Noch im November kommt Markus Lanz um die Ecke, in zwei Stunden Sendezeit will er auf das Jahr 2020 zurückblicken. Und auch Günther Jauch wird demnächst wieder mit „Menschen, Bilder, Emotionen“ auf das Jahr zurückblicken, diesmal sogar mit noch mehr Sendezeit. An dieser Stelle fragen wir uns, ob wir den Jahresrückblick diesmal nicht einfach konsequent sein lassen sollten?
Rewind-Video fällt ins Wasser
Nicht nur wir haben uns diese Frage gestellt. Man hat auch bei Google darüber nachgedacht und ist zu einer Entscheidung gekommen. Das meist eher wilde und bunt gehaltene Rewind-Video für und von YouTube entfällt. Man sehe zwar die vielen guten Inhalte, die auch dieses Jahr entstanden sind, doch für einen bunten Rückblick war 2020 einfach zu schlecht.
Die fragwürdige und teils peinliche Präsidentschaftswahl in den USA, das brennende Flüchtlingslager in Griechenland, die weltweite Corona-Pandemie inkl. ihrer Nebenwirkungen – die beherrschenden Themen waren eher negativ und betrafen diesmal die ganze Welt gleichermaßen.
Aber nicht jeder stimmt mit dieser Entscheidung überein. Immerhin wäre ein Jahresrückblick auch die passende Möglichkeit, die positiven Dinge in den Vordergrund zu stellen, um versöhnlich mit diesem ungewöhnlichen Jahr abzuschließen. Letztlich kann man nur eine falsche (oder richtige) Entscheidung treffen, weil es verschieden Sichtweisen gibt.
Folge jetzt unserem WhatsApp-Kanal. Info: *provisionierte Affiliate-Links.
Ich bin der Ansicht, dass fäkale Umgangssprache nichts in einem Titel eines Artikels zu suchen hat, wenn man seriös berichten oder kommentieren will.
Zum Thema grundsätzlich ist zu sagen, dass ein Jahresrückblick nicht zwangsweise eine Lobpreisung oder Hymne auf die positiven Ereignisse sein soll, sondern einen realistischen Blick auf das Jahr wirft. Deshalb finde ich es wichtig, dass auch in diesem Jahr zurückgeblickt wird und ein Resümee gezogen wird. Ob Markus Lanz dafür der geeignete Moderator ist, kann dahingestellt sein.
Auch so ein Jahr mit Trump, Demokratiegegenern auf Demos und Corona kann viele Rückschlüsse und Gedanken für die Zukunft mitgeben.
Die Menschen haben Erfahrungen miteinander gemacht, die sie ohne Corona z.B. so nicht gehabt hätten. Da waren z.B. die Kinder, die nicht die Schule besuchen konnten. Oft hat das zu problematischen Situationen geführt, aber in vielen Familien durch die intensivere Auseinandersetzung auch wieder ein besonders Bewusstsein für die Belange von Kindern entwickelt. Auch das Verbot von Besuchen in Altenheimen und Krnakenhäusern hat den Wert solcher Besuche auf ein anderes Level gehoben, was vielleicht zukünftig einen anderen Blickwinkel erlauben kann, wenn denn einmal wirklich ein Ende dieser Pandemie in Sicht ist.
Vielleicht hat in vielen Menschen auch die Situation in Amerika mit Trump, aber auch in Deutschland mit den Corona-Demos und der AfD mehr Bewusstsein dafür entstehen lassen, wie wichtig es ist, unsere Demokratie zu schützen und zu stützen. Erst die Zukunft wird zeigen, ob wir aus solchen Siutuationen wirklich etwas gelernt haben oder eher rückwärts wandern und gleichgültiger werden, wie es momentan manchmal aussieht.