Anfang des neuen Jahres wurde es mal wieder Zeit für einen neuen Bürostuhl und diesmal durfte er ein paar Euro mehr kosten. Ich rede hier aber nicht von 2000 Euro oder ähnlichen Geschichten, sondern 299 Euro sind es unterm Strich diesmal geworden. Dafür habe ich mir den DX Racer6 von Robas Lund gekauft, ein Stuhl eher für Gamer gedacht und in typischer Form eines sportlichen Autositzes. Genau deshalb sprach aber alles für Sitze dieser Marke, denn im Auto habe ich seit zig Jahren Sportsitze und fühlte mich damit immer wohl. Zudem wurden mir die DX Racer-Stühle immer wieder empfohlen.
Zusammenbau, Design, Qualität
In wenigen Einzelteilen kommt der DX Racer6 nach Hause geliefert, der Zusammenbau ist mit dem beiliegenden Werkzeug für jedermann in wenigen Minuten erledigt. Die Qualität scheint mir insgesamt doch sehr in Ordnung zu sein, im ersten Eindruck hatte ich schon das Gefühl ein hochwertiges Produkt auszupacken. Nähte und andere Feinheiten scheinen zu stimmen, auch nach nun bereits 30 Tagen. Mängel gibt es meines Erachtens nur bei den Armlehnen, die recht locker sitzen und sich daher qualitativ im negativen Sinne vom restlichen Stuhl abheben.
Richtig gut gefällt mir hingegen das Design. Ich fand die Variante mit Beige und Schwarz am coolsten, deshalb habe ich mich für dieses Modell entschieden. Nach 30 Tagen hat sich daran nichts geändert, optisch macht der DX Racer6 ordentlich was her und wirkt schon fast beeindruckend. Das ist bei Sportsitzen in Autos nicht anders, sie sehen durch ihre deutlich herausgestellten Seitenwangen für Hüfte und Schultern sowie durch ihre generell sehr markante Form grundsätzlich nach etwas mehr aus.
DX Racer6 im Alltag
Laut Amazon-Beschreibung ist der Stuhl für nur bis zu drei Stunden Home-Office je Tag gedacht. Vielleicht weil die sehr sportliche Form nicht unbedingt gesund ist, ich weiß es leider nicht. Ich sitze auch nicht dauerhaft auf diesem Stuhl, eine alternative Sitzmöglichkeit werde ich später im Blog noch vorstellen. Wie dem auch sei, der DX Racer6 ist zum Teil bequem aber zu einem kleinen Teil wiederum doch nicht so ganz. Mehr dazu gleich.
Die Sitzfläche ist gelungen, vor allem weil man hier nicht auf einem Polster sitzt, das einfach nur auf einer Holzplatte liegt. Der Aufbau bei diesem Sitz ist eher mit einer Matratze auf einem Lattenrost zu vergleichen. Die Sitzfläche ist quasi schwebend, was ich persönlich als bequemer und einfach besser empfinde. Man sitzt relativ weich aber auch nicht zu weich, was natürlich auch noch vom eigenen Körpergewicht abhängig ist.
Apropos Sitzfläche, durch die Seitenwangen an den Oberschenkeln ist man je nach Körperbau durchaus in der eigenen Freiheit eingeschränkt, anders als bei herkömmlichen Sitzen mit offenen Seiten. Das kann als störend empfunden werden, ist man derartige Sitze nicht gewohnt oder sitzt sonst eher breitbeinig. Bei mir ist es noch okay, kleiner und enger sollte die Sitzfläche aber nicht ausfallen (ca. 42 cm breit).
Die Rücklehne lässt sich über einen gut zugänglichen Hebel fast wie im Auto verstellen. Man kann sich mit dem Sitz dank der verstellbaren Rückenlehne komplett hinlegen oder auch komplett aufrecht sitzen. Da variiere ich immer je nach Tätigkeit, beim Zocken bevorzuge ich eine eher bequemere Haltung, bei der Arbeit sitze ich aufrecht.
Einen Nachteil gibt es bei dem von mir gewählten Modell, denn wer schön sein will, muss bekanntlich leiden. Das bezieht sich auf das Kunstleder, mit dem der komplette Stuhl ausgestattet ist. Nicht besonders atmungsaktiv, was im Sommer ein unangenehmes Problem werden könnte, wenn man die 30° Außentemperatur auch zwangsläufig in die Wohnung gedrückt bekommt.
Richtig cool ist der DX Racer natürlich dann, wenn ich das Lenkrad (Test folgt später) an den Tisch schnalle und ein paar schnelle Runden in Project Cars fahre. Fehlt eigentlich nur noch ein in den Sitz integriertes Force Feedback. Oder gibt’s das sogar schon?
Hoch genug ist übrigens die Rücklehne für mich mit nur 1,76 m allemal, sodass ich auch mal den Kopf bequem zurücklehnen kann.
Achtung, überkrasses Beispielfoto mit tiefem Blick in die weite Ferne:
Nicht so geil
Richtig mies sind die Armlehnen, die wie einleitend erwähnt ziemlich hin und her wackeln. Das Grundgerüst ist zwar aus Metall und bombenfest, die Plastikummantelung sitzt aber zu locker. Warum die Qualitätssicherung hier versagte, ist mir leider ein Rätsel. Doch nicht nur das, die höhenverstellbaren Armlehnen haben auch eine sehr unbequeme Oberfläche. Die hat eine Delle, worein man theoretisch die Arme legen soll. Aber welcher Mensch hat seine Arme immer perfekt gerade und parallel zueinander? Schon gar nicht ist das möglich, wenn man Maus, Tastatur und Controller bedient. Dadurch liegen die Arme dann automatisch auf der höher gestellten und recht harten äußeren „Kante“ der Armlehnen auf, was unangenehm ist.
Ebenfalls nicht optimal ist die Sitzhöhe, von der ich durchaus etwas überrascht war. Vorher hätte ich wohl mal lesen sollen, was andere Nutzer schreiben und was in der Beschreibung steht. Ich mal wieder. Vom Boden bis zur Sitzfläche sind es in der maximalen Höhe lediglich 50 cm. Bis zu 3 cm büßt man dann noch ein, wenn man auf dem Stuhl sitzt, denn die „schwebende“ Sitzfläche gibt nach unten ein wenig nach. Der Schreibtisch sollte also nicht zu hoch sein, sonst geht arg viel der Ergonomie flöten.
Beiliegend waren noch eine optionale Kopfstütze und auch eine Lendenstütze. Beides gestaltet wie eine Art Kissen, die man an die Rückenlehne hängen kann. Nicht wirklich bequem, sehe den Sinn darin nicht.
Fazit
Mit einem Stuhl, auf dem man viel Zeit verbringt, kann man verdammt viel richtig oder auch viel falsch machen. Qualitativ empfinde ich den DX Racer6 also als durchaus gelungen, mal abgesehen von den schrottigen Armlehnen. Der Kunstlederüberzug macht zwar mehr her, angenehmer dürften aber eher die Varianten mit Stoffbezug sein. Insgesamt bin ich doch durchaus zufrieden und fühle mich auf jeden Fall wohler als vorher. Eine Empfehlung sind die DX Racer-Sitze meines Erachtens wert.
>>> DX Racer bei Amazon
Jetzt bin ich mal gespannt, wie der Sitz nach einem halben Jahr aussieht. Ein Update wird kommen.
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