Xiaomi bietet mit dem Redmi Note 3 ein Mittelklasse-Smartphone im hübschen Metallgehäuse und mit großem Akku an, wir haben uns im Test das Android-Smartphone aus China etwas näher angeschaut. Deutlich weniger als 300 Euro kostet das Redmi Note 3, dafür ordnet es sich irgendwo in der Mittelklasse ein. Man bekommt, so wie man das von Xiaomi und Co inzwischen gewohnt ist, ein wirklich gutes und leistungsfähiges Paket. Folgend findet ihr die Pros und Cons des Redmi Note 3, aufgeteilt in die üblichen Kategorien.
Design / Hardware
Wenig überraschend hat das Redmi Note 3 ein komplettes Metallgehäuse, lässt aber ein eigenes Design vermissen. Bei dem Preis ist das der neue Standard, der aber keineswegs schlecht ist. Das Gerät liegt ganz vernünftig in der Hand, an der Verarbeitung kann ich nach mehreren Wochen nichts Schlechtes finden. Die Druckpunkte der Tasten sind gut, die Anschlüsse wie üblich verbaut, nur die Tasten an der Frontseite sind auch hier vertauscht und entsprechen nicht dem eigentlichen Standard von Android.
An der Rückseite finden wir die 13 MP Kamera, darunter einen Fingerabdrucksensor. Ebenso keine Besonderheit mehr, endlich Standard und das ist auch gut so. Der Fingerabdrucksensor übrigens arbeitet ganz gut, ist natürlich nicht auf Niveau aktueller Top-Geräte und gönnt sich gern auch mal komplette Auszeiten (Power-Taste + PIN nötig, vielleicht nur ein Bug). Dennoch, in den meisten Fällen wird der Finger relativ schnell und gut erkannt. Google hat mit einer Statistik gezeigt, dass die Sensoren sehr beliebt sind.
Ebenso keine Besonderheit mehr ist der hybride SIM-Slot, der auf Wunsch zwei SIM-Karten oder eine SIM + microSD-Speicherkarte frisst. Und wenn wir schon beim Thema sind, LTE ist natürlich wieder ohne 800 MHz Band vorhanden.
Display / Kamera / Lautsprecher
Ein richtig schlechtes Display hatte ich nun schon eine Weile nicht mehr vor Augen, das ändert sich auch beim 5,5″ Full HD-Panel des Redmi Note 3 nicht wirklich. Es ist scharf, bietet ne halbwegs gute Darstellung der Farben und die maximale Helligkeit ist auch okay. Richtig gut ist die Unabhängigkeit der Blickwinkel, aus allen noch so großen Winkeln bietet das Display eine gute Darstellung und verfälscht die Darstellung nicht, es ist daher auch recht gut entspiegelt.
Ein Schwachpunkt ist selbstredend die verbaute 13 MP Kamera mit f/2.2 Blende, die bei guten Lichtverhältnissen zwar relativ gute Schnappschüsse liefert, bei mäßigen bis schlechten Lichtverhältnissen allerdings total einbricht und auch kaum noch ermöglicht scharfe Bilder zu schießen. Dafür ist sie relativ schnell schnappschussbereit und hat ein paar Funktionen wie einen manuellen Modus und HDR.
Sound „hatter“ natürlich auch, der allerdings nur mittelmäßig ist. Die kleine Blechtrommel, die an der Rückseite verbaut ist, kann halt nicht so richtig viel. Laut geht, dabei entsteht auch kein Kratzen, klingt nur halt semigeil. Das geht besser, in der Regel aber auch nur in teureren Geräten.
Performance / Akku
Eine wahrlich positive Überraschung ist der in meinem Gerät verbaute Helio X10 von MediaTek (+ 3 GB RAM), der das System durchweg flüssig bedienen lässt, obwohl ich nicht mal im Performance-Modus bin. Keine Hänger, keine Gedenkpausen, keine Hitzeentwicklung – nice! Man muss schon sagen, dass die neueren Generationen der „billigen“ Chips durchaus auf einem anderen Level angelangt sind.
Nur beim Gaming, da merkt man natürlich schon den Preis des Gerätes. Mein Benchmark ist immer Real Racing 3, das braucht einfach ordentlich Performance, ganz besonders wenn 20 Autos im Bild zu sehen sind. Beim Redmi Note 3 brechen die Frames ein, es ruckelt allerdings nicht so richtig stark, sondern läuft einfach mit 5 bis 10 Frames zu wenig, um flüssig zu wirken.
Der verbaute Akku hat mit über 4000 mAh eine echt großzügige Kapazität und das merkt man auch deutlich, ich komme in der Regel auf über 48 h ohne Steckdose und dabei ist das Display gern 7 h aktiv gewesen. Von Akku und Performance bin ich durchweg überzeugt, da ich eben kein Gamer bin. Nervig ist nur das fehlende Schnellladen, denn mal schnell den Akku auf 50 % bringen, ist beim Redmi Note 3 nicht drin. Mehrere Stunden gehen für eine Akkuladung drauf.
Software
Auch was die Software anbelangt, wenngleich ein paar chinesische Apps vorinstalliert sind, kann ich fast keine negativen Punkte anbringen. Klar, Xiaomi passt das System hier und da zwar stärker an, das bringt aber nur eine Umgewöhnung und keine Nachteile mit. Diverse Bugs der Vergangenheit sind nun auch behoben, sodass zum Beispiel WhatsApp nicht mehr so hart wie früher eingeschränkt wird und daher WhatsApp Web endlich genutzt werden kann.
Ansonsten sind viele Funktionen schon eingebaut, die man bei anderen Geräten vielleicht vermisst. Man kann zum Beispiel ganz genau jede App konfigurieren, ob sie denn überhaupt ins Netz darf, nur im WLAN, nur im Mobilfunk oder doch komplett uneingeschränkt. Gleiches gilt für Benachrichtigungen, zudem lassen sich SMS / Anrufe sperren, es gibt Malware-Scanner, Cache-Cleaner, Theme-Funktionen, Einstellungen für die Tasten und noch vieles mehr.
ABER: Google-Apps gibt es normalerweise nicht, bei vorinstallierter deutscher Firmware wäre ich inzwischen immer skeptisch und mache daher nach dem Kauf immer einen kompletten Reset des Gerätes mit originaler Firmware von Xiaomi. Ebenso fehlen leider Funktionen wie Smart Lock, die Google ja sonst eigentlich anbietet.
Noch eine kleine Enttäuschung steht für mich fest: Xiaomi ist bei Firmware-Updates unfassbar langsam. Es ist fast Juni, zum Zeitpunkt des Artikels, trotzdem gibt es keine handfeste News zu Android 6 Marshmallow. Ja, irgendwann kommt das Update, nur bitte wann?
Fazit
Ich hoffe ich konnte den Test halbwegs kurz halten, so wie es eigentlich auch mein Plan war, denn das Redmi Note 3 ist alles andere als ein besonderes Smartphone. Muss es aber ja gar nicht sein, dafür kostet es halt keine 300 Euro und bietet trotzdem viel. Ganz klar ist das Redmi Note 3 ein Gerät für die, die Bock auf eine flüssige Bedienung und lange Akkulaufzeit haben, zudem keine übergroßen Ansprüche für Multimedia stellen. Alles funktioniert gut bis sehr gut, es gibt keine Totalausfälle bei diesem Smartphone.
Relativ langsame Android-Updates, fehlendes 800 MHz LTE und die manuelle Installation der Google-Apps sind die Punkte, die der Nutzer verkraften können muss. Wenn das kein Problem darstellt, dann ab in die Shops, entweder zu unserem Partner GearBest* oder zum Beispiel zu TradingShenzhen, BangGood usw.
Wenn noch Fragen offen sind, gern damit in die Kommentare! Und noch ein Danke an GearBest, die uns auch dieses Smartphone wieder zur Verfügung gestellt haben.
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