Darf man eigentlich ein Konto bei Netflix, Amazon, Sky Go und Co mit mehreren Nutzern teilen? Die meisten Anbieter schützen sich zumindest schon mal davor, dass mehrere Geräte gleichzeitig ein einziges Konto nutzen können und sperren diese Möglichkeit entweder komplett oder kassieren dafür extra ab. Bis vor kurzer Zeit konnte man bei Sky nur auf einem Gerät gleichzeitig schauen, zudem nur alle paar Monate maximal vier Geräte für ein Konto fest registrieren. Dank Sky Go Extra kann man gegen Bezahlung immerhin zwei Geräte gleichzeitig schauen lassen. Doch wie sieht das alles eigentlich rechtlich aus?
Bei der Welt hat man sich diese Frage gestellt und auch eine Antwort darauf gefunden. Mehr oder weniger, denn rechtlich ist das Weitergeben beispielsweise eines Netflix-Kontos an einen Freund noch in einer Grauzone. Während man bei Netflix und anderen Anbietern kein klares Verbot gegen das Teilen eines Kontos (Weitergabe der Zugangsdaten) ausspricht, darf man als Sky-Kunde lediglich im Haushalt befindliche Personen in das Angebot einbeziehen. Wer darüber hinaus sein Konto weitergibt, kann Vertragsstrafen erhalten.
Sky: In dem Fall, dass der Kunde die Login-Daten anderen als zu seinem Haushalt gehörenden Personen zur Verfügung stellt, ist Sky berechtigt, vom Kunden eine Vertragsstrafe zu erheben. Diese Vertragsstrafe bemisst sich nach der jeweils doppelten jährlichen Abonnementgebühr des betroffenen Sky Abonnements, maximal jedoch € 1.600,00.
Netflix: Wenn Sie Ihr Netflix-Konto mit Freunden und Familienmitgliedern teilen, kann es sein, dass diese auch gerade Netflix nutzen, wenn Sie einen Titel ansehen möchten.
Noch ist Account-Sharing bei nahezu allen anderen Anbietern (Amazon, Watchever, Maxdome usw.) kein Problem und wurde rechtlich bislang nicht verfolgt. Hier steht aber tatsächlich wiedermal die Frage im Raum, ob man gegen das Urheberrecht verstößt. Denn meist bezahlen die Nutzer nicht, die ein Konto eines Freundes nutzen, was im Prinzip gegen das Urheberrecht bzgl. der Inhalte verstoßen könnte.
Prinzipiell könnte sich in Zukunft ändern, wie die Anbieter das Thema behandeln, denn es geht ihnen auch möglicherweise viel Geld durch die Lappen. Der Citigroup zufolge kommen auf die über 40 Millionen Netflix-Kunden in den USA ca. 54 Millionen nicht zahlende Mitbenutzer.
(via derStandard)
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