Xiaomi Mi 4c im Test: Viel Smartphone für wenig Geld

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Seit ein paar Wochen habe ich nun mit dem Mi 4c eines der neusten Schiffe im Hafen von Xiaomi und will euch natürlich das Smartphone in meinem Testbericht ausführlich vorstellen. Die ganze Story begann allerdings nicht gerade liebevoll, wofür aber nicht mal der Hersteller etwas kann. Dazu aber später mehr. Das Mi 4c ist ein 5″ Smartphone mit einem Snapdragon 808-Prozessor und 2 GB RAM Arbeitsspeicher, weshalb es irgendwo zwischen Oberklasse und Mittelklasse angesiedelt ist. Wahrscheinlich wäre sogar ein 600er Snapdragon besser gewesen, wie er im Moto X Play von Motorola verbaut ist, doch auch dazu später etwas mehr.

  • 5″ Full HD LCDisplay
  • Snapdragon 808-Prozessor
  • 2 GB RAM Arbeitsspeicher
  • 16 GB Datenspeicher
  • 13 MP PDAF Hauptkamera
  • 5 MP Selfiekamera
  • WLAN-ac, LTE (ohne Band 20)
  • Bluetooth 4.1, USB Typ C
  • 3080 mAh Akku mit Quick Charge

Adware

Xiaomi kann nichts dafür und sogar euer Shop auch nicht, denn schuld an Bloatware, Adware und möglicherweise auch Malware hat der Zwischenlieferant. Der spielt wohl eine neue Software auf, damit der Play Store vorinstalliert und die deutsche Systemsprache verfügbar ist. Wer aber ein Xiaomi-Smartphone kauft, sollte direkt die originale Firmware von Xiaomi installieren. Das ist super einfach möglich, dafür müsst ihr kaum Know-How in diesem Bereich haben.

Macht ihr das nicht, müsst ihr mit Popup-Werbung und krass mieser Performance und Akkulaufzeit leben. Ich war in den ersten beiden Tagen am Verzweifeln und wollte das Teil schon fast in die Tonne kloppen. Bis mir dann wieder eingefallen ist, dass es darüber schon Berichte in der Vergangenheit gab. Es ist ein Problem einiger Geräte, die gar nicht offiziell in Europa verkauft werden.

Nur von TradingShenzhen weiß ich, dass dort die deutsche Firmware selbst aufgespielt wird und alles mit rechten Dingen zugeht.

Design / Haptik / Verarbeitung

Wie fast üblich ist das Mi 4c auch wieder aus Kunststoff gefertigt aber das ist alles andere als schlecht zu werten. Die weiße Rückseite ist irgendwo zwischen matt und glatt, fühlt sich aber ganz gut an. Ich tippe mal auf Polycarbonat, weshalb sich alles wirklich fest anfasst. Das Gehäuse ist grundlegend Unibody, darin „liegen“ die Hardware und das Display. Wirklich stark verarbeitet, nichts knarzt oder wackelt. Auch die drei Tasten sitzen bombenfest und haben einen knackigen Druckpunkt.

Die Haptik des Gerätes ist nicht so billig wie der Preis, die Verarbeitung scheint mir ebenso sehr gut zu sein und das Design sagt mir insgesamt auch zu. Natürlich wäre ein spektakuläreres Design cooler gewesen.

Display

5″ misst das Display des Mi 4C in der Diagonale und damit gehört das Smartphone zu den kompaktesten Geräten am Markt mit einem Prozessor der 800er Serie von Qualcomm. Meist sind ähnlich ausgestattete Smartphones deutlich größer. Auch beim Display gibt es erschreckend wenige Kritikpunkte, lediglich die automatische Helligkeit oder überhaupt die Anpassung der Helligkeit ist manchmal komisch. Oft zu dunkel bei einer Helligkeit ab 50 % und abwärts, zudem hängt manchmal die automatische Regulierung zu lange hinterher.

Die Blickwinkel sind stabil, das Weiß macht auf mich einen recht sauberen Eindruck und die maximale Helligkeit lässt auch kaum Wünsche offen. Sogar das Schwarz ist für ein LCD auffallend gut gelungen. Über die Schärfe muss ich bei 1080p auf 5″ wohl kaum etwas sagen.

Ist das Display sonst eine Schwachstelle bei solch günstigen Geräten, kann Xiaomi hier definitiv begeistern.

Xiaomi Mi 4c (7)

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Software / Performance

Ein aktueller Snapdragon-Prozessor verspricht normalerweise viel Power, doch die 808/810er Serie aus diesem Jahr konnte meist nicht überzeugen. Im Alltag hingegen machten sich keine negativen Punkte bemerkbar, gepaart mit 2 GB RAM Arbeitsspeicher läuft der Prozessor einfach gut und flüssig durch. Dazu trägt auch die Software bei, die gar nicht überladen wirkt. Gaming ist aber nicht in allen Bereichen perfekt, mein geliebtes Testspiel Real Racing 3 läuft nicht immer flüssig.

Negative Punkte gibts aber trotzdem, denn irgendwie tauchen wiedermal die Smart Lock-Funktionen von Google nirgends in den Einstellungen auf und Messenger wie WhatsApp verweigern je nach Lust und Laune bei ausgeschaltetem Display die Zustellung von Push-Benachrichtigungen. Glaubt mir, ich habe alles mögliche probiert, durchgängig von Messengern immer per Push beliefert zu werden klappte nie.

Ich tippe da einfach mal auf einen Bug, der irgendwie noch hoffentlich behoben wird. Ansonsten kann MIUI 7 überzeugen, es gibt wie immer die üblichen Funktionen wie beispielsweise mehr Kontrolle über Berechtigungen/Benachrichtigungen usw, was man teilweise auf Wunsch aber auch abschalten kann. Es gibt auch Themes, einen Kinder-Modus, Do not Disturb, Blocklisten usw. als Funktionen fest integriert.

Optisch ist MIUI 7 leicht gehalten, eben ganz typisch dem aktuellen Look von Smartphone-Software entsprechend.

miui 7

Akku

Viel Akku und ein vernünftiges Display finden wir gepaart mit einem nicht so effizienten Prozessor. Eine komische aber oft typische Mischung in diesem Jahr. Bei meiner Nutzung hält das Mi 4c um die 24 Stunden ohne Steckdose durch, dabei ist das Display immer zwischen 2,5 und 4,5 Stunden aktiv gewesen. Eher mittelprächtige Werte, meines Erachtens ist der Prozessor schuld.

Aber ich bin trotzdem zufrieden, ich komme über einen Tag und muss nicht so oft auf den Akkustand schauen. Geladen wird das Mi 4c übrigens mit einem herkömmlichen Quick Charger im Schnitt ungefähr 1 % pro Minute. Das originale Netzteil konnte ich nicht ausprobieren da US-Stecker.

Kamera

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Die verbaute Kamera löst mit 13 MP auf und steht nur ganz minimal über das Gehäuse hinaus, nicht so stark wie bei vielen anderen Smartphones. Die Aufnahmen finde ich insgesamt doch recht gut, immer den Preis des Mi 4c im Hinterkopf. Gern nutze ich inzwischen auch die Frontkamera, die eigentlich ausreichende Aufnahmen für Instagram abliefert aber bei schlechtem Licht schon arg miese Bilder macht. Ähnliches Problem bei der rückseitigen Kamera, die manchmal leicht in dunkler Umgebung verwackelt aber dennoch überraschend viel Licht rausholt.

Die Kamera-App ist richtig fix unterwegs und bietet einige nette Funktionen. Slow-Mo und Timelapse für Videos ist ebenso mit an Bord, der Autofokus kann mit einer recht hohen Geschwindigkeit überzeugen.

>>> Beispielaufnahmen

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Sonstiges

Über die seitlichen Kanten des Displays (edge controls) sind noch weitere Funktionen nutzbar, um beispielsweise die Zurücktaste anders zu nutzen. Funktioniert zwar gut, ist aber irgendwie nichts für mich.

Auf der Oberseite gibt es noch einen Infrarotsender, eine passende App wird aber wohl nicht mitgeliefert. Beispielsweise mit TwinOne IR Remote kann man den Sender nutzen.

Der Lautsprecher an der Rückseite macht ordentlich krach und klingt halbwegs vernünftig. Die Tiefe fehlt aber natürlich, für Soundfans also nicht die beste Lösung. Vielleicht der einzige echte Kompromiss.

Wie so oft fehlt auch hier das LTE Band 20, welches zumindest bei uns in Deutschland von den Providern in ländlichen Gebieten zum Einsatz kommt. Das kann für ein paar potenzielle Käufer ein entscheidender Nachteil sein.

Über dem Display befindet sich eine mehrfarbige LED, die je nach Wunsch konfiguriert werden kann und auch entsprechend funktioniert.

Unter dem Display sind drei Tasten fest installiert, die werden natürlich beleuchtet und das je nach eigener Konfiguration. Des Weiteren kann man sie noch doppelt belegen.

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Fazit

Auf der Suche nach einem Daily Driver habe ich vorerst ein Gerät gefunden, weil ich das Mi 4c glücklicherweise behalten darf. Das ist aber kein Grund dafür, das Mi 4c positiv zu bewerten. Das Mi 4c liefert also meines Erachtens wirklich ordentlich ab, nur die manuelle Installation der wirklich originalen Firmware zu Beginn könnte abschrecken. Ist aber trotzdem keine große Hürde.

Für um die 212 Dollar bekommt man das Mi 4c angeboten, für ein paar Euro mehr gibt es das Top-Modell mit 3 GB RAM Arbeitsspeicher. Egal welches Modell es sein soll, von mir gibts bei diesem Preis und der abgelieferten Leistung eine deutliche Kaufempfehlung. Man muss eigentlich nirgends so richtig Kompromisse eingehen und das macht das Mi 4c unterm Strich so stark.

Danke an GearBest, die mir das Gerät zur Verfügung gestellt haben!

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