Test: Alcatel One Touch Fire E mit Firefox OS ausprobiert

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In den vergangenen Wochen war bei uns auch mal wieder ein deutlich günstigeres Smartphone zu Gast, denn ich konnte mir das neue One Touch Fire E von Alcatel etwas näher anschauen. Das hat eine Besonderheit, denn es ist mit dem Firefox OS ausgestattet. Dieses basiert komplett auf HTML und ist daher mehr oder weniger als mobile Webseite zu verstehen, so zumindest sind es quasi alle Apps. Das bringt natürlich Vorteile aber leider auch unzählige Nachteile mit sich, auf die ich dann später im Test noch eingehen werden.

Hardware

Mit dem One Touch Fire E ist eigentlich ein recht gutes Smartphones mit Firefox OS erhältlich, denn das Gerät ist sehr schlank, leicht und scheint recht gut verarbeitet zu sein. Klar, das Teil ist aus Kunststoff in Hochglanz und damit sichtbar Einsteiger-Klasse, dennoch kann es sich durchaus sehen lassen. Da das Gerät ziemlich kompakt gebaut ist, liegen die 4,5″ einfach perfekt in der Hand. Die Tasten am Gehäuse bieten einen guten Druckpunkt und befinden sich an der rechten Seite gut positioniert.

Überzeugen kann mich auch das Display, welches ausreichend hoch auflöst und sogar eine recht stabile Bildqualität liefert. Überraschend niedrig ist die Abhängigkeit des Blickwinkels. Überzeugen kann die Mattscheibe des Fire E meist auch bei der Genauigkeit der Eingaben und Reaktionsgeschwindigkeit, allerdings das leider nicht immer konstant gut.

Von der integrierten 5 MP Kamera an der Rückseite sollte man nicht allzu viel erwarten, was auch für die Frontkamera gilt. Beide reichen höchstens für eher schlechte Schnappschüsse aus, wobei die Frontkamera meines Erachtens noch weniger zu gebrauchen ist. Die rückseitige Kamera bietet übrigens einen Autofokus, den nicht mal das Moto E von Motorola hatte, allerdings bringt der am Fire E kaum gute Ergebnisse und schlägt meist fehl.

Der integrierte Akku reicht so ungefähr für einen Tag aus, allerdings sollte man das Gerät dabei nicht viel nutzen. Und ein Wort muss ich noch zum Mobilfunk verlieren, der mit diesem Gerät echt mies scheint. Habe ich mit jedem Smartphone wenigstens mittelmäßigen Empfang in meiner Wohnung, bekommt das Fire E gar keine Verbindung zustande.

Firefox OS

Die Hardware konnte mich überraschenderweise überzeugen, das Gerät hat wirklich eine grundsolide Basis. Bei der Software fällt mein Fazit erneut nicht positiv aus, denn Firefox OS macht irgendwie noch immer keinen Spaß zu benutzen. Das Betriebssystem wirkt meist einfach langsam, eben wie eine Webseite auf einem Android-Gerät vor fünf Jahren. Die Ordner mit HTML-Apps und Websuche auf dem Homescreen brauchen je nach Inhalt gern mal mehrere Sekunden, bis sie komplett geladen sind. Die meisten „Apps“ sind mit nativen Apps von Android, iOS, Windows Phone und Co. sowieso nicht zu vergleichen. Allerdings könnte man damit als Alternative leben, zumindest wenn die Geräte-Preise zu Android und Co. noch einen großen Unterschied aufweisen, was dank Android One aber auch Geschichte ist.

Der allgemeine Aufbau des Systems ist wie von anderen Betriebssystemen gewohnt, die Steuerung kommt aber sicherlich der von iOS relativ nah, da es an den klassischen Software-Buttons fehlt. Wobei das nicht immer so ist, denn alternativ können diese mittels kleiner Taste am Bildschirmrand eingeblendet werden. Die vorinstallierte Tastatur von Firefox OS ist ganz okay und recht großzügig gestaltet, allerdings nervt mich die Darstellung, da die Tasten aller Buchstaben dauerhaft in Großschrift angezeigt werden.

Über die meist träge Benutzung könnte ich ja noch hinwegsehen, wenn nicht viele gewohnte Funktionen einfach fehlen würden. Das fängt schon mal bei Apps wie Instagram, WhatsApp und Facebook an. Natürlich gibts Facebook, Twitter und Co. als Web-App, aber da gibts halt einfach keine Push-Benachrichtigungen und null Integration in das System. Das nervt auf Dauer einfach, weil ich beispielsweise immer selbst schauen muss, ob überhaupt Nachrichten bei Facebook eingegangen sind. Ansonsten gibts natürlich auch keine Apps für Netflix, Spotify und so weiter. Spiele wie Cut The Rope werden nicht mal im Vollbild wiedergegeben.

Das war es dann übrigens auch schon, denn so richtig viel zu entdecken bietet das Firefox OS nicht. Der Marketplace ist nach wie vor dünn besiedelt und bietet nur wenige echte Apps. Als erfahrener Nutzer erreicht man schnell die Grenzen des Systems.

Fazit

Tatsächlich macht mir der Test des Firefox OS schnell keinen Spaß mehr, da einfach grundlegende Funktionen anderer Systeme leider fehlen und inzwischen für das gleiche Geld woanders zu bekommen sind. Firefox OS hat in der westlichen Welt meines Erachtens kaum eine Zukunft, sondern kann höchstens dort Erfolge feiern, wo Smartphones bislang noch komplett neu sind. Das One Touch Fire E mit Android wäre für 120 Euro durchaus empfehlenswert, mit Firefox OS hingegen irgendwie nicht wirklich.

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