Die Kräfteverhältnisse im deutschen Elektroautomarkt verschieben sich dramatisch: Eine exklusive EY-Analyse der KBA-Zulassungszahlen für WELT zeigt eine deutliche Dominanz der heimischen Hersteller, während Tesla und chinesische Marken an Boden verlieren. In den Top 5 dominiert der VW-Konzern, was einige überraschen mag.
BMW, Mercedes-Benz und Volkswagen kontrollieren mittlerweile mehr als die Hälfte des deutschen E-Auto-Marktes. Besonders bemerkenswert: Der Škoda Enyaq iV hat im letzten Quartal das Tesla Model Y von der Spitzenposition der meistverkauften E-Modelle verdrängt – wenn auch nur knapp mit 23 mehr Neuzulassungen. Den dritten Platz belegt der neue VW ID.7.
Elektroautos der VW-Marken in Deutschland durchaus beliebt
Für Tesla bedeutet diese Entwicklung einen herben Rückschlag, obwohl es gerade insgesamt ganz gut läuft. Die Verkäufe des US-Elektropioniers brachen im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2023 um 42 Prozent ein. Einen ähnlich starken Rückgang verzeichnete nur Hyundai. Volkswagen führt seit Jahresbeginn die Liste der meistverkauften E-Auto-Marken an, gefolgt von Tesla und BMW.
Auch der vielbeachtete Vormarsch chinesischer Hersteller scheint vorerst gestoppt. Ihr Marktanteil sank im letzten Quartal um sechs Prozentpunkte auf acht Prozent. Unter den Top 10 der ersten neun Monate finden sich mit MG und Volvo nur zwei Marken mit chinesischen Eigentümern. Insgesamt erreichen Marken mit chinesischen Eigentümern einen Marktanteil von elf Prozent. BYD wird daher einiges ändern (müssen).
Gegen den allgemeinen Trend konnten BMW, Škoda und Volvo ihre Verkaufszahlen steigern. Die deutschen Konzerne bauten ihre Marktanteile im dritten Quartal auf 57 Prozent aus. Die weitere Entwicklung bleibt jedoch ungewiss, besonders im Hinblick auf mögliche EU-Zölle auf chinesische E-Autos ab November, sollte keine Einigung zwischen Brüssel und Peking erzielt werden.
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