Das ist eine bittere Erkenntnis, die uns auch heute noch ereilt. Obwohl die Zeiten der billigen iPhone-Kopien längst vorbei sind, halten einige Nutzer an dieser Idee immer noch fest. Das zeigt gerade eine Launcher-App, die den Style von iOS 16 imitiert.
Der gerade auf Launcher iOS 16 getaufte alternative Launcher hat im Google Play Store bereits die Marke von 50 Millionen Downloads knacken können. Und auch die Anzahl von rund 2,4 Millionen Rezensionen ist hoch. Was ist nur los mit den Leuten?
Jedenfalls verwandelt die App den Homescreen von Android weitestgehend in einen Homescreen von iOS. Es gibt sogar noch weitere Apps, um Funktionen Assistive Touch und das Control Center nachzuahmen. Was den Launcher angeht, soll die Lösung echt gut sein.
50 Millionen Downloads bedeuten nicht automatisch 50 Millionen aktive Nutzer. Bedenkt man allerdings, dass es noch einige weitere vergleichbare Apps gibt, sind es sicher sogar viel mehr Leute, die gerne ihr Android-Gerät wie ein iPhone aussehen lassen möchten.
Einer der größten Denkfehler so mancher frustrierten Android-, Linux und sogar Windows-User ist, dass es eben NICHT genügt, wenn eine GUI nur so aussieht, wie die von iOS, iPad OS oder Mac OS. Das Geheimnis Apples ist die OS-Technologie da drunter und die hauseigene Infrastruktur. Hier können Google, Microsoft, Ubuntu und Co. – nicht bös gemeint – konzeptionell nicht mithalten. Einzelne Details anzugleichen genügt eben nicht. Mein Peugeot wird auch kein Mercedes, wenn ich ihm einen Stern auf die Haube setze.
Android und Windows leiden am „Kleinklein“ ihrer Strukturen und der großen, sehr inhomogenen Hardwarebasis. Sie müssen es allen Recht machen und können alte Zöpfe wesentlich schlechter abscheiden, als es Apple möglich ist. Bei Google kommt noch das Geschäftsmodell hinzu, dass vor allem von der Veräußerung der Kundendaten an Dritte lebt. Für Apple sind die Kundendaten ein Heiligtum, weil sie selbst davon leben und dadurch den Kunden maßgeschneiderte Angebote machen können.
Die Atomisierung der Betriebssysteme („Kleinklein“ / s.o.) sorgt auch dafür, dass viele (oft auch sehr gute) Neuerungen in Android in Apps ausgelagert werden und eben nicht Bestandteil des eigentlichen OS sind. Die Systeme werden so extrem unübersichtlich. Ein krasses Beispiel dafür, dass Google auf diese Weise auch essentielle Funktionen übersieht oder gar vergisst, ist in meinen Augen das Problem der Migration von einem alten auf ein neues Gerät. Hier ist man entweder auf viel Handarbeit oder auf ein Tool des Herstellers des neuen Devices angewiesen. Bei Apple legt man (vereinfacht gesagt) altes und neues iPhone/iPad nebeneinander und binnen kürzester Zeit ist das neue Gerät exakt so eingerichtet, wie das alte, inkl. aller Daten und Einstellungen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ein Android im iOS-Look mag ganz nett ausschauen, ändert aber nichts daran, dass „unter der Haube“ alles noch beim alten ist.
@MIT
Also die Pixel-Geräte von Google kann ich „nebeneinander legen“ und bekomme beim einrichten so gut wie alles übertragen. Das hat bei Google ewig gedauert bis eine solche Funktion vorhanden war, richtig. Aber mittlerweile ist sie es.
Und dieses „kleinklein“ was du bei Android und Windows als Nachteil siehst; wenn ich Richtung macOS schaue, wo Apple bestimmt, welche Geräte noch ein Update bekommen, bin ich ganz zufrieden mit Windows. Oder wenn ich an iOS denke, wo Apple Funktionen für Alt-Geräte deaktiviert, weil sie angeblich nicht gut genug dafür sind (wenn ich nur dran denke, das deren AdBlocker zwingend eine 64Bit CPU braucht), das hab ich in den Umfang unter Android noch nicht erlebt. Android/Windows sind keineswegs perfekt, aber wenn man das ganze betrachtet ist iOS/macOS auch nicht wirklich besser dran.
Sehe ich genau so, der beide Welten genau gleich intensiv erlebt und ausprobiert hat, einmal alles von Apple gehabt und die teuren Produkte damit man auch alles hat was der Konzern anbietet und einmal andersherum, Android flagschiffe, PCs sowieso, Peripherie, etc.
Apple funktioniert mit dem oben geschriebenen nur so, weil es keine ausweichungen gibt. Bei Apple kauft man nicht das Gerät und benutzt es wie man will, sondern man benutzt es wie Apple es für richtig hält. Dem einen reicht es, dem anderen (wie mir) sind viele Einschränkungen.
Bei Android und anderen Open-Source Systemen, kann man am Ende das Gerät für das nutzen, was man alles benutzen möchte und nicht was man alles benutzen kann.
@Sonari
„so gut wie alles“ ist eben nicht alles. ;-)
Ansonsten:
iOS ist seit Herbst 2017 „64 Bit only“. Das ist die Zeit des iPhone 8, eines bald 5 Jahre alten Geräts, das von Apple sogar noch iOS 16 bekommen wird.
Wie weit kommst Du denn mit einem 5 Jahre alten Android-Smartphone und wird es für dieses von seinem Hersteller noch Android 13 erhalten?
Wenn man schon Beispiele nimmt, dann doch wenigstens nicht so dermaßen schlechte.
Ach so, ja, Mac OS:
Einer meiner aktuell genutzten Macs, mein Office-Knecht und Home Server, ist ein iMac 24″, ein 13 Jahre alter „early 2009“. Er läuft problemlos mit Mac OS X 10.13.x (das letzte System, das HFS+ als Filesystem für eine konventionelle Startplatte erlaubt). Hätte er eine SSD (Voraussetzung für APFS als Filesystem), so wäre sogar das aktuelle Mac OS Monterey möglich. Nur, weil Apple sagt, dass etwas nicht mehr geht, heißt das noch lange nicht, dass es mit Hilfe entsprechender Patches (z.B. vom Dosdude) nicht doch funktioniert. :-)
Wer will heute noch eine iPhone 8 von 2017, was vom Design wie ein Android von 2016 aussieht. Apple liegt im Design immer Generationen hinter Android zurück. Das war schon so 2017 so und daran hat nichts geändert. Ganz krass sieht man das, wenn man z.B. ein Samsung Galaxy S8 (April 2017) gegen das altmodische iPhone 8 (September 2017) mit fetter Hometaste und fetten Balken über dem Display vergleicht. Gerade erst 2022 verkleinert Apple die Notch, wo es bei Android schon seit vielen Jahren kleine Punch-hole-Kameras gibt. Auch ein Fingerabdrucksensor unter dem Display ist ein Fremdwort für Apple, dabei funktionieren die heutzutage z.B. bei Samsung wirklich zuverlässig und auch schnell. Dazu sind Fingerabdrücke nachweislich sicherer wie jede Gesichtserkennung, auch beim iPhone ist es schon gelungen, das Gerät mit einem Foto freischalten.
Lassen sich die Apps dann auch nicht mehr frei platzieren, wenn man den Launcher nutzt.
Verstehe nicht, wieso man diesen iOs-Look unbedingt haben will. Aber mir egal. Nur, nutzen 50 Millionen den Launcher auch oder haben ihn 50 Millionen heruntergeladen? Das ist nämlich ein GEWALTIGER Unterschied in der aussage, welche die Überschrift suggeriert.
Oh Mann, sollen sich die Leute doch ein iPhone kaufen. Wer will denn diese verammelte und vernagelte iOS freiwillig haben. Nutze mein iPhone nur im Urlaub um Fotos von der Kamera zu übertragen und grob zu sichten. Zuhause geht das Gefummel dann los die Fotos wieder auf den Rechner zu bekommen. Wenn man keine iCloud nutzen will ein ärgerliches Unterfangen. Die Standard App lässt keine Übertragung auf USB Stick oder SD Karte zu und Apps die es können kosten Geld. Und das für eine Standardfunktion. Ja, ich weiß ich habe die Philosophie nicht verstanden. Wenn man sich komplett in der Apple Welt bewegt ist alles gut und easy, aber wer das nicht will ist auch nicht erwünscht – schade. Die Hardware vom iPad ist ja super. Über iOS kann man sich in der Bedienung streiten, dass sehen Apple Nutzer bei Android genauso. Letztendlich sind sich heute alle Systeme mehr oder wenig gleichwertig, ist immer nur eine Frage was einem wichtig ist.
Korrektur: ich nutze ein iPad zur Fotosichtung, nicht iPhone ;-)
Naja kein Wunder wenn sich die Leute nur Samsung Smartphones kaufen und mit der verschandelten Oberfläche nicht klar kommen und nach alternativen suchen.
Warum sie dabei allerdings nicht auf Google Pixel mit schöner original Android GUI stoßen ist dabei dass wahre Rätsel.
@sarah: danke Sarah.
Unterhält man sich mit „typischen iPhone User“, ist für die Samsung „das Android“.
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich öfter Mal neidisch auf die Widget bei iOS schaue, vor allem mit den Stapelmöglichkeiten. Aber bei den Anreihungen der Apps, bei dieser Optik, da ist gefühlt schon Staub drauf, altbacken vom Herrn.