunächst halbwegs gelungen, ich arbeite an einer besseren Lösung.
Mit im Lieferumfang waren die Rundbürsten, wie auch ein neuer HEPA-Filter und die Fernbedienung zur Steuerung des Roboters. Normalerweise benutzt man diese eher selten, denn nach der einmaligen Einrichtung und dem Festlegen einer täglichen Reinigungszeit, braucht man die Fernbedienung theoretisch nicht mehr. Über sie kann man aber auch weitere Programme steuern, also etwa eine manuelle Reinigung starten. Neben der klassischen Reinigung der Räume gibt es auch eine Kantenreinigung und im Kreis reinigen kann Robovac 11 auch.
Nutzung im Alltag
Aktuell sind meine Freundin und ich unter der Woche nicht daheim, also schicke ich den Robovac 11 jeden Vormittag auf die Reise. Leider ist hier schon der erste Kritikpunkt zu erwähnen, denn der Zeitplan erlaubt keine Konfiguration der Wochentage. Ist eine feste Reinigungszeit konfiguriert, fährt der Saugroboter wirklich jeden Tag los. Ich hätte mir gewünscht, die Wochenenden von der Reinigung „befreien“ zu können. Sollte ich also während der Reinigung daheim sein und mich gestört fühlen, breche ich eine geplante Reinigung manuell mittels Fernbedienung ab. Ist leider etwas umständlich.
Beobachtet habe ich den Saugroboter natürlich auch ausführlich. Er gehört zu den halbwegs intelligenten Geräten, die dennoch kreuz und quer durch die Bude fahren. Inzwischen kennt er die Räumlichkeiten, fährt jetzt inzwischen fast immer nach dem Start direkt in Richtung Küche und verbringt dort einige Zeit. Fährt aber auch gar mal wieder aus der Küche raus, um drei Minuten wieder zurückzufahren. Hin und her, kreuz und quer. Aber am Ende einer Reinigung, die über anderthalb Stunden anhält, war der Robovac in allen Ecken mehrmals. Vom Reinigungsergebnis sind wir überzeugt.
Einmal die Woche räume ich dann noch die Ecken leer, platziere Pflanzen und andere Hindernisse woanders und lasse dann die Kantenreinigung oder einfach die automatische Reinigung fahren. Ein wenig Mitarbeit braucht es also immer noch. Apropos, geleert werden muss der Saugroboter natürlich auch. 600 ml fasst der Behälter, einmal die Woche wird dieser bei uns geleert. Aufgrund einiger langer Haare, die in der Regel vom Kopf der Frau stammen, reinigen wir auch die Bürsten einmal jede Woche. Alles eine Arbeit von wenigen Minuten.
Erkennung von Gegenständen
Während dumme Saugroboter meist mit Vollgas gegen Gegenstände fahren, fährt dieser hier nur sehr langsam dagegen. Sensoren lassen Gegenstände erkennen, dann wird der Roboter langsamer und ditscht nur ganz leicht dagegen. Eine Gummierung an der Vorderseite und ein eingebauter Stoßdämpfer verhindern Schäden. Nicht gut erkannt werden ganz dünne Gegenstände, die fast hohlen Tischbeine zweier Beistelltische werden zum Beispiel kaum erkannt. Gegen diese Tische fährt der Roboter also immer mit etwas mehr Tempo, allerdings ohne Beschädigungen zu hinterlassen.
Problem dabei ist, dass einer der Beistelltische gegen die Wand geschoben wird. Und natürlich kann das unter Umständen an der Wand sichtbar sein. Hier muss ich mir also noch eine Lösung einfallen lassen. Ebenso wird ein kleines Kerzenhäuschen nicht richtig erkannt und regelmäßig in die Ecke geschoben. Aber das ist verkraftbar. Treppen werden natürlich gut erkannt, der Robovac 11 bewegt sich bis an die Schwelle und dann schlagen die Fallsensoren Alarm. Positiv: Es wird bis zur Treppenkante gesaugt.
Sonstiges, weitere Beobachtungen
Wenn ich das richtig sehe, fährt der Robovac 11 je nach Tag eine unterschiedliche Tour. Tatsächlich war er am Montag den größten Teil seiner Zeit nur in der Küche unterwegs, am Dienstag viel mehr im Wohnzimmer. Ich würde ich jetzt einfach mal sagen, dass diese Reinigung aufgrund der Größe der Räume so gewollt ist. Zudem war ich während der Reinigung nun mehrmals daheim am Schreibtisch und habe gearbeitet. Aufgrund der wirklich erträglichen Lautstärke stört mich der Saugroboter fast gar nicht.
Die Reinigung des Robovac 11 ist supereinfach. Ihr kommt an die Filter und den Behälter ganz einfach ran, die Bürsten sind zudem auch im Handumdrehen abmontiert. Relativ schnell hat man also den Behälter und die Bürsten gereinigt bzw. den HEPA-Filter gewechselt.
Nur einmal hat es der Saugroboter nicht nach Hause in seine Station geschafft und blieb ohne Strom mitten in der Wohnung liegen. Für vier Wochen Testzeitraum ist das doch eine recht gute Quote. Ohnehin braucht der Roboter manchmal länger und manchmal kürzer, um den Weg zurück zu seiner Station zu finden. Aber er findet sie.
Nacharbeiten muss man dem Robovac 11 übrigens nicht, bei uns wird alles tadellos weggesaugt. Allerdings muss man auf Kabel, Decken und ähnliche Gegenstände achten, die nicht gerade für den Robovac 11 erreichbar sein sollten. Im Zweifel verfängt sich der Roboter und fährt nicht weiter.
UPDATE: Inzwischen konnte sich der RoboVac 11 auf unserem neuen Teppich austoppen, der einen relativ weichen aber auch kurzen Stoff besitzt. Ohne Mühe fährt der Roboter auf den Teppich und schaff ihn auch recht gut zu reinigen. Im Zweifel kann man im Max-Betrieb auch nochmals händisch alle paar Tage nachhelfen.
Fazit
Natürlich war der Titel des Artikels ein wenig überzogen, doch tatsächlich genießen wir die automatische Reinigung sehr. Du kommst jeden Tag nach Hause und die Bude ist sauber, das ist einfach unfassbar bequem und komfortabel. Bei uns kommt dieser Faktor noch mehr zum Tragen, einfach weil wir den Staubsauger jetzt nicht mehr in die zweite Etage schleppen müssen. Deshalb dürfte so ein Roboter auch für ältere Menschen geeignet sein.
Ich kann den Kauf nur empfehlen, die wenigen negativen Punkte unterliegen ganz klar den vielen positiven Faktoren des Eufy Robovac 11. Hier bekommt man eine gute Mischung aus Preis und Leistung geboten. Das Zubehör gibt es zudem alles bei Amazon und das zu recht fairen Preisen.
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PS: Eufy bietet auch eine smarte Variante mit App-Anbindung an, nur bislang nicht bei uns.
Hallo,
danke für den Einblick! Kabel sind bei mir immer ein relativ großes Problem, da ich davon viele habe… aber sie sind eher neben den Wänden… Da könnte ich mit dem Roboter gut, manchal eine Kantenreinigung programmieren und die dann aus dem Weg räumen und sonst sollte es dann kein so großes Problem sein, oder?
Viele Grüße!
Hallo und danke für den informationsreichen Beitrag über den Eufy Robovac. Wie ist das denn genau mit der automatischen Reinigung gemeint?