In unserem kleinen Testbericht zeigen wir die Vor- und Nachteile des Streaming-Dienstes von ALDI auf, der besser als ALDI Life Musik bekannt ist und in Zusammenarbeit mit Napster entstand. Denke ich an ALDI in der Nacht, dann dabei wohl weniger an einen Streaming-Dienst für Musik. Doch tatsächlich hat der Discounter einen eigenen Streaming-Dienst, der sich auch noch durchaus sehen lassen kann. Preislich liegen wir hier übrigens im üblichen Rahmen, denn 7,99 Euro werden je Monat fällig. Was man dafür bekommt und erwarten kann, versuche ich euch näher zu bringen.
Uns hat man den Service kurzzeitig kostenlos zur Verfügung gestellt, damit wir uns ihn ein wenig näher anschauen können und das habe ich natürlich auch gemacht. Doch welche Anforderungen stelle ich persönlich überhaupt an einen solchen Dienst, um tatsächlich bald 10 Euro je Monat zu bezahlen? Natürlich steht im Vordergrund meine geliebte Musik dort finden zu können, doch vor allem nutze ich Spotify und Co für ihre passenden Playlisten je nach Stimmung und zum Entdecken mir noch unbekannten Künstlern.
App, Chromecast, Web
Wie die meisten anderen Dienste dieser Art besitzt natürlich auch dieses Portal eine großzügige Webversion und eine mobile App für Smartphones. Ich nutze hauptsächlich die Webversion und komme mit dem Aufbau eigentlich ganz gut klar, denn er ist meines Erachtens nachvollziehbar strukturiert. Bei der Performance kann sich die Webversion von ALDI Life Musik ebenso sehen lassen, nur knapp 100 MB RAM werden benötigt und die CPU so gut wie gar nicht beansprucht. Keine unnötigen grafischen Elemente blähen die Webversion zudem nicht auf.
Wie bei der Konkurrenz gibt es eine umfangreiche Suche, man kann eigene Playlisten erstellen, innerhalb der Android-App oft gehörte Inhalte offline verfügbar machen, einen Equalizer konfigurieren, die Wiedergabequalität bis zu 320 Kbit/s (AAC) verändern, sich mit Freunden verbinden, Musik als Verknüpfung auf dem Android-Homescreen ablegen, einen Sleep Timer konfigurieren und noch einiges mehr. Umfangreich ist der Dienst, der auf Napster basiert, definitiv.
Zum Google Chromecast* kann die App wohl auch streamen, andere Streaming-Geräte werden aber offensichtlich nur zum Teil unterstützt. Während sonst die meisten Geräte auch meinen LG-TV problemlos erkennen, bleibt dieser bei ALDI Life Musik außen vor.
Zwei zusätzliche Modi namens Kids und Auto sollen einen kinderfreundlichen Modus bieten können und eure Musik im Auto schneller sowie komfortabler bereitstellen können.
Inhalte
Und nun natürlich noch ein Blick auf die Inhalte, die Napster bzw. ALDI Life Musik zu bieten haben. Während Amazon Prime Music derzeit noch deutlich zurückhängt, ist das Angebot hier deutlich besser. Da ich sonst Spotify nutze, dort eigentlich so gut wie all meine gehörte Musik finde, stelle ich dafür einfach mal einen Vergleich an. Meine Bandbreite ist nahezu unvergleichbar, mag es nun Udo Lindenberg aus den 70ern sein, die Aggro Ansage Nr. 1, Udo Jürgens, 90s Pop, Deutschrap von heute, Alternative – ich zieh mir nahezu alles rein und finde auch tatsächlich alles bei ALDI Life Musik.
Teilweise ist das heute legale Angebot von Napster sogar breiter als die Konkurrenz aufgestellt, das ist aber von Künstler zu Künstler unterschiedlich. Apropos Künstler, hier finde ich die Unterseiten recht cool gestaltet, die neben aktuellen Alben auch ähnliche Künstler und eine kurze Biografie zeigen.
Natürlich bietet auch dieser Dienst bunt zusammengestellte Playlisten, die je nach Stimmung und Tag die passenden Inhalte bieten können, zudem auch diverse Playlisten zu unterschiedlichen Themen, wie zum Beispiel die Musik der 2000er oder einfach nur die neuste Musik aus den bekannten Genres. Hier wird man wie bei anderen Diensten quasi erschlagen an der Menge an verfügbaren Inhalten, andererseits ist einfach mal nur Play drücken und sich bespielen lassen ganz cool.
Sonstiges
Bezahlt wird ALDI Life Musik via PayPal, VISA, MasterCard oder Guthaben-Bon, fällig werden je Monat 7,99 Euro. Natürlich ist der Dienst monatlich kündbar, Familienpakete scheint es zum Zeitpunkt des Artikels leider noch nicht zu geben.
Soziale Verknüpfungen sind zwar auch möglich, nur ohne Accounts der großen sozialen Netzwerke. Hier geht einfach Komfort verloren, Spotify zum Beispiel bietet die Möglichkeit sich direkt über Facebook anzumelden und so schneller einen großen Teil der Freunde zu verbinden. Natürlich lässt sich entscheiden, ob der eigene Account privat oder nach außen sichtbar ist.
Streaming geht, zumindest zum Chromecast, andere Geräte kann ich aber nicht testen. Mein LG-Fernseher wird zum Beispiel nicht erkannt. Laut Napster kann zumindest das Original auch auf Sonos usw. streamen, was bei ALDI Life daher eigentlich auch der Fall sein sollte.
Leider sind die Anwendungen nicht direkt miteinander verzahnt, bei Spotify kann ich beispielsweise vom Smartphone aus den Player des Desktop-PCs steuern. Praktisch auf einer Party und ähnlichen Abenden.
Fazit
Wer einfach nur Musik hören will, ohne diese ständig einzeln kaufen zu müssen, der ist auch bei ALDI Life Musik definitiv richtig. Mir gefällt der Dienst gut, konnte mich für mein Nutzungsverhalten definitiv überzeugen. Während das Angebot der Inhalte hervorragend ist, die Anwendungen ebenso bei mir reibungslos funktionierten, könnten sich einige Nutzer an den eingeschränkten Social-Funktionen und den nicht so direkt verzahnten Anwendungen (Mobile + Desktop) stören.
Bei den sowieso schon niedrigen Preisen ist es schwer noch günstiger als die Konkurrenz zu sein, dennoch ist ALDI Life Musik nochmals zwei Euro günstiger als Spotify. Dafür bietet die Konkurrenz nach wie vor den kostenlosen Account an, der durch Werbung finanziert wird.
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