Im Test hatten wir die letzten Wochen vor allem einige Dual-SIM-Smartphones, darunter auch das aktuelle Top-Smartphone des Herstellers Wiko, welcher seit dem letzten Jahr immer mehr an Bekanntheit und Beliebtheit gewinnen kann. Doch kann das 299 Euro-Smartphone namens Darkfull mit vermeintlicher High-End-Ausstattung wirklich unsere Wünsche erfüllen?
Dieser Frage bin ich auf den Grund gegangen, denn das Interesse ist natürlich auch bei uns groß, wenn ein Hersteller die großen Jungs preislich direkt zum Marktstart um die Hälfte unterbietet. Für den besagten Preis bekommt ihr ein Smartphone mit 5 Zoll Display, welches 1920 x 1080 Pixel auflöst. Unter der Haube schlummern ein 1,5 GHz Quad-Core-Prozessor, 2 GB RAM Arbeitsspeicher, 16 GB Datenspeicher, Bluetooth 4.0, GPS, WLAN und ein 2.000 mAh Akku. Die rückseitige Kamera löst 13 MP auf, vorn gibt es sogar satte 5 MP.
Design und Verarbeitung
Diesen Punkt können wir ziemlich schnell abschließen, doch nicht weil ich enttäuscht bin, sondern weil das Darkfull hier überraschen kann. Es mutet so ein wenig wie die HTC-Smartphone vergangener Tage an, ich fühle mich recht fix an das Nexus One erinnert. Fast die komplette Rückseite ist aus Aluminium, richtig sexy, fasst sich verdammt gut an. Das komplette Gerät ist gut gelungen. Die schlanke Bauform, die hübschen Rundungen, alles sorgt für eine überraschend gute Haptik, die ich so nicht erwartet hätte. Auch die Druckpunkte der Tasten sind richtig knackig.
Wie ich schon in meinem ersten Eindruck schrieb, hat das Darkfull locker mal die Konkurrenz aus dem Hause Samsung, LG und Co. in die Tasche gesteckt. Wirklich stark! Nur ein Punkt stört mich, denn der Rahmen rundums Display steht höher als das Display selbst, was mich irgendwie an die Geräte von vor fünf Jahren erinnert.
Dual-SIM
Eine weitere Besonderheit des Darkfulls sind die beiden SIM-Karten-Slots, in welche microSIMs untergebracht werden können. Passend dazu gibt es natürlich eine umfangreiche meines Erachtens wirklich gelungene SIM-Verwaltung. Man kann im Menü jeweils die Standard-SIM für Sprachanrufe, Videoanrufe, SMS/MMS und die Datenverbindung konfigurieren. Selbst das Roaming kann man je SIM-Karte unterschiedlich aktivieren bzw. deaktivieren. Besonders nett ist die Hintergrundfarbe, die sich für die SIMs festlegen lässt. Möchte ich also die Datenverbindung über die zweite SIM-Karte laufen lassen, kann ich dieser beispielsweise die Farbe „grün“ zuordnen. Das Symbol für den Empfang wird dann in der entsprechenden Farbe dargestellt.
Die Dual-SIM-Konfiguration empfinde ich sehr gelungen, der Wechsel im Betrieb hat recht gut funktioniert und insgesamt war ich mit der Funktionalität mehr als zufrieden. Wer ein Dual-SIM-Smartphone sucht, kann allein aus diesem Grund hier definitiv zugreifen.
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Display, Performance und Co.
Ebenfalls überraschend wurde ich vom Display überrumpelt, das tatsächlich ebenso überzeugen kann, wie alle anderen bisher behandelten Bauteile des Darkfulls. Eine recht hohe Helligkeit, ein für ein LCD durchaus tiefes Schwarz und ausreichend kräftige Farben sprechen für das Display. Dass es zudem sehr scharf ist, verspricht allein die Auflösung von 1920 x 1080 Pixel bei einer Diagonale von nur 5 Zoll. Auch die Blickwinkel sind ziemlich krass, empfinde ich sogar als etwas stabiler im Vergleich zum LG G2. Noch etwas besser wäre gewesen, wenn das Display wirklich plan mit dem Gorilla Glass, also nicht ganz so tief im Gerät verbaut wäre.
Unter dem Display wartet dann leider der zwar auf den ersten Blick stark anmutenden Prozessor, doch natürlich ist der mit der Auflösung in einigen Momenten etwas überfordert. Ein paar Animationen, wie etwa beim Wechsel in der Benachrichtigungsleiste auf die Quick Settings laufen nicht ganz flüssig, doch das dürfte nur den Nerd stören, der High-End-Geräte gewohnt ist. Unterm Strich kann ich auch hier sagen, dass ich recht zufrieden bin, Apps öffnen ausreichend schnell, wenn auch natürlich nicht so fix wie bei Geräten mit Snapdragon 600 oder Snapdragon 800.
Ein paar weitere wichtige Elemente für viele Nutzer sind die Kamera und der Lautsprecher. Beim Darkfull hat man nicht gespart, rückseitig gibt es eine 13 MP Kamera und vorn sogar ein 5 MP „Shooter“. Die Kamera-App ist recht simpel, hat aber immerhin ein paar nette Funktionen, wie beispielsweise eine durchaus ganz gut nachgebaute Photo Sphere-Funktion. HDR, Lächelerkennung usw. fehlen auch in dieser App natürlich nicht. Ziemlich begeisternd ist der schnelle Auslöser, der sogar mit Blitz schneller als der des LG G2 ohne Blitz ist. Die Qualität ist mittelmäßig, vor allem bei normalem Tageslicht, wie es in den Wintertagen der Fall ist, rauschen die Fotos besonders stark. Für Schnappschüsse ausreichend.
Der integrierte Lautsprecher ist gerade so ausreichend. Leider nicht besonders laut und zudem relativ kraftlos.
Der verbaute Akku ist zwar meines Erachtens mit 2.000 mAh etwas klein, je nach Nutzung kommt man aber über den Tag.
Eine Benachrichtigungs-LED ist vorhanden!
Software
Wiko gehört wiedermal zu den Herstellern, die zu einem großteils unangepassten Android greifen. Nur wenige Veränderungen sind eingebaut, wie etwa die Dual-SIM-Verwaltung, eine Prozentanzeige für den Akku, ein paar Gesten oder auch die zeitgesteuerte An- und Abschaltung des Smartphones. Auch zusätzliche Apps gibt es kaum welche, nur ein paar wenige wie beispielsweise für Notizen oder Backup der Daten.
Nachteil? Wenn es einen gibt, dann ist es sicherlich die ältere Android-Version, denn schon zum Marktstart war die mit Android 4.2 Jelly Bean nicht mehr ganz auf dem erhofften Stand. Zudem kann ich nur schwer einschätzen, wie es mit Firmware-Updates zukünftig ausschaut.
Fazit
Wiko hat mal ordentlich einen rausgehen, denn während ich den Test schreibe, bekommt man das Darkfull schon zu einem Preis von ca. 260 Euro. Dafür bekommt ihr wirklich ein starkes Paket, welches kaum Schwächen aufweist. Da ich zuvor nicht ein Gerät von Wiko in der Hand hatte, war ich sehr skeptisch, doch in den wenigen Wochen konnte ich feststellen, dass man die Wiko-Smartphones offenbar wirklich empfehlen kann.
Wir haben zwar noch andere Dual-SIM-Geräte im Haus, zu welchen wir in den kommenden Tagen etwas schreiben werden, doch das Darkfull ist zum besagten Preis und der gelieferten Ausstattung tatsächlich empfehlenswert.
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